Quantcast
Channel: Waterbölles - Geschichte
Viewing all 2539 articles
Browse latest View live

Feierliches Gedenken an Gerd Ludwig Lemmer

$
0
0

Im Teo Otto Theater gedachte Remscheid gestern Abend des früheren frühere Oberbürgermeisters Gerd Ludwig Lemmer. Der Staatsminister a.D. war am 18. März im Alter von 90 Jahren verstorben. Zahlreiche Vertreter von Rat und Verwaltung, aber auch Freunde und politische Wegbegleiter nahmen an der Feierstunde teil, darunter für die Landesregierung Bernhard Nebe, Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Kommunales, und Staatssekretär a.D. Dr. Bernhard Worms, einst Mitarbeiter von Minister Lemmer.

In einer Neuauflage der Publikation zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Remscheid an Gerd Ludwig Lemmer am 3. Oktober 2008 schreibt der Landesvorsitzende der CDU, Armin Laschet MdL, über den Verstorbenen: „Er war ein leidenschaftlicher Politiker, der für ein starkes Nordrhein-Westfalen unter den deutschen Ländern und in Europa eingetreten ist. (...) Mit ihm verliert die nordrhein-westfälische Union eine Persönlichkeit, welche die Geschichte unseres Landes, aber auch die CDU als Partei vor allem in den 1960er Jahren entscheidend mitgeprägt hat. (...) Ministerpräsident Franz Meyers berief ihn 1962 als Minister für Bundesangelegenheiten in sein Kabinett. Lemmer war damit mit lediglich 37 Jahren der jüngste Landesminister in einem anspruchsvollen Ressort. (...) Nach dem Ausscheiden aus dem Landeskabinett am 8. Dezember 1966 wechselte Lemmer kurze Zeit später in die Bundesregierung. Dort war er zunächst als Staatssekretär im Bundesvertriebenenministerium und später in derselben Funktion im Bundespostministerium tätig. 1979 gehörte Gerd Ludwig Lemmer zu den ersten CDU-Abgeordneten im erstmals direkt gewählten Europäischen Parlament. (...) Die CDU Nordrhein-Westfalen wird Gerd Ludwig Lemmer das wohlverdiente ehrende Andenken bewahren.“

„Ein Mann, der sich an unterschiedlichen Orten mit vielfältigen Aufgaben sehr verdient gemacht hat“, begann die Rede von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. „Sein Leben führte ihn an die unterschiedlichsten Orte, sein Herz war jedoch immer mit der Stadt verbunden, in der sein Vater als Stadtbaurat wirkte, er selbst nach dem Kriege die Christlich Demokratische Union mitgründete, sie als Stadtverordneter und als Oberbürgermeister mit großem Engagement prägte. Die Wiederaufbauplanung Remscheids nach dem Kriege verdanken wir seinem politischen Wirken.“ Das unermüdliche politische Engagement Gerd Lemmers sei seiner Erkenntnis entstammt, dass es nie wieder zu einem Versagen der demokratischen Kräfte in Deutschland kommen dürfte. Das habe ihn zu einem Vorkämpfer für die Integration Deutschlands in das westliche Bündnis, die feste Einbindung unseres Landes in die Europäische Union und die Versöhnung mit den Völkern Europas gemacht. „Der Zusammenhalt aller demokratischen Parteien - dafür stand Gerd Ludwig Lemmer. Das sollte uns Mahnung und Aufforderung zugleich sein. Ohne ihr jeweils eigenes Profil aufzugeben ist es doch allererste Aufgabe der demokratischen Parteien, die Demokratie und die Rechte aller Menschen, ob hier geboren oder zugewandert, zu schützen! (...) Heute verneigen wir uns vor einem großen Sohn unserer Stadt. Wir werden Gerd Ludwig Lemmer stets ein ehrendes Andenken erhalten.“


Relikte einer vergangenen Zeit

$
0
0

An der Stadtgrenze zu Wermelskirchen dämmert im frühen Morgenlicht die Vergangenheit vor sich hin. Ein rostiger Jauchewagen erzählt von längst aufgegebener Milchwirtschaft. Heute ist sie im Bergischen kaum mehr mehr rentabel.  Die ehemalige Streuobstwiese zerlegen Pilze zu Humus. Abgestorben sind die Obstgehölze allerdings nicht. Der Austrieb der neuen Blattgeneration hat begonnen, deutlich zu erkennen.

1.500 Goldmark Jahreslohn für den Schmied im Voraus

$
0
0

Dienes-Hammer im Marscheider Bachtal, 1925 gemalt von Carl Benning,Wuppertal. Gemälde bei Rolf ZeiselDer Dienes-Hammer im Marscheider Bachtal bei Lüttringhausen ist älteren Bürgern noch als Hammer C.G. Kotte in Erinnerung, jedoch war ein Dienes der letzte langjährige Hammerschmied in diesem Hammer. Der wird 1669 zum ersten Mal erwähnt, 1734 als Rohstahlhammer des Arnold Haddenbrock, 1800 als "Stahl- und Eisenhammer Gebr. Motte". Bereits 1804 liest man von einem "Reckstahlhammer des Johann Friedrich Motte zu Sporkert, der kürzlich diesen Hammer aus einem Rohstahlhammer umgebaut hat".

1824 wird Peter Friedrich Motte (Ronsdorf) der Besitzer, ein selbstständiger Lohnschmied. 1829 ist dann etwas genauer beschrieben, womit er sein Geld verdient: "Der Eigentümer verarbeitet allein eigenes Material zum Handeln und ist somit von der Gewerbesteuer befreit." 1838 arbeitet Motte in der Regel auf Bestellungen. Fehlen diese, so verarbeitet er zuweilen altes aufgekauftes Schrotteisen für eigene Rechnung. Es sind drei Wasserräder installiert, die oberschlächtig betrieben werden. Sie treiben den Hammer und zwei Gebläse für die Feuerstellen. 1846 tritt die Firma Erbslöh als Pächter auf. Sie arbeitet mit zwei Feuerherden, drei Arbeitern und einem Amboss. 1869 kaufte die Firma C.G. Kotte aus dem Herbringhauser Bachtal den mittleren Hammer auf. Kotte selbst zog aus dem Motte-Hammer dort ein und schmiedete auf eigene Rechnung.

Dienes-Hammer 1930, Stadtarchiv Wuttertal.1898 kam dann Franz Carl Diederichs aus dem Nachbartal Herbringhausen und schmiedete in diesem Hammer Flachstahl. Das geschah nur etwa ein halbes Jahr, weil Diederichs den oberen Hammer von der Familie Schmidt 1899 gepachtet und 1902 gekauft hatte. Üblicherweise arbeiteten in diesen Kotten oder Schmieden zunächst zwei Mann, der Schmied mit seinem Knecht. Gunter Diederichs wusste 2002 zu berichten, dass in der ältesten Form nicht nur die Gebäude Eigentum der Firma Kotte waren, sondern Kotte  auch für die Auftrage und das Material sorgte. Dafur bekam der Schmied am ersten Januar in einer kleinen feierlichen Zeremonie "im schwarzen Anzug" seinen Jahreslohn von 1.500 Goldmark als Vorauszahlung für das ganze Jahr. Dieses musste er sich nicht nur gut einteilen, sondern er musste davon auch noch seinen Knecht bezahlen.

"1.500 Goldmark Jahreslohn für den Schmied im Voraus" vollständig lesen

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

$
0
0

Samstag, 30. April, 14.30 Uhr
Mit Mama durch die Altstadt von Lennep
während des Rundgangs durch die historische Altstadt erhalten Sie einen Einblick in die spannende Geschichte des Stadtkerns von Lennep. Dabei können Sie so manche nette Ecke in Lennep entdecken, wo man Kultur und Kaffee genießen kann. Leitung: Christine Otto. Preis: fünf €. Treffpunkt:  Deutsches Röntgenmuseum. Anmeldung: Claudia Holtschneider. Tel. RS 79 13 052.

Neues Theaterprojekt zu Flucht gestern und heute

$
0
0

„Lebensläufer“ ist ein aufwendiges Projekt überschrieben, der sich mit Flucht gestern und heute beschäftigt. Vorgestellt wurde es heute Nachmittag im Westdeutschen Tourneetheater Remscheid (WTT) an der Bismarckstraße, und beteiligt daran sind ferner das „Brachland-Ensemble“ in Düsseldorf und das Junge Theater Leverkusen. Die Theaterleute wollen in den nächsten Wochen und Monaten in Kooperation mit karitativen Einrichtungen in Leverkusen und Remscheid und in eigens geschalteten Anzeigen nach Menschen aus dem Bergischen Land suchen, die Erfahrungen mit Flucht haben und bereit sind, von ihren Erlebnissen  zu berichten. Zum einen werden Menschen gesucht, die  während und nach dem II Weltkrieg und zu Zeiten der Mauer (DDR) flüchten mussten, also von 1961 bis 1989. Zum anderen soll in Flüchtlingsheimen und Aufnahmelagern der Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturkreisen aufgenommen werden, deren Flucht-Erlebnisse noch ganz frisch sind.

Zwischen Menschen aus beiden Gruppen, die nach Meinung der Theaterleute Berührungspunkte in ihren Geschichten haben, soll sodann erster indirekter Kontakt in Form eines Briefwechsels hergestellt werden. So kommen die Flüchtlinge unserer Tage in Kontakt mit Menschen, die ihre Situation wirklich nachempfinden können, obwohl sie doch aus einem anderen Kulturkreis kommen. Es sind Menschen die ebenfalls flüchten mussten, die überlebt, sich ein Leben aufgebaut und eine neue Heimat gefunden haben. Zitat aus dem Projektexposé: „Sie verkörpern nicht nur Verständnis, sondern vor allem Hoffnung. Umgekehrt erfahren die Älteren im Idealfall nicht nur eine andere Form der Aufmerksamkeit, sondern auch das Gefühl, dass ihre bewegende Geschichte noch einen ganz anderen Sinn bekommen hat, dass sie ein Trost und sogar eine Inspiration sein kann.“ Die Briefwechsel sollen über einen Zeitraum von mehreren Monaten dokumentarisch begleitet werden, bevor die betreffenden Personen sich dann persönlich kennenlernen.

Daraus sollen sich dann verschiedene Theateraktionen ergeben, die für  ein besseres Verständnis der heutigen Flüchtlinge zum einen und ein Bewusstsein für das unterschätzte Potenzial der älteren Generation zum anderen sorgen sollen. Der behutsamen künstlerischen Umsetzung seien dabei aufgrund des Potenzials nur wenig Grenzen gesetzt. Möglich wären etwa multimediale Ausstellungen mit Dokumentar-Material, szenische Lesungen, eine Kombination aus Geflüchteten und darstellenden Künstlern im Rahmen einer abendfüllenden Theater-Aufführung und/oder der Besuch von Schulklassen seitens ausgewählter „Paare“, bestehend aus Vertretern der alten und neuen Flucht-Generationen. Den Theaterleuten ist die Feststellung wichtig, dass es ihnen nicht um Mitleid oder Parteiergreifung geht, sondern um den „Prozess eines empathischen Begreifens“.

175 Jahre Stadtsparkasse mit großem Tortenanschnitt

$
0
0

Pressemitteilung der Stadtsparkasse Remscheid

Gestern war es soweit – die Stadtsparkasse Remscheid feierte ihr 175-jähriges Bestehen. Und das ab 11 Uhr nicht nur in der Hauptgeschäftsstelle auf der Alleestraße (Foto), sondern auch in den fünf Geschäftsstellen Lennep, Lüttringhausen, Hasten, Handweiser und Vieringhausen. „Was wäre ein Geburtstag ohne eine entsprechende Torte!“, freute sich der Vorstandsvorsitzende Frank Dehnke. „Unseren Erfolg verdanken wir den Menschen vor Ort, die uns vertrauen. Wir stehen zum Standort Remscheid und sind der wichtigste Partner in allen Finanzfragen für Privatkunden, Handwerk, Mittelstand und Wirtschaft. Die Menschen in Remscheid und Generationen von Kunden, Mitarbeitern und Partnern haben in 175 Jahren die Stadtsparkasse zu dem gemacht, was sie heute ist - ein verlässlicher Partner."

April 2006: Der Waterbölles blättert zurück

$
0
0

Im April 2006 war der Ausbau der Fichtenstraße bis auf den rötlichen Asphalt in den Einmündungsbereichen und ein paar Feinarbeiten an den Garageneinfahrten abgeschlossen. Das absolute Halteverbot auf der rechten Straßenseite reichte von der Sedanstraße bis zur Weißenburgstraße. Überall außerhalb der Parkbuchten hatte die Stadt neue Verkehrsschilder aufgestellt, die den Anliegern und ihren motorisierten Besuchern absolutes Halteverbot auferlegten. „Als die Stadt den Anwohnern der Fichtenhöhe die geplante Bebauung der ehemaligen Sportflugplatzes erläuterte, versprach sie ihnen eine verkehrsberuhigte Fichtenstraße, um den Schwerlastverkehr nach Möglichkeit fernzuhalten. Künftig können sich die Omnibusse der Stadtwerke und die Lastwagen, die über die Fichtenstraße gerne die Abkürzung vom Neuenhaus zur Haddenbach nehmen, auf der Straße begegnen, ohne durch abgestellte Wagen auf der Fahrbahn behindert zu werden. Vorfahrt für den Verkehr!“, schrieb der Waterbölles damals. Auf der ganzen Strecke war die angeordnete Höchstgeschwindigkeit 30 km/h. „Was machen zum Beispiel die Pflegedienste? Sie sind meist abends unterwegs, um Senioren zu betreuen. Abends aber sind die Parkbuchten meist besetzt“, gab der Waterbölles zu bedenken. De Stadt hatte später ein Einsehen und beschränkte das Halteverbot bis 16 Uhr.

Die Ahnung von Peter Maar, Vorsitzender des Lüttringhauser Heimatbundes und erklärter Gegner des Gewerbegebietes „Blume“, schien sich vor zehn Jahren zu bewahrheiten: Kennepohl darf Bebauungsplan zur "Blume" ausweiten. Der Bauausschuss beschloss das damals mit der Mehrheit von CDU, FDP und W.I.R. bei Enthaltung der SPD und Nein-Stimmen der Grünen. Und im Gespräch war die Firma Faiveley Transport, damals noch an der Ecke Papenberger Straße/Weststraße ansässig. Allerdings hatte die Firma ihre Fühler damals schon nach Witten ausgestreckt. Dass die Abwanderungspläne von Faiveley erst bekannt geworden seien, nachdem das Unternehmen im Ruhrgebiet seine Standortsuche gestartet hatte, lasse auf Defizite bei der Bestandspflege der heimisachen Wirtschaftsförderer schließen, kommentierte damals der Waterbölles.

Auf ihrer damaligen Internetseite zum Hauptbahnhof-Projekt schrieb die Stadt Remscheid noch im April 2006: „Mit dem angedachten Designer Outlet Center  muss eine offensive Werbung für die Angebotsqualität und -vielfalt des Remscheider Einzelhandels inkl. Lennep einhergehen; dies kann auch in ein Informations- und Servicebüro zum Tourismus des Bergischen Landes insgesamt integriert werden (touristisches Marketingkonzept).“ Damit war nicht das aktuelle DOC-Projekt gemeint, sondern ein DOC auf dem Bahngelände. Die inzwischen aufgelöste Projektgesellschaft dazu vor zehn Jahren: „Zur Frage der einzelhandelsverträglichen Ansiedlung eines Designer Outlet Centers im Gesamtareal wurde im Vorfeld ein Gutachten in Auftrag gegeben und erstellt - erste Planstudien für das Center liegen bereits vor.“ Pfeifen im Walde, wie sich allerdings schon drei Jahre früher gezeigt hatte.

Von einem „Modellprojekt der nachhaltigen Gewerbeflächenentwicklung“ sprach vor zehn Jahren der damalige Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein. Auf den Brachflächen an der „Trasse des Werkzeugs“ konnte er sich eine Mischung aus Gewerbebetrieben und Wohnhäusern vorstellen.

Im früheren Textilhaus Vogel wurden die Schaufenster im April 2006 zu einer Galerie für Remscheider Künstler. Das brachte zwar keine müde Steuer-Mark mehr in den Stadtsäckel, täuscht aber auf den ersten Blick darüber hinweg, dass der Eigentümer des Gebäudes, die Allianz Immobilien GmbH aus Düsseldorf, noch keinen neuen Mieter für das 900 Quadratmeter große Ladenlokal gefunden hatte. Das Geschäftshaus galt lange Jahre als „erste Lage“ an der Alleestraße. Schnee von gestern. Und die Zahl der Leerstände wächst weiter.

Mit Kabarett, Satire und Karikaturen ist das so eine Sache – da scheiden sich die Geister. Auf die Frage, was Satire dürfe, hat Kurt Tucholsky einmal mit einem rigorosen „Alles!“ geantwortet. Und das sollte dann wohl auch für die Karikatur zum Thema „Ämterhaus“ gelten, die die Remscheider Wählergemeinschaft W.I.R. vor zehn Jahren auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Sie zeigte (als Grafitti-Zeichnungen) Oberbürgermeisterin Beate Wilding, Stadtkämmerer Jürgen Müller und Gebäudemanager Thomas Judt als Schweine. Und darüber prangte ein „Draufkloppen“. Sicherlich kein Beweis für guten Geschmack. Und die Schelte folgte bald. In der Ratssitzung im April 2006 sprach OB Beate Wilding von „widerwärtig“ und wurde dafür von CDU, SPD und FDP mit großem Beifall belohnt. Die Reaktion der W.I.R. auf Ihrer Internetseite: vier statt drei Schweinchen namens Wieland Gühne, Waltraud Bodenstedt, Roland Kirchner und Angelika Heinzel (die vier damaligen W.I.R.-Ratsmitglieder; heute sind’s nur noch zwei). Und aus dem „Draufkloppen“ wurde ein „Wir entschuldigen uns.“

Vor nunmehr 20 Jahren ging die Brüder Mannesmann AG an die Börse. Das Handelshaus hat mit dem früheren Weltkonzern Mannesmann AG (abgesehen von familiären Beziehungen) nichts zu tun. Damals kündigte die Werkzeug- und Armaturenbaufirma an, die knapp 30 Millionen Mark aus der Aktienemission für die Erschließung neuer Absatzmöglichkeiten in Osteuropa nutzen zu wollen. Doch es kam anders. „Von Dividende ist bei der Gebr. Mannesmann AG selten die Rede“, schrieb der Waterbölles im April 2006, da lag der Aktienkurs bei 2,15 Euro. Heute steht er bei 0,85 Cent, Tendenz leicht steigend.

„Was wird aus dem alten Mannesmann-Denkmal?“, fragte der Waterbölles vor zehn Jahren, und darüber rätselten damals auch die Mitglieder der Bezirksvertretung Süd. Es ging um das alte „Maschinen-Denkmal“ neben dem Casino-Gebäude von Mannesmann, das damals neuen AWO-Altenheim an der Ecke Burger Straße / Bliedinghauser Straße Platz machen sollte. Seltsam, das Thema tauchte klein zweites Mal im Waterbölles auf. Wer weiß mehr?

Wochenrückblick vom 18. bis 24. April 2016

$
0
0
"Wochenrückblick vom 18. bis 24. April 2016 " vollständig lesen

Wochenrückblick vom 25. April bis 1.Mai 2016

$
0
0

Relikte der Industriegeschichte warten auf Beschilderung

$
0
0

„Wenn Wurzeln die Grundmauern sprengen...“, überschrieb der Waterbölles am 15. April einen Beitrag von Hans Georg Müller, CLUB NATURüber die historischen Reste von Hämmern und Kotten in unseren Bachtälern, die Zeugnis geben von früherer Industrietätigkeit. Das Foto zeigte eine teilweise überwachsene Bruchsteinmauer und an einem Baumstamm ein Schild auf den „Bücheler oder Ibachshammer“ zu entziffern war. Das erinnerte mich an Fotos, die ich am 6. April im Lobachtal gemacht habe am Rande der kleinen Feier zum Abschluss der gelungenen Renaturierung des Bachtals. Ich fragte mich: Sind das die Übererste von Schornsteinen, aus denen da ein Baum herausragt (Foto rechts). Und zu welcher Anlage mag die lange Bruchsteinmauer gehört haben, die im Lobachtal von Bäumen gekrönt wird. Auch an diesen und ähnlichen historischen Stellen in Remscheider Naherholungsgebieten böten sich Informationstafeln an – für an Heimatgeschichte interessierte Remscheider Bürger/innen, aber auch im Rahmen der Tourismusförderung.

 

"Richtwege": In möglichst gerader Linie über Berg und Tal

$
0
0

Auf einer alten Karte des Landmessers J.W. vom Stein ist zu sehen, dass die alten Straßen in Remscheid eigentlich Richtwege waren und in möglichst gerader Richtung ihrem Ziel entgegen gingen. Sie hielten sich, wenn es eben ging, auf den Höhen und suchten, falls die Überschreitung eines Wasserlaufes nicht zu vermeiden war, auf kürzestem Wege wieder die Höhe zu erreichen. Dabei musste man natürlich starke Steigungen in Kauf nehmen. Man arbeitete sich aber lieber in engen, steilen Hohlwegen unter Zuhilfenahme von Vorgespann bergan, als dass man sich in den Niederungen bewegte. Der Grund ist darin zu suchen, dass beim Fehlen jeglicher Befestigung die Talwege bei Regenwetter vollständig durchweicht und unpassierbar wurden, während die Straßen auf den Höhen infolge ihres festeren Untergrundes noch eben befahrbar waren.

So ging der Fuhrverkehr vom Remscheider Dorfe nach Lennep nicht im Zuge der heutigen Bismarckstraße und Neuenkamperstraße, sondern durch die Kirchhofstraße und Dorfmühlenstraße ins Mückenbachtal (Haddenbacher Str.), dann auf dem Damm des ehemaligen Wasserteiches unterhalb der Fabrik von Schenk & Liebe-Harkot den Bach überschreitend wieder bergan und im Zuge der heutigen Ulmen- und Eichenstraße durch das Gelände des Wohnungsbau- und Sparvereins und der Remscheider Dampfziegelei Schäfer & Co. über Neuenhaus und Wüstenhagen nach Lennep. Auf diese Weise umging man das Quellgebiet des Mückenbaches mit seinen Sümpfen und Wasserläufen, und man hatte auch bei Regenwetter eine leidlich feste Fahrbahn. Die Dorfmühlenstraße ist in der Karte als "Fahr- und Leichenweg" bezeichnet; sie war aber gleichzeitig der Mühlenweg, auf dem die früher auch im Remscheider Dorf und in seiner Nachbarschaft vertretenen Bauern ihr Getreide der Dorfmühle zuführten. (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt Band 4 - Leyerbach, Diepmannsbach, Mückenbach)

Entscheidungen der Behörden "betrüblich und irreparabel"

$
0
0

Rad vom Dieneshammer. Marscheider Bach, eEtwa um 1960. Repro: G. SchmidtAnfang September 1966 gab es Aufregung im Marscheider Bachtal bei Lüttringhausen: der Dienes-Teich und der Diederichs- Teich bekamen von der Wasseraufsichtsbehörde Aufstauverbot. Aufgrund angeblicher Mangel an den Wehren und Dämmen mussten die Teiche für immer abgelassen werden. Die Laaker Bevölkerung lief Sturm gegen diese recht unverständliche Entscheidung, denn es handelte sich schließlich nur um etwa 10.000 D-Mark Reparaturkosten, die keiner tragen wollte.  Hierzu stellte damals der letzte Eigentümer Falkenroth im Lüttringhauser Anzeiger klar:

"Nicht der notleidende Zustand der Stauwehre des alten Wasserhammers war die eigentliche Ursache für die Teichentleerung. Er ist nur die Folgeerscheinung einer Bürokratie, die unter Vorgabe von Wasserhaushalt und Landschaftsschutz einer der letzten Oasen bergischer Romantik Gewalt antut. Dem Verfall der Stauschutze ging ursachlich die Anfechtung der angestammten Staurechte durch die Wasserbehörde voraus. Dieses Stauprivileg - sanktioniert durch zwei Urkunden des Karl-Theodor, Herzog von Berg, vom 16. Januar 1754 - wurde der oberen Wasserbehörde im Original vorgelegt. Das Recht begründete sich auf unvordenklicher Verjährung und dem Titel des Ersitzens, weil es vor Inkrafttreten des Code civile schon bestand. Überdies bestätigte die Wasserbehörde selbst 1928,dass das fragliche Wasserrecht ein sogenanntes Eigentümerrecht sei, das nach § 184 WG vom 7.4.1913 im Wasserbuche nicht eingetragen zu werden brauche, und dass durch Nichteintragung das Recht in keiner Weise beschnitten wurde. Gewerblich können diese alten Wasserrechte infolge des landschaftsschützenden Industrieverbotes im Marscheider Tal nicht mehr ausgewertet werden. Deshalb ist deren prozessuale Verteidigung - nur und zwecks optischer Wirkung - uninteressant wegen der damit verbundenen Mühen und Kosten. Andererseits ist ohne die vorbehaltslose Anerkennung der alten Rechte die Unterhaltung der Stauteiche unzumutbar wegen der damit verbundenen strafrechtlichen Dammbruch-Risiken! So musste es - nach vielen Warnungen - zur Entleerung der Teiche kommen.

Ein ebenso betrübliches und darum gleich aktuelles Problem stellte der 300-jährige Kottehammer (Dienes) dar. Seine stilgerechte Restaurierung auf Kosten der Eigner wurde angeboten und betrieben, als der Bau noch ‚gesund’ war. Allein schon die Beantwortung der Bauanfrage musste im Beschwerdeverfahren erzwungen werden. Als sie nach verlorenen Jahren mit Vorbehalten erfolgte, wurde darin ein Dauerwohnrecht trotz hoher Baukosten grundsätzlich verweigert. Nun also stirbt der Wasserhammer, einer der letzten, noch in diesem Winter unter der zu erwartenden Schneelast, und es entsteht ein weiterer Schandfleck im Waldidyll. Nachdem die Wasserrechte angefeindet, die Teichentleerung gefordert, die Fischereirechte vom Fiskus beansprucht, die Wohnrechte im Hammergebäude verwehrt, die Re-Industrialisierung des alten Gewerbes verboten und jegliche Wohnbauvorhaben dort grundsätzlich abgelehnt werden, verbleibt ein Besitz, der keinen Ertrag, wohl aber verwaltungstechnische Unerfreulichkeiten sowie steuerliche und versicherungstechnische Lasten bringt. In vielen Jahren sind diese Probleme immer wieder aufgezeigt, angefasst und leider torpediert worden. Es liegt der Schluss nahe, das weniger menschliche Unzulänglichkeit, als vielleicht eine gezielte Handhabung federführend war und bleibt.

Aber kein Mensch - und auch eine Behörde nicht - kann auf die Dauer gegen jede wirtschaftliche Vernunft regieren, weder mit paraphierten Geboten, noch mit steuerrechtlichen oder strafrechtlichen Prügeln. Das läuft sich irgendwann fest. Und da liegt der Hase im Pfeffer, bzw. im Marscheider Bach. Es mag immerhin möglich sein, das die Behörden innerhalb ihres Geltungsbereiches glauben, das vertreten zu haben, was ihres Erachtens rechtens ist. Leider nur ist das Ergebnis aus dem Konzert der diversen Zuständigkeiten - mangels übergeordneter Konzeption - betrüblich und irreparabel. Mit der Allgemeinheit bedaure ich das aufrichtig!“ (Ende des Zitats von Hammerbesitzer Falkenroth)

Dieser Fall zeigt uns aus heutiger Sicht einmal authentisch, warum im Bergischen Land kaum noch ein historisches Wahrzeichen dieser Art steht. In Remscheid ist der gleiche Fall bekannt von den Auseinandersetzungen am Danielshammer imDiepmannsbachtal, wo der Besitzer Comuth den Hammer restaurieren, originalgetreu wieder aufbauen und darin wohnen wollte. Gescheitert an den Behörden und genervt gab er in den 1980-er Jahren auf. Nachdem der Dienes-Hammer bis in das Jahr 2002 ein elendes Dasein fristete und immer weniger erkennbar war, hat man 2002 die gut erhaltene Hammerwelle mit der Vierkantantriebsnabe herausgeholt und zum Manuelskotten in Cronenberg hingeschafft. (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Bergische Schmiede in Krupp-Film über den Raffinierstahl

$
0
0

Von rechts nach links: Krupp von Bohlen und Halbach, Schmied Dienes, Kommerzienrat Schneider, Herr Volberg, Frau Volberg. Repro: Rolf Zeisel

Als der Krupp-Clan 1935 seinen Film über Raffinierstahl fertig hatte, bekamen die Schmiede in Marscheider Bachtal bei Lüttringhausen - Max Austermühle, Hermann Dienes und andere - eine Einladung nach Essen, um sich den Film anzusehen. Am Bahnhof in Essen standen für sie die Maybach-Autos der Krupps zum Abholen bereit. Eine Werksbesichtigung ging dem Film voraus, und Hermann Dienes verstand die Welt nicht mehr. Noch nie hatte er eine so große Fabrik mit solchen modernen Maschinen gesehen.

Caroline und Hermann Dienes. Foto: Rolf ZeiselAls der Film dann fast abgelaufen war, erkannte Dienes auf der Leinwand seine Frau, wie sie ihm an seinem Hammer den Nachmittagskaffee brachte. Lautstark rief er: "Miene Olle, miene Olle". Krupps machten ihm das Angebot, den Film noch einmal ablaufen zu lassen, was Dienes dankend annahm. Auf diese Weise fielen Filmende und Schichtende zusammen. Auf der Straße stauten sich die Autos. Dienes blieb überwaltigt stehen: "Wo kommen all die Menschen her? Wenn ech dat gewost har, wor ech te hiemen gebliewen toscher dann bergeschen Eichen."nach "Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid". Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Stahl von höchster Qualität bestand aus 320 Schichten

$
0
0

Raffinierhämmer waren in früherer Zeit die wichtigsten Edelstahlerzeuger. Sie hatten an der Entwicklung der Remscheider Eisenindustrie bis zum Ersten Weltkrieg erheblichen Anteil. Der Rohstahl bzw. das Eisen wurde in Stangen Angeliefert und unter dem Schwanzhammer dünner geschmiedet auf etwa eine Breite von zwei Zoll. Je nachdem, wofür das Eisen später verwendet wurde, schichtete der Schmied in einer ganz bestimmten Zusammensetzung die Rippen aus härterem und weicherem Material aufeinander und spannte sie bis zu einem Gewicht von etwa 50 Pfund in eine dafür vorgesehene Zange. Dieses Stahlbündel wurde ins Schmiedefeuer gelegt und rotglühend erhitzt, um dann unter dem Schwanzhammer ausgeschmiedet. Dann wurde wieder in der Mitte gekerbt und zusammengebogen, zusammengespannt, erhitzt und wieder …  Man stelle sich vor, das die anfangs 15 bis 20 Schichten Rippen beim zweiten Ausschmieden bereits 30 bis 40 Lagen besaßen und je nachdem, wofür der Stahl gebraucht wurde, wurden es bis 1000 Lagen und mehr(Damaszenerstahl), die den Stahl sehr elastisch und hart machten.

Vielfach schlugen die Schmiede Zeichen auf die Stahlstäbe, die dann erkennen ließen, wie oft der Stahl gebogen worden war. Der einmal gebogene Raffinierstahl diente meist zum Verstahlen von Werkzeugen wie Beilen, Hobeleisen, Sensen, Sicheln usw. Das Werkzeug selbst bestand aus Eisen. Den angeschmiedeten Stahlstreifen benutzte man nur für die Schneidkante. - Aus dem zweimal gebogenen Stahl stellten die Solinger z.B. ihre Messer, Scheren und teilweise auch Schwerter her. Der dreimal gebogene Raffinierstahl bestand aus 160 Schichten und genügte gehobenen Anspruchen. Produkte, die allerhöchste Ansprüche erfüllten (wie Degenklingen) besaßen in der Regel viermal gebogenen Stahl bzw. 320 Schichten. Die Elastizität war kaum noch zu übertreffen. Tonbänder von 1978 aus dem Bestand von Dr. Manfred Diederichs belegen, das ein Hammerschmied 1914 pro Woche  40 Mark netto auf die Hand bekam, während ein Textilarbeiter 20 bis 21 Mark erhielt getreu dem Motto, dass ein Hammerschmied etwa das Doppelte eines Textilarbeiters verdienen sollte. Steuern wurden um diese Zeit fast keine erhoben. Das änderte sich ab 1920. Sechs Mark Steuern und 0,24 Mark Altersrentenbeitrag vom Arbeitgeber, bei einem Arbeitnehmeranteil von 0,02 Mark, waren jede Woche fällig.

Im Herbringhauser Bachtal wurde bei Kotte 1890 ein reiner Nettolohn ausgezahlt, der von allen Abgaben schon bereinigt war. 1910 kam ein Gewerkschaftsbeitrag hinzu, der sich auf einen Stundenlohn pro Monat belief. Bereits um die Jahrhundertwende (1900) war es im Schmiedeverband allgemein üblich, das bei Erkrankung eines Arbeiters der volle Lohn weitergezahlt wurde. (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Gottesdienst mitten auf dem See Genesareth

$
0
0

Mit vielen unvergesslichen Eindrücken ist die von Pfarrer Hans Jürgen Roth geleitete Reisegruppe aus Israel nach Remscheid zurückgekehrt. „ Just in der Zeit, in der wir in Tel Aviv fast zweistündige Flughafenkontrollen über uns ergehen lassen mussten, passierte in Tel Aviv und der Region von Jerusalem, wo wir noch zur Mittagszeit gewesen waren und die Busse hatten fahren sehen, die Bombenattentate. Welch ein Kontrast zu unserer Reise, die wir so friedlich erleben durften. Gottseidank erfuhren wir erst bei der Landung von diesem Unglück“, so Roth. Im Namen von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz hatten die Remscheider im „Jüdisch-Arabischen Kulturzentrum“ in Haifa dem Remscheider Juden Peter Ron ein Geschenk der Stadt überreicht. Mit elf Jahren hatte er im Elternhaus an der Martin-Luther-Straße 1938 die Reichpogromnacht erlebt. Als dort für seine Angehörigen vor einigen Jahren Stolpersteine gelegten wurden, war er dabei gewesen.

Ein besonderes Erlebnis auf der Reise war auch der Besuch der berühmten nabatäischen Felsenstadt Petra in Jordanien. Die Reisegruppe erlebte sie am frühen Morgen, bevor die Touristen zu strömen begannen. Für andere Teilnehmer sei  die  Abendmahlfeier auf einem kleinen Boot mitten auf dem See Genesareth das tiefgreifendste Erlebnis dieser Reise gewesen, berichtete Roth. In zwei bis drei Monaten will er zu der Reise ein Buch fertig haben, das mehr werden soll als ein reiner Reisebericht.
Nachfolgend die persönlichen Eindrücke eines Teilnehmers:

"Gottesdienst mitten auf dem See Genesareth" vollständig lesen

Transmission und Dampfkraft nicht konkurrenzfähig

$
0
0

Als im Motte-Hammer (unterster Laaker Hammer) noch gelacht wurde. Foto: Frau MotteDer Motte-Hammer ist auch als unterster Laaker-Hammer bekannt. Er bekam schon 1754 eine Konzession, doch erst 1800 wird er als Stahlreckhammer den Gebrüdern Motte zugeordnet. 1804 wird er von Friedrich Motte d. Jung. in der Beek geführt. 1824 wird er von Johann Godfried Mottes Erben an die Firma Gottlieb Kotte zu Ronsdorf verpachtet, ab 1829 durch einen Knecht wieder fur Rechnung der G. Motte Erben betrieben. Der Hammer hat drei oberschlächtige Wasserräder für den Antrieb von Hammer und Gebläse sowie zwei Feuerherde. 1837 wird ein Wasserrad stillgesetzt und ein Gebläse für die Feuerherde eingebaut. Unterhalb des Hauses fliest das Wasser in die Wupper. Wie bei anderen Hämmern ist auch hier anzumerken, das in warmen, trockenen Jahren von Mai bis November oft acht bis 14 Tage lang nicht gearbeitet werden konnte.

1834 ist als Betreiber Hasenclever & Kotte erwähnt, jedoch sind die Besitzerrechte bei den Motte-Erben bis 1841 festgelegt. Die letzte Eintragung unter Peter Friedrich Motte liest man 1853. Danach ist der Hammer in den Besitz von Carl Motte übergegangen. Am 26.1.1754 bekam Caspar Gottlieb Kotte die Konzession. Interessant ist eine Eintragung vom 11.8.1845, wo ein "Walkmeister Carl Kupper zu Dahlhausen auf den Laaker Bach" unterhalb des Laaker Hammers von Erbsloh eine Walkmühle plane. Sie sollte von einer Dampfmaschine betrieben werden. Offenbar ist nichts daraus geworden. 1867 liest man wieder von einem Stahlraffinierhammer des Gottlieb Kotte, 1870 von Benjamin Motte zu Laaken, mit den früheren Besitzern Motte weitläufig verwandt.

Feierabend am Motte-Hammer. Foto: Norbert AustermühleDer älteste Sohn des Franz Carl Diederichs aus dem Herbringhauser Bachtal hieß Carl. Er wurde am 6.8.1878 geboren und ging mit 14 Jahren beim Vater in der Fa. Kotte im Herbringhauser Bachtal als Hammerschmied in die Lehre. Danach wurde er von 1896 bis 1898 zum Heeresdienst nach Metz eingezogen und arbeitete anschließend im Marscheider Bachtal im Laaker-Hammer bei P.F. Motte. Die Motte-Tradition übertragt sich auf seinen Sohn Albert (geb. 1903). 1936 wird der Inhaber Albert Motte mit seiner Firma als Fassonschmiederei und Hammerwerk in "Stahl und Eisen" erwähnt. Der Hammer ist inzwischen massiv mit Ziegelsteinen ausgebaut worden. Auch kann man auf Bildern erkennen, das es sich um einen Stahlraffinierhammer gehandelt hat. Hans Motte jun. begann 1953 im Motte-Hammer seine Lehre.

Abschließend sei noch festgehalten, das die Familie Motte den Hammer noch bis 1959 betrieb, um ihn dann stillzulegen. Jahrelang hatte man nur von den alten Maschinen gelebt und nichts in den Betrieb investiert. Somit war er völlig veraltet und den modernen Ansprüchen nicht mehr gewachsen. Transmissionen und Dampfkraft waren nicht mehr konkurrenzfähig. Außerdem ging den Motte-Schmieden der Ruf voraus, nicht die fleißigsten gewesen zu sein. [In denTonbandaufzeichnungen von Dr. Manfred Diederichs aus dem Jahre 1978 sagten andere Schmiede im Tal, es habe wohl auch an Fleiß gemangelt.] (Aus: Hämmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von Günther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Wochenrückblick vom 1. bis 8. April 2016

$
0
0

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

$
0
0

Dienstag, 10. Mai, 18 Uhr
Kulinarische Innenstadt  Remscheid
Begleiten Sie unseren Stadtführer auf seinem Weg vom Entstehungsort der Stadt rund um die Stadtkirche bis hin zum Zentrum der modernen Stadt, dem Rathaus. Mit Hilfe von Geschichtchen und Bildern lässt er die vergangene Schönheit des historischen Stadtkerns wieder auferstehen. Und für Ihr Wohl wird auch gesorgt – mit anschließender Verkostung bergischer Köstlichkeiten, teilweise im neuen Gewand, in der Gaststätte „Miro„. Leitung: Lars Johann. Preis: zwölf € incl. Verkostung. Treffpunkt: Stadtkirche Remscheid. ). Anmeldung: C. Holtschneider, Tel.: 02191 / 79 13 052.

"Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer" vollständig lesen

Einst fünf Hämmer im Herbringhauser Bachtal

$
0
0

Vorsperre Herbringhauser Talsperre. Foto: G. Schmidt 2005

Widmen wir uns den Hammerwerken, die vor 1900 im Herbringhauser Bachtal ihre Arbeit verrichteten. Als zweiter Lüttringhauser Bach, der direkt in die Wupper fliest, bahnt sich der Herbringhauser Bach seinen Weg durch wunderschönen Wald. Er entspringt etwa bei Neuenhaus und Obergarschagen als Garschager Bach und fließt nach einigen Kilometern oberhalb von Laaken bei Kemna in die Wupper. Dieser Bach wurde in früherer Zeit an fünf Stellen gestaut, um seine Kraft an zwei Mühlen und drei Eisenhammer abzugeben. Das als nächstgelegene Objekt zur Quelle war eine Walkmuhle, die Kreuzmühle. Sie wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt und stand bis nach dem 2.Weltkrieg etwas unterhalb von Untergarschagen. Zuletzt wurde sie von Landwirt Walter Berg bewohnt. Das Anwesen bestand aus zwei Wohnhäusern, zwei Anbauten als Geräteschuppen und einer Scheune. Der Teich, der die zulaufenden Siefen aufnahm, war gemauert und gab nur wenig Wasser ab. Aber es genügte, um zunächst mal die Walkmühle und später die Fruchtmühle zu betreiben.

Bereits 1597 wird bei Grenzangelegenheiten in den Beyenburger Akten die Kreuzmühle erwähnt, "daß Ihrer Fürstlichen Gnaden und Gefolge fünffer theill nach der Claussen hinab längs dem Luißbusch und Garßhagener Heidenn den Sieppen hinab vortt biß ahn das -Krüdes Müllers- (Kreuzmühle) Erb und den Siehensieppen hinuff, bis auf die Cölnische Landstraß besonder abgezeichnet".  1731 ist Johannes Berg als Inhaber der Mühle bekannt. Diese ist inzwischen zur Fruchtmühle umgebaut. Bis nach 1955 bleibt sie in der Familie. Überlieferungen zufolge hat der Besitzer nach Erbstreitigkeiten das Anwesen angezündet. Nach diesem Brand war der gesamte linke Trakt mit Scheune, Anbauten und Wohnhaus nicht mehr zu retten. Den Rest hat die Lüttringhauser Feuerwehr innerhalb einer Übung später zunichte gemacht. Bereits 1933 hatte der Wupperverband eine Vorsperre zur Herbringhauser Talsperre erbaut und einen großen Einzugsbereich für das Trinkwasser festgelegt. Im Zuge dieser Maßnahme kam der Abriss des Bauernhofes gerade recht. Heute ist von der Kreuzmühle nichts mehr zu sehen.

"Einst fünf Hämmer im Herbringhauser Bachtal " vollständig lesen

Lenneps Tuchmacher waren Vertriebene aus Köln

$
0
0

Drahtmühle Lennep. Foto n. Gemälde: Egon Viebahn

In der Frühzeit beschäftigte sich die Einwohnerschaft Lenneps mit Ackerbau und Viehzucht. Doch auf dem Handelsweg von Köln über Wipperfürth, Lennep und Hagen bis Dortmund zogen mit den Jahren mehr Bürgerinnen und Bürger hinzu, und die gewerbliche Beschäftigung gewann an Bedeutung. Aus Köln kamen Mitte des 14. Jahrhunderts die Tuchmacher ins schöne Lennep. 1369 war dort ein heftiger Streit entbrannt zwischen den Zünften und den alten Patrizier-Familien. Köln war schon im Mittelalter der Mittelpunkt des aufstrebenden deutschen Bürgertums, ein mächtiges Glied der Hansa und eine Stätte der Kunst und Wissenschaft. Unter den Zünften der Gewerbetreibenden war die Tuchmacherzunft die angesehenste und mitgliederstärkste, von Burgerstolz beseelt. Durch dieses wachsende Selbstbewusstseins war es schon früher zu Streitigkeiten mit den Vornehmen der Stadt gekommen. Doch der Aufstand, den die Tuchmacher m Jahre 1371 entfachten, nahm  am 21. November für sie ein böses Ende: Nach einer blutigen Schlacht gegen die alten Geschlechter, die sich mit den anderen Zünfte verbündet hatten, wurden 33 Tuchmacher auf dem Heumarkt öffentlich hingerichtet. Die übrigen mussten mit Weib und Kind die Stadt verlassen.

Leider fehlen uns genaue Mitteilungen über die ersten Lenneper Walkmühlen, da die Berichte der Burger Kellner aus der Zeit vor 1750 fast durchweg vernichtet worden sind. Nur aus dem Jahre 1692 ist durch Zufall eine Rechnung des damaligen Burger Kellners Johann Bernhard Francken erhalten geblieben, die ein ausführliches Verzeichnis der hiesigen Wassertriebwerke enthält. Darin sind zwölf Walkmühlen aufgeführt, die damals den Lenneper Tuchmachern zur Verfügung standen. Die meisten Werke lagen am oberen Diepmannsbach (auch Walkbach genannt). Dort befanden sich folgende Walkmühlen:

"Lenneps Tuchmacher waren Vertriebene aus Köln" vollständig lesen
Viewing all 2539 articles
Browse latest View live