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Channel: Waterbölles - Geschichte
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September 2007: Der Waterbölles blättert zurück

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Pressen heben die Neuenkamper Brücke an, damit die Brückenlager ausgetauscht werden können. Foto: Lothar KaiserEingerüstet waren vor zehn Jahren die Betonpfeiler der Neuenkamper Brücke. Zusätzliche Fundamente rund um den Betonpfeiler waren notwendig, um Hydraulik-Pressen Standsicherheit zu geben, mit deren Hilfe dann die einzelnen Zug und Zug zehn bis zwanzig Zentimeter angehoben wurden, damit die beweglichen Teile zwischen Brücke und Pfeiler, die Brückenlager, ausgetauscht werden konnten. Das geschieht bei einer Brücke alle vierzig Jahre. „Kostenpunkt: 480.000 Euro

Die Weihnachbeleuchtung hat dem Rathausturm geschadet. Foto: Lothar KaiserZur Sanierung der Natursteinfassade des Remscheider Rathausturmes gehörten vor zehn Jahren auch umfassende Instandsetzungsarbeiten an Abdeckungen, Verwahrungen, Regenrinnen und Fallrohren sowie an der Schiefereindeckung der Dachflächen. Schon in der Planungsphase dieser Sanierungsmaßnahmen war bekannt geworden, dass die gesamte Weihnachtsbeleuchtung des Turms erhebliche konstruktive und technische Mängel aufwies und in Teilbereichen nur noch bedingt betriebsbereit war. Deshalb wurde frühzeitig darauf verzichtet, die „glitzernden Schals“ unterhalb der Balkone nach der Sanierung wieder anzubringen. Um Schindeln, Grate und Anschlusspunkte zu Holzgesimsen und Natursteinbereichen fachgerecht und nachhaltig sanieren zu können, musste im September 2007 dann die komplette Beleuchtung demontiert werden. Aufgrund von Verträgen mit den Stadtwerken musste die Stadt für die Beleuchtung allerdings bis zum Jahre 2011 noch 360.020 Euro bezahlen.

„Der Stadtumbau erfordert über zehn Jahre 20 Millionen Euro“, hieß es vor zehn Jahren in einer Vorlage, in der sich die Verwaltung mit dem Umbau der Stadtteile Stachelhausen, Blumental, Honsberg und Kremenholl beschäftigte. Als Einzelmaßnahmen wurden darin genannt:

  • Der Abriss der Bauruine Freiheitstraße 172 im Westen Stachelhausens,
  • der Ausbau der Linkläuer Straße, Straße am Bruch bis Kippdorfstraße,
  • - die Entdichtung (Anm.: Wortschöpfung von Städteplanern) im Bereich der Kindertageseinrichtung St. Suitbertus /Stachelhauser Straße),
  • die Entdichtung im Bereich alte Schreinerei (Stachelhauser Straße 27),
  • der Abriss der Bauruine Weststraße /Stachelhauser Straße,
  • der Rückbau der Wohlfahrtstraße,
  • der Anschluss Tannhäuserstraße an die Papenberger Straße,
  • die Umnutzung des Bunkers in Honsberg,
  • die Umgestaltung der Halskestraße im Honsberger Süden,
  • die Aufwertung und Umgestaltung des Honsberger Sportplatzes einschließlich Vorplatz sowie die Neuordnung des Ladenzentrums im Kremenholl.

Tatsächlich reduzierte sich die Investitionssumme dann um die Hälfte. Fehlt nur noch die Vorlage, die aufzeigt, was damals unerledigt blieb.

„Für das Erholungsgebiet auf Müll braucht es einen langen Atem“, sagte vor zehn Jahren Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein vor der Bezirksvertretung Alt-Remscheid. Weil die Renaturierung der Müllkippe an der Solinger Straße bis zum Jahre 2015 dauern werde. Da irrte Sonnenschein allerdings. Abgeschlossen ist die Renaturierung bis heute nicht. In den Sternen steht der Freizeitpark. Der werde sich in der Nähe des neuen Brückenparks in Müngsten sicherlich gut machen, prophezeite Sonnenschein im September 2007.

An ein „Bergisches Bürgerorchester“ dachte im September 2007 die Wählergemeinschaft WiR. Sie schlug vor, die Bergischen Symphoniker, hervorgegangen aus den Orchestern Remscheids und Solingens, wegen der hohen finanziellen Belastung der Stadtsäckel in die Hände eines Fördervereins zu legen, der dann von Remscheid und Solingen bezuschusst werden könne, allerdings mit langfristig sinkenden Beträgen. Und wenn sich nicht genügend Sponsoren fänden? „Dann muss man akzeptieren, dass zwar alle von Unterstützung reden, das Orchester aber den potenziellen Spendern offensichtlich nicht genug wert ist“, so die WiR damals.Eigentlich war der  der Umbau des alten Konsum-Geländes an der Rosenhügeler Straße bereits für 2006 vorgesehen. Dann war von 2006 die Rede. Aber auch 2007 wurde noch nichts daraus, wie damals im September in der Bezirksvertretung Süd bekannt wurde. Das lag an technischen Fragen zur Bodenbeschaffenheit, konkret: an "Anker" im Hang, die wegen „drückenden Wassers“ für Stabilität sorgen sollen.

Am 15. September 2007 sicherte Oberbürgermeisterin Beate Wilding den Fortgang des Gesamtprojektes „Hauptbahnhof Remscheid“, indem sie die beiden Komplexe „Hauptbahnhof“ und „Schaufenster der Wirtschaft“ entkoppelte. Im Rathaus lag da bereits das Gutachten eines Fachanwaltes für europäisches Recht vor, in dem vor großen Risiken gewarnt wurde, wenn für das geplante (und später gescheiterte) Schaufenster der Wirtschaft mit „Messe- und Kongresszentrum“ geworben werde. Entgegen den Behauptungen einiger (weniger) heimischer Unternehmer hatte das Land bis dahin keinerlei Zusagen über die Bewilligung öffentlicher Mittel gemacht. „Das Schaufenster der Wirtschaft - jahrelang versprochen - wird vermutlich nicht verwirklicht werden können. Der Termin, der ... den interessierten Unternehmern gesetzt wurde, ist ohne erkennbare Aktivitäten abgelaufen. Keiner weiß, wie es weiter gehen soll, “ sagte am 15. September 2007 SPD-Fraktionsvorsitzendes Hans Peter Meinecke auf dem Parteitag des SPD-Unterbezirks Remscheid.


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