Im Teo Otto Theater gedachte Remscheid gestern Abend des früheren frühere Oberbürgermeisters Gerd Ludwig Lemmer. Der Staatsminister a.D. war am 18. März im Alter von 90 Jahren verstorben. Zahlreiche Vertreter von Rat und Verwaltung, aber auch Freunde und politische Wegbegleiter nahmen an der Feierstunde teil, darunter für die Landesregierung Bernhard Nebe, Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Kommunales, und Staatssekretär a.D. Dr. Bernhard Worms, einst Mitarbeiter von Minister Lemmer.
In einer Neuauflage der Publikation zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Remscheid an Gerd Ludwig Lemmer am 3. Oktober 2008 schreibt der Landesvorsitzende der CDU, Armin Laschet MdL, über den Verstorbenen: Er war ein leidenschaftlicher Politiker, der für ein starkes Nordrhein-Westfalen unter den deutschen Ländern und in Europa eingetreten ist. (...) Mit ihm verliert die nordrhein-westfälische Union eine Persönlichkeit, welche die Geschichte unseres Landes, aber auch die CDU als Partei vor allem in den 1960er Jahren entscheidend mitgeprägt hat. (...) Ministerpräsident Franz Meyers berief ihn 1962 als Minister für Bundesangelegenheiten in sein Kabinett. Lemmer war damit mit lediglich 37 Jahren der jüngste Landesminister in einem anspruchsvollen Ressort. (...) Nach dem Ausscheiden aus dem Landeskabinett am 8. Dezember 1966 wechselte Lemmer kurze Zeit später in die Bundesregierung. Dort war er zunächst als Staatssekretär im Bundesvertriebenenministerium und später in derselben Funktion im Bundespostministerium tätig. 1979 gehörte Gerd Ludwig Lemmer zu den ersten CDU-Abgeordneten im erstmals direkt gewählten Europäischen Parlament. (...) Die CDU Nordrhein-Westfalen wird Gerd Ludwig Lemmer das wohlverdiente ehrende Andenken bewahren.
Ein Mann, der sich an unterschiedlichen Orten mit vielfältigen Aufgaben sehr verdient gemacht hat, begann die Rede von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Sein Leben führte ihn an die unterschiedlichsten Orte, sein Herz war jedoch immer mit der Stadt verbunden, in der sein Vater als Stadtbaurat wirkte, er selbst nach dem Kriege die Christlich Demokratische Union mitgründete, sie als Stadtverordneter und als Oberbürgermeister mit großem Engagement prägte. Die Wiederaufbauplanung Remscheids nach dem Kriege verdanken wir seinem politischen Wirken. Das unermüdliche politische Engagement Gerd Lemmers sei seiner Erkenntnis entstammt, dass es nie wieder zu einem Versagen der demokratischen Kräfte in Deutschland kommen dürfte. Das habe ihn zu einem Vorkämpfer für die Integration Deutschlands in das westliche Bündnis, die feste Einbindung unseres Landes in die Europäische Union und die Versöhnung mit den Völkern Europas gemacht. Der Zusammenhalt aller demokratischen Parteien - dafür stand Gerd Ludwig Lemmer. Das sollte uns Mahnung und Aufforderung zugleich sein. Ohne ihr jeweils eigenes Profil aufzugeben ist es doch allererste Aufgabe der demokratischen Parteien, die Demokratie und die Rechte aller Menschen, ob hier geboren oder zugewandert, zu schützen! (...) Heute verneigen wir uns vor einem großen Sohn unserer Stadt. Wir werden Gerd Ludwig Lemmer stets ein ehrendes Andenken erhalten.