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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Kunstobjekte halten die Erinnerung an Kurt Jorzyk wach

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"Feilenhauerfamilie" des Remscheider Kpnstlers Kurz Jorzyk. Fotos: Hans Georg Müller.

In Unterburg bestand bis vor ein paar Monaten das Antiquariat Bähr. Es war immer ein kleines Erlebnis, ihm einen Besuch abzustatten. Dann stand eines Tages "Räumungsverkauf" am Schaufenster. Es sollte eine Weinstube einziehen. Die Angebote waren verführerisch: Kleine Keramiken standen auf einem Tischchen. Nur wenige Zentimeter groß, zeigten sie Szenen von Haus und Hof. Für wenige Euros erstand ich die kleine Skulptur eines Hundes, der von einigen Gänsen angezischt wird. Der Künstler war mir bekannt: Kurt Jorzyk (1912-1996) aus Remscheid - vom Bergfrieder Weg. Der Kunstschmied und Bildhauer hatte Kontakte zu dem Antiquariat. Nicht verwunderlich, da er im nahen Johanneshammer im Eschbachtal metallische Objekte und Damaszener Schwerter herstellte.

Sein Sohn  hat mir bestätigt, dass der Vater sich auch  feine Keramiken verstand. Am Haus des Künstlers steht eine kegelförmige Bronzeskulptur mit dem Namen "Feilenhauerfamilie". Woher kannte ich diese eindringliche Darstellung? Und richtig - in der Nähe der Remscheider Stadtkirche hatte sie einmal ihren Platz. Bis 1988.  Dann wurde das wertvolle Bronzewerk wieder "heimgeholt", weil Vandalen es mehrfach verschmutzt beschädigt hatten.

Die Skulptur erzählt eine Geschichte vom Existenzkampf der heimischen Feilenhauer. Die Großmutter blickt auf die roten Zahlen im Geschäftsbuch. Großvater und auch die Mutter arbeiten mit im Feilenhauer-Hammer. Der Vater blickt mit hängenden Mundwinkeln in die trübe Zukunft, und viele hungrige Mäuler warten auf eine Mahlzeit. Es sind nicht die einzigen Kunstobjekte am Haus, die die Erinnerung an Kurt Jorzyk wachhalten.

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