Das waren noch Zeiten, als vor zehn Jahren beim Lenneper Oktoberfest langjährige Fans in Lederhosen oder Dirndl zu später Stunde am Freitagabend zur zünftigen Musik der Stieflziacha auf Tischen und Bänken standen. Das wusste Klaus Kreutzer, der Vorsitzende des Verkehrs- und Fördervereins Lennep e.V., tags darauf beim traditionellen Fassanstich zu berichten, den damals Bezirksbürgermeister Dr. Heinz Dieter Rohrweck (Bildmitte). Auf den Barrikaden wünschte sich Kreutzer (rechts im Bild) bei der Gelegenheit die Lenneper Bürger aus Protest gegen den geplanten Verkauf des Schützenplatzes aus rein monetären Gründen. Dazu passte ein Transparent über dem Ausgang des Festzeltes: Hände weg vom Lenneper Kirmesplatz! Übrigens: Verkauft ist der Schützenplatz bis heute nicht (siehe DOC-Fiasko). Schausteller und Kirmesbuden hat man dort aber schon lange nicht mehr gesehen.
Berufskraftfahrer händeringend gesucht. Das stand nicht erst kürzlich im Waterbölles, sondern schon vor zehn Jahren, am 1. Oktober 2012, über einer Pressemitteilung der Arbeit Remscheid gGmbH. Die warb damals für eine Qualifizierung zum/zur Kraftfahrer/in. Denn es bestünden für talentierte und leistungsbereite Interessentinnen und Interessenten ausgezeichnete Jobperspektiven, weil die Unternehmen der Region derzeit nicht in der Lage sind, ihren Fachkräftebedarf zu decken". Daran hat sich seitdem kaum etwas geändert. Den Stadtwerken in Remscheid fehlen die Busfahrer, berichtete der RGA noch am 23. Mai.
Ehrenamt in Remscheid geht alle etwas an, hieß es vor zehn Jahren in der Einladung zur 2. Remscheider Ehrenamtsmesse. Die erste hatte 2011 auf der Alleestraße stattgefunden ein eindrucksvolles Zeichen für vielfältiges, lebendig bürgerschaftliches Engagement dank des aktiven Einsatzes von 30 Vereinen und Organisationen. Zur zweiten Messe im Veranstaltungssaal der Volkshochschule hatte die Stadt wegen der räumlich begrenzten Teilnehmerzahl um frühzeitige Anmeldung gebeten. Das wäre nicht nötig gewesen; es gingen kaum Anmeldungen ein. Gerade mal zwei Dutzend Remscheider Bürger, ein kleiner, "familiärer Kreis" (man kannte sich durchweg) konnte Oberbürgermeisterin Beate Wilding zur Eröffnung der 2. Ehrenamtsmesse begrüßen: 95 Prozent von Ihnen kenne ich, weil sie schon länger in Remscheid ehrenamtlich tätig sind. Und künftig brauchen wir noch mehr Ehrenamtler. Weil die Gesellschaft immer älter wird! Ehrenamt könne viel Spaß machen, dürfe aber zu keiner Überlastung führen. Schade eigentlich, dass es in Remscheid keine Ehrenamtsbörse mehr gibt.
Neues über (inzwischen längst vergessene) Versuche des Remscheider Unternehmers Klaus-Peter Völkel, der Stadt einen Investor für das Lenneper Röntgenstadion zu vermitteln, berichtete Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein vor zehn Jahren, als er von der Immobilienmesse Expo Real aus München zurückgekehrt war. Der Investor sei in den Niederlanden gefunden worden. Doch mit den ersten Skizzen von Völkel habe der Plan, den der Investor vorgelegt habe, nicht mehr viel zu tun gehabt. Sonnenschein: Mich lauste der Affe. Ich war entsetzt! Bis November wolle der Investor seine Pläne nun noch einmal überarbeiten. Daraus scheint dann nichts mehr geworden zu sein. Jedenfalls redete niemand mehr davon
Wenig Neues auf der Expo Real 2012 auch vom ehemaligen Sinn/Leffers-Kaufhaus an der unteren Alleestraße: Dort entlockte Sonnenschein dem Eigentümer lediglich die Zusage, die Schaufenster wieder örtlichen Einzelhändlern als Werbeflächen zur Verfügung zu stellen und den Eingangsbereich etwas ansehnlicher zu gestalten.
Acht ledige, kinderlose junge Damen mit deutschem Pass zwischen 16 bis 28 Jahre bewarben sich im Oktober 2012 im Allee-Center um den Titel einer Miss Remscheid. Es gewann Naomi Meier (26, Immobilienkauffrau) aus Bonn vor Nina Banduhn (22, Studentin), beide teilnahmeberechtigt zur Miss Deutschland-Wahl. Die Siegerin durfte sich über Modeschmuck und einen Gutschein für eine professionelle Zahnreinigung im Wert von 500 freuen.
Vor zehn Jahren genehmigte das Land NRW den Abbruch des ehemaligen Möbelhauses an der Honsberger Straße. Das war verbunden mit einem (zweiten) Förderbescheid über 250.264 Euro. Zusammen mit dem ersten Bescheid stellte das Land damit insgesamt 525.506 Euro zur Verfügung. Oberbürgermeisterin Beate Wilding freute sich: Gemeinsam mit der im Bau befindlichen Neuen Mitte Honsberg wird sich nun innerhalb der kommenden Monate das Gesicht des Eingangstores zum Honsberg grundlegend wandeln!"Übriges: Die Stadt steuerte Eigenmittel für die Gesamtmaßnahme in Höhe von 131.377 Euro bei. Alles im allem kein Pappenstiel.
Viel kommunale Prominenz versammelte sich vor zehn Jahren auf dem Bahnsteig des Remscheider Hauptbahnhofs auch Haltepunkt genannt zur Grundsteinlegung für die neue, zweigeschossige Betriebsstelle Remscheid (mit Sozial-, Büro- und Schulungsräumen) der Abellio Rail NRW GmbH des ausersehenen Betreibers der Regionalbahnstrecke Solingen Remscheid Wuppertal. Abellio werde im Dezember des kommenden Jahres für die folgenden 15 Jahre den Betrieb des Müngsteners übernehmen, kündige damals Oberbürgermeisterin Beate Wilding an. Zu früh gefreut. Längst hat Abellio das Handtuch geworfen.