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Seine Taufpate war Ernst Moritz Arndt

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IV

Mit der Übernahme neuer Produkte versuchten die Hammerwerksbesitzer die vielen Nachteile auszugleichen. Die Herstellung von Feilen sollte sich bald als lukrativ erweisen. Erste Fabriken für diesen begehrten Artikel, in denen die gesamte Produktion unter einem Dach und in einer Hand zusammengeführt war, entstanden noch vor der Mitte des 19. Jahrhundert, so auch die Firma Mannesmann.

Auch die Familie Hasenclever beteiligte sich an diesen Prozessen. Zum Einen setzte sich Josua Hasenclever zum Ende der napoleonischen Zeit für die Verbesserung und Erneuerungen der Remscheider Straßenverbindungen ein – für einen Kaufmann mit internationalen Kunden von elementarer Bedeutung –, zum anderen ging auch er produktionstechnisch mit der Zeit, indem er sich zu Beginn der 1840er Jahre an einer Eisengießerei beteiligte. Dieser neue Herstellungsprozess für viele Kleineisenwaren lief der alten Schmiedetechnik zunehmend den Rang ab. Auch dabei war die Haupttriebfeder seiner Handlungen nicht das Interesse an neuen Techniken, sondern die Möglichkeit, Geschäfte zu machen, von denen die Familie profitierte.27 Dies wurde der roter Faden vieler Aktionen der Hasencleverschen Unternehmungen.

In diesem Lichte erscheinen auch die Aktivitäten im Südamerika- Handel, die mit einer Beteiligung von Josua Hasenclever an der Rheinisch- Westindischen Kompagnie im Jahre 1821 beginnen und später zur Entsendung von Familienmitgliedern nach Brasilien führten, die eigenständige Verbindungen knüpfen sollten. Wie wir den „Epochentabellen“ seiner Großmutter Johanna Schlosser entnehmen können, wurde Ernst Hasenclever am 18. November des Jahres 1814 in der Hofschaft Ehringhausen geboren. „November Am 7. Meine Rückkehr nach Ehringhausen der Entbindung meiner geliebten Jettchen zu gewarten, die am 18. dieses Monats mit einem schönen gesunden Knaben, ganz besonders leicht und glücklich erfolgt ist: die göttliche, unsichtbare Hülfe allein, ohne Männlichen oder sonst kundigen beystand als den der Wärterin u. den meinen hatte dabey alles so höchst erfreuend getan.“ 

Am 23. November meldete ein sicherlich stolzer Vater, der Kaufmann David Hasenclever, wie in der entsprechenden Urkunde des Standesamtes zu lesen ist, seinen Sohn unter dem Namen Georg Bernhard Ernst beim zuständigen Bürgermeister Abraham Hering an und unterzeichnete die Urkunde mit schwungvoller Schrift. Die Taufe erfolgte rund zwei Wochen später, am 6. Dezember 1814, dem Nikolaustag, der Schutzpatron der Reisenden und Kaufleute, in der evangelischen Stadtkirche zu Remscheid. Vielleicht zufällig, aber sicherlich eine passende Beziehung und ein gutes Omen für das spätere Leben des Täuflings.

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