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von E. Erwin Stursberg
Teil 4
Die Familie Grund: Als Erster der Familie erscheint ein Luther im Grund, der 1554 als Besitzer eines Reckhammers unter dem Büchel und einer Eisenhütte in der Grundaue im Kirchspiel Lüttringhausen namhaft gemacht wird. In dem genannten Jahre schloss er mit Wyrnke in dem Siepen einen Vertrag über die Benutzung eines Wassergrabens zum Betrieb seiner eben genannten Werke, wobei die Zahlung einer jährlichen Rente von achtzig pont gout Isers wohlgeschmeedt" an Wyrnke vereinbart wurde. Luthers Sohn Hens im Grund wird 1580 als Erbe seines inzwischen verstorbenen Vaters erwähnt und weiterhin auch als Sensenschmied und -kaufmann bezeichnet. Dessen Sohn Friedrich im Grund erscheint 1607 als Besitzer eines Klopfhammers, dreier Schleifkotten und zweier Heuhäuser daselbst. Unter seinen Söhnen spaltete sich das Geschlecht in zwei Hauptlinien, von denen die ältere noch längere Zeit in der Grundaue, die jüngere dagegen in der Clarenbach angesessen war. Der Begründer der älteren Linie, Peter im Grund, besaß 1623 die väterlichen Werke und den Hof im Grund, und 1646 noch dazu eine Eisenschmelzhütte in der Gerstau. Einer seiner Söhne, Dietrich mit Namen, wird 1680 als Fuhrmann und Sensenkaufmann bezeichnet, während ein anderer Sohn, wiederum Peter geheißen, um 1670 auf Rem-scheider Gebiet in der Haddenbach ansässig wurde, wo er neben einem ererbten Reckhammer, wohl durch seine Ehe mit Katharina Hasenclever, auch noch eine Eisenschmelzhütte in seinen Besitz brachte. Von Dietrichs Kindern übernahm sein Sohn Peter das Gewerbe des Fuhrmanns, das ihn oft nach Holland und dann regelmäßig nach Frankfurt a. M. führte. Hier ließ er sich auch schließlich als Gastwirt und Fuhrmann nieder und begründete endlich ein namhaftes Handelshaus.
Von Peters des Älteren Söhnen aus der Ehe mit Katharina Hasenclever sind noch mehrere als Kaufleute in Eisenwaren hervorgetreten, ebenso seine Enkel, und das ganze 18. Jahrhundert hindurch sind einige von ihnen in den verschiedensten kirchlichen Ehrenämtern tätig gewesen. Der Begründer der Clarenbacher Linie, wieder ein Luther Grund, besaß 1624 zwei Schleifkotten daselbst. Er war ebenfalls Kirchmeister in Lüttringhausen und verheiratet mit Anna Soter aus der bekannten Drucker- und Papiermacherfamilie. Sein Sohn Friedrich erscheint 1676 als Sensenkaufmann, der im darauffolgenden Jahre einen Reckhammer in der Gerstau erbaute. Seine drei Söhne Luther, Friedrich und Wilhelm besaßen 1692 als Erben Friedrichs einen Hammer in der Leyen, den also bereits der Vater erworben haben muss. In den Jahren 1727/28 werden auch die drei Brüder Grund als Kaufleute, oder, wie man damals sagte, als Kaufhändler, bezeichnet, und ebenso erscheinen ihre und ihrer Söhne Namen wie bei den Vettern aus der Grunder Linie mehrfach in den Amtslisten des heimischen Konsistoriums.