Mitspracherecht bei der Neugestaltung der Freiheitstraße, hieß es im Waterbölles am 17. Juni 2011, nachdem die Stadt Remscheid für den 8. Juli zu einer Bürgerversammlung eingeladen hatte. Ins Rathaus kamen dann rund interessierte 60 Bürgerinnen und Bürger, aber darunter waren gerade mal neun (!) der 1.238 Menschen, die damals an der Freiheitstraße im Bereich zwischen Schüttendelle und Weststraße lebten. Diese fünf Mieter und vier Hausbesitzer sprachen nicht gerade für ein reges Interesse Betroffener. In der Versammlung kündigte übrigens Stadtplaner Hans Gerd Sinnenschein (redhts im Bild) an, die Freiheitstraße solle auf zwei Fahrspuren mit zusätzlich notwendigen Rechts- und Linksabbiegespuren zurückgebaut und die dabei freiwerdenden Verkehrsflächen als Grün- beziehungsweise zusätzliche Stellplätze angelegt werden. Über die Beweggründe für die Umplanung der vielbefahrenen Bundesstraße 229 hatte der Waterbölles schon früher berichtet (Der Stachus liegt auf der Freiheitstraße und wird grün, 18. August 2009; Rechtsabbiegespuren und neue Ampeln für grüne Welle; 20. Mai 2011). Aus den Plänen ist bis heute nichts geworden.
Im Rahmen einer Fassadensanierung des Rathauses wurden vor zehn Jahren auch 33 Oberlicht- und Fenstergitter restauriert. Die Aufbereitung erfolgte dreistufig: Oberflächenvorbereitung, Verzinkung und Korrosionsschutzbeschichtung. Dabei erhielten die besonderen Gestaltungselemente eine preisgünstigen "Ersatzvergoldung" (Perlglanzpigmentbeschichtung), was die Stadt 58.000 Euro kostete gleich ca. 4,5 Prozent der Gesamtkosten (ca. 1.280.000 Euro). Das meiste davon kam aus verschiedenen Förderprogrammen.
Das Leibniz-Gymnasium feierte im Juli 2011 seine ersten 25 Jahre in Lüttringhausen mit einem großen Schulfest. Nach drei Projekttagen der Vorbereitung mit allen Schülern und Lehrern der Schule werden nun die Ergebnisse der Arbeit präsentiert. Einige Projekte beschäftigten sich mit der 135-jährigen Geschichte der Schule, viele andere waren eher zukunftsorientiert. Der Schulgarten war neu gestaltet, Filme waren gedreht und Fotobücher gestaltet worden.
Zuerst kam der Bagger in den Hof vor der Klosterkirche, danach kam der Beton für die Fundamente, die Wände und die Decke, und danach der Plattenbelag. Nichts lässt heute mehr die Lager- und Kühlräume erahnen, die vor zehn Jahren, 2011, im felsigen Untergrund entstanden sind (Foto rechts).
Und dass alles so gut geklappt hat, war dem Vorstand des Vereins Kulturzentrum Klosterkirche e.V. einen kleinen Empfang wert (Foto links), um auf das gelungene Werk anzustoßen. Der Dank galt den Sponsoren, ohne die die neuen Kellerräume, eine moderne Heizung und eine neue Umluftanlage für den Minoritensaal nicht entstanden wären. Die Investitionskosten beliefen sich auf insgesamt 450.000 Euro.
Im Auftrag der OBI-Gruppe begutachtete die Ten Brinke-Projektentwicklungs GmbH, auf den von Bau- und Fachmärkte spezialisiert, vor zehn Jahren das Röntgenstadion als möglichen Platz für einen Baumarkt und vier Fachmärkte. Der Architektenentwurf, der dabei herauskam, wurde von den Ratsfraktionen intern eingehend diskutiert, vor allem, dass darin von einem Ersatzgelände für den Sportplatz keine Rede war. (Die Verwaltung brachte daraufhin den Ausbau bzw. die Vergrößerung des Sportzentrums Hackenberg ins Gespräch. Welchen Umfang der Ersatz haben sollte, sei erst noch zu ermittelten, eines aber sei klar: Der Bau einer komplett neuen, gleichwertigen Anlage kann aus Kostensicht ausgeschlossen werden.)
Den Schützenplatz gleich nebenan hätte die finanzschwache Stadt Remscheid damals gleich zweimal verkaufen können. Ein privater Investor bot für die 18.828 Quadratmeter 564.840 Euro (pro Quadratmeter von 30 Euro (da dürfte selbst der gutwilligste Wirtschaftsförderer in Rat und Verwaltung nur müde gelächelt haben), und ein örtlicher Projektentwickler schlug den Bau eines Nahversorgungszentrums vor.
Doch zwei Wochen später war der Verkauf des Röntgen-Stadions schon wieder vom Tisch. Proteste der spontan gegründeten Interessengemeinschaft Pro Röntgenstadion hatten bei der Politik Wirkung gezeigt. Zur Ratssitzung gab es eine klare Vorgabe der Gestaltungsmehrheit von SPD, FDP und Grünen: Kein Verkauf ohne adäquates Ersatzgelände für den FC Remscheid und den Schulsport! Und CDU und W.i.R. legten Anträge vor, die Verkaufsverhandlungen bzw. Planungen zum Röntgen-Stadion umgehend einzustellen. Für Planung und Gutachten habe die Verwaltung unnütz 100.000 Euro ausgeben, kritisierte Fritz Beinersdorf, damals Fraktionsvorsitzender der Linken,. Und Jochen Siegfried (CDU) sprach von viel Papier um nichts. Er warf Oberbürgermeisterin Beate Wilding vor, am Anfang dieser ganzen unseligen Geschichte habe ein Vorstoß der Verwaltung bezüglich eines neuen Baumarkt gestanden und kein der Prüfauftrag des Stadtrates.