Gleichzeitig mit den Bemühungen um das Remscheider Theater, die 1938 zu einem zufriedenstellenden Abschluss kamen, hatten die Bergischen Heimatspiele unterhalb von Schloss Burg ihre große Zeit. Dort war eine Freilichtbühne, waren Sitzplätze für mehr als 5.000 Menschen entstanden. Die Idee hatte der Intendant des Remscheider Schauspielhauses Müller-Multa, den die Stadtväter von Remscheid 1931 um sein eigenes Theater gebracht hatten, als sie ihm den Geldhahn zugedreht hatten. Und so blieb denn das bergische Grafenschloss nach 1935, zu Zeiten der Nazis, als Schauplatz heldischer Spiele nicht ungenutzt. Die Auswahl der Stücke war natürlich beschränkt, da die Naturkulisse weitgehend unverändert bleiben musste. So bot sich das erste Stück der Schillerschen Wallenstein-Trilogie von seinen szenischen Anforderungen her geradezu an, und der Massenzulauf zu den späteren, zwangsläufig grobschlächtigen Inszenierungen gab den Initiatoren auf den ersten Blick recht. Die Herrschenden ließen nur spielen, was dem Volke nach ihrer Auffassung bekömmlich war. Nach dem Krieg hatte die Freilichtbühne unterhalb des Schlosses keine Zukunft mehr, dafür aber der Schlosshof, wo lange Zeit personalreiche Stücke mit großer Resonanz gespielt wurden. (aus: Remscheid so wie es war 2, von Dr. Gerd Courts, erschienen im Droste Verlag, Düsseldorf, im Jahre 1978.)
↧
Gespielt wurde in Burg, was "für das Volk bekömmlich war"
↧