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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Zur Schulentlassung ein Broschüre der Stadt

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Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland durch den Präsidenten des Parlamentarischen Rates ausgefertigt und verkündet. 2019 jährt sich zum 70. Mal der Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Und: Am 14. August 2019 wird es 100 Jahre her sein, dass die Weimarer Reichsverfassung verkündet wurde. Zugleich jährt sich am 28. März 2019 zum 170. Mal die Beschlussfassung über die Paulskirchenverfassung. Drei Zeitmarken, die die Fraktion der SPD und die Ratsgruppe der W.i.R. veranlasst haben, zur Sitzung des Rates am 5. Juli die Einführung einer „Schulentlassgabe“ für die Remscheider Schülerinnen und Schüler zu beantragen: „Über lange Zeit war es üblich, dass die Stadt Remscheid den Absolventinnen und Absolventen der allgemeinbildenden Remscheider Schulen eine Schulentlassgabe überreicht. Diese Tradition wurde in den 1990er Jahre im Zuge der Haushaltskonsolidierung beendet. Wir würden es begrüßen, wenn diese Tradition wieder auflebt und zu einem festen Bestandteil im Programmablauf der allgemeinbildenden Remscheider Schulen wird!“

Die „Schulentlassgabe“ als Zeichen der Anerkennung für die erbrachten schulischen Leistungen „soll durch den Oberbürgermeister, den stellv. Bürgermeistern, den Bezirksbürgermeistern und den Vorsitzenden des Schulausschusses im Rahmen der Entlassfeier überreicht werden“, heißt es im Antrag. „Die Schulentlassgabe soll den Wortlaut des Grundgesetzes und der Landesverfassung Nordrhein-Westfalen beinhalten. Den regionalen Bezug soll eine Darstellung der Geschichte des Bergischen Landes und der Stadt Remscheid herstellen.“ Zugleich wünschen sich die Antragsteller darin ein Vorwort des Bundespräsidenten.  Die Finanzierung der soll durch Sponsoren und durch einen Eigenanteil der Stadt Remscheid erfolgen. Aufgabe der Verwaltung wird es sein, die Kosten zu ermitteln und nach einem Sponsor zu suchen.


Wochenrückblick vom 14. bis 20. Mai 2018

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Pfingsten zu Lennep in längst vergangenen Tagen

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von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Von alters her, wie man so sagt, ist es zu Pfingsten Sitte, ein Schützenfest und eine Pfingstkirmes zu veranstalten. So auch in Lennep, zu der Zeit, als Lennep bergisch-preußische Kreisstadt war, aber auch schon früher und dann später, in der Weimarer Zeit, in den 1930-er Jahren und bis heute. Natürlich wissen wir alle, ob katholisch oder evangelisch, dass das Pfingstfest und die damit zusammen hängenden Feierlichkeiten kirchlichen Ursprungs sind. Die frühere gesellschaftliche Bedeutung des Festes lässt sich noch an dem Ausspruch erkennen: „Dä hätt singen pingstbesten Antuch an“. Aber nicht nur für den Pfarrer machte man sich fein.

Der Name „Pfingsten§ leitet sich von dem griechischen Wort pentekoste, der Fünfzigste, ab. In seiner ursprünglichen Bedeutung verweist er auf den zeitlichen Abstand zu Ostern (50 Tage). Pfingsten folgt immer auch zehn Tage auf Christi Himmelfahrt, und mit Pfingsten endet insgesamt die österliche Zeit. Was an Pfingsten jedoch eigentlich gefeiert wird, weiß heutigen Umfragen zufolge nur noch eine kleine Minderheit der Deutschen. Im Neuen Testament wird in der Apostelgeschichte erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie zum jüdischen Fest Schawuot in Jerusalem versammelt waren. Dieses Ereignis wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der Kirche verstanden.

Vor allem in ländlicheren Gegenden wurde Pfingsten in wesentlich größerem Umfang gefeiert als heute. Davon zeugen nicht nur die vielfältigen Bräuche, die heute z.T. verlorengegangen sind, sondern auch Jahrmarkts-Veranstaltungen mit Karussells, Buden und Ständen. Insbesondere im Rheinland und in Westfalen warten die Veranstaltungen immer wieder mit einer Fülle von Attraktionen auf. Im Rheinland veranstalten auch so genannte Pfingstreiter Aus- und Umritte sowie pittoreske Reiterspiele. Derartige Pfingstbräuche haben ihren Ursprung in früheren Heerschauen, die Volkskundlern zufolge sogar bis ins alte Rom zurückgehen. Mit dem Heiligen Geist haben sie weniger zu tun.

In meinem Lennep-Archiv stieß ich vor längerer Zeit auf ein paar Fotos aus der Zeit um 1927, die einen Schützenumzug am Kölner Tor vor dem damaligen Kaufhaus Karstadt zeigen. Ich selbst kann mich noch erinnern, dass meiner Familie in Lennep während der Kirmeszeit am Mollplatz das Trommler- und Pfeifer-Korps am sonntäglichen Morgen in aller Frühe den Schlaf raubte. Das Korps zog dann zunächst zum Ehrenmal auf der Knusthöhe, manchmal zogen wir Kinder auch mit durch die Stadt und sahen z.B. beim "König von Preußen" oder bei " Käse-Kuge" zu, wie sich die Musiker dort mit einem Klaren oder Bittern stärken ließen.

Das Marschieren auf den Straßen, die Ausmärsche der Vereine sind heute seltener als noch in der Nachkriegszeit und seltener vor allem als in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg. Wenn man bedenkt, was das "Kölner Tor" in Lennep allein in der Zeit der Weimarer Republik und der Hitlerzeit an Aufmärschen erlebt hat, so wird man dies vielleicht auch gut heißen. Gänzlich unpolitisch waren übrigens auch die Aufmärsche der Schützen und Turner nicht. Sie hatten in der Regel ebenfalls eine nationalpolitische Bedeutung, wenn auch versteckter als bei den Aufmärschen der Nationalsozialisten und Kommunisten, von denen es in Lennep in den 1920-er Jahren und bis 1933 bekannter Weise auch sehr viele gab. Damals gab es bei den Konfrontationen auch in Lennep Todesopfer.

Aber nicht alles war bei den Umzügen und Aufmärschen nur politisch. „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten...“, das gab es auch im Bergischen Land, und man verlor oft nicht nur seinen Jüngsten im Gewühl. Im Gegensatz zur geordneten Marschform zu Beginn der Festlichkeiten verhalfen die Produkte der Kornbrennerei Finger an der Kölner Straße oder der Beyenburger Schnapsbrennerei Braselmann nicht nur zur gehobenen Stimmung, und so manche "Alte" hat, wie im Berliner Volkslied, auf ihrem nächtlich heimkehrenden "Helden" ne volle halbe Stunde herum "poliert".

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Foto aus dem Programm 2017 der Remscheider Stadtführer.

Freitag, 25. Mai, 15.00 Uhr
Die Firma Wurm – eine Hastener Firma im Wandel
Von der Sägenschmette zum Hightech-Unternehmen
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1872 mietete Gustav Wurm eine kleine Schmiede an der Hastener Straße und machte sich als Sägenschmied selbstständig. 1886/87 zog die noch kleine Sägenfabrik in die Kratzberger Straße. Heute ist aus der einstigen Sägenfabrik ein Hightech Unternehmen erwachsen, das elektronische Systeme entwickelt und  Hard- und Software für die Automatisierungstechnik und Lebensmittelkühlung fertigt. Der Technologieführer im deutschen, und europäischen Markt, hat heute seinen Hauptsitz im Morsbachtal. Aber auch in der Kratzberger Straße wird noch gearbeitet.
Die Führung führt von den ersten Standorten der Firma hinunter ins Morsbachtal, wo Sie die Möglichkeit haben, das Werk zu besichtigen. Rücktransport vom Morsbachtal zum Historischen Zentrum ist organisiert. Leitung: Lars Johann. Preis: fünf €.Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben. Dauer: 2 Stunden. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS79 13 052.

Samstag, 26. Mai, 14.45
Von  einem verschwundenen Dorf zur Müngstener Brücke
Tief unten im Tal der Wupper, zwischen Remscheid, Solingen und Wuppertal, liegt die Hofschaft Müngsten, bis ins 19. Jahrhundert Sitz der Sensenfabrikation Remscheids und Wohnsitz der Familie Halbach. Heute prägen die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, der noch immer betriebene Schaltkotten und der Brückenpark diesen Ort. Tauchen Sie mit unserem Stadtführer in die Geschichte und Industriegeschichte dieses Ortes ein und erfahren, warum es dort auch um Napoleon und Tempelchen geht. Leitung: Klaus Fickert. Preis: fünf € . Treffpunkt: Parkplatz Brückenpark, Solinger Straße (Remscheider Seite).  Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS79 13 052.

Unterstützt das Land die Idee einer Gedenkstätte?

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Zu Besuch bei der nordrhein-westfälischen Ministerin für Schule und Bildung, Yvonne Gebauer, war vor wenigen Tagen die die Geschichts-AG des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums. Der kommissarische Schulleiter Olaf Wiegand, der pensionierte Rektor Hans Heinz Schumacher, Geschichtslehrer Klaus Blumberg sowie Jochen Bilstein und Johannes Kessler vom Bergischen Geschichtsverein begleiteten die Schülerinnen und Schüler in den Düsseldorfer Landtag. Dort lobte Gebauer das Engagement der Gymnasiasten für die Idee, den ehemaligen Pferdestalls auf dem Hof der Polizeistation an der Uhlandstraße zu einer Holocaust-Gedenk- und Bildungsstätte zu machen. Und sie sagte zu, über deren Erfolgsaussichten mit NRW-Innenminister Herbert Reul zu sprechen. Denn in dessen Zuständigkeitsbereich fällt der Gebäudekomplex, da er vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW verwaltet wird und die Polizei einen Teil der Gebäude gemietet hat.

Um die Idee voranzutreiben, plant die Geschichts-AG noch für dieses Jahr, einen Trägerverein zu gründen. EMA-Schülersprecher Francesco Lo Pinto verweist darauf, dass für neue Sanitäranlagen, den nötigen Brandschutz und Fluchtwege zwischen 200.000 und 300.000 Euro benötigt werden. Sollte das Land NRW diese Investitionssumme übernehmen, wäre die Miete für den umgebauten Pferdestall entsprechend höher. Dass die Stadt Remscheid oder der neue Trägerverein den Pferdestall kaufen und selbst umbauen könnte, hält Hans Heinz Schumacher für wenig wahrscheinlich. Aussichtsreicher wäre da wohl her, dass die Stadt die Miete übernimmt und der Verein ihr Untermieter wird.

Doch „bewegen“ muss sich zunächst das Land. Dass sich CDU und FDP in der Landesregierung darauf verständigt haben, „die geschichtliche und politische Allgemeinbildung gerade der jungen Menschen in unserem Land“ zu verbessern und einen Beitrag zu leisten zu einer wirksamen Prävention gegen jegliche Form von Extremismus sowie „die Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“ fortzuführen und weiter zu entwickeln, halten die Befürworter der Gedenkstätte „Pferdestall“ für Mut machend.

„Der Gedenkstätte einen ersten Schritt näher“, hatte der Waterbölles am 4. Mai seinen Bericht über den Beschluss des Rates der Stadt Remscheid vom Vortag überschrieben, Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz möge mit dem Eigentümer des Gebäudekomplexes dessen städtebauliche Entwicklung erörtern unter Einschluss eines zentralen Gedenkort für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Remscheid.

Wochenrückblick vom 21. bis 27. Mai 2018

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Ins scheinbare Rundlingsdorf führten viele Wege

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von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Die schon im Mittelalter sehr günstige Verkehrslage Lenneps ist häufig und immer wieder beschrieben worden. Die Lage war geografisch so günstig, weil Lennep jeweils zwei Tagesreisen von Köln und Dortmund entfernt an der frühmittelalterlichen Fernhandelsstraße nach Magdeburg lag. Weiterhin gab es schon früh neben dieser Süd-Nord-Verbindung auch eine West-Ost-Verbindung über Altena bis Soest. Schon daran erkennt man, dass Lennep niemals ein so genannter Rundling war, auch wenn dies bis in die Gegenwart immer wieder leichtfertig  behauptet und abgeschrieben wird. In ein Rundlingsdorf  führt nämlich immer nur ein Weg hinein und derselbe auch wieder hinaus. Auch der in Lennep unvergessene Heimatforscher Egon Viebahn, den viele von uns auch über seine markanten Stadtführungen noch im Gedächtnis haben, widmete sich dem Thema Fernstraße, was u.a. in dem Band „Historische Schauplätze  in Wuppertal, Solingen und Remscheid (Born Verlag Wuppertal 1990, Hrsg. Klaus Goebel) seinen Niederschlag fand. Viebahn hob dabei vor allem den Aspekt des Zustands der damaligen Fernwege  hervor und nannte seinen Beitrag, den wir im Folgenden unverändert zitieren, „Durch Morast und Staub“:

„Am 10. November 1225 wurde der Reichsverweser des deutschen Kaisers, Erzbischof Engelbert von Berg, der auch die Grafschaft Berg regierte, in einem Hohlweg bei Gevelsberg ermordet. Es war ein persönlicher Racheakt seines Neffen Friedrich von Isenburg. Die Leiche wurde auf dem Weg nach Schloss Burg durch die Ortschaft Lennep über die heutige Schwelmer und Kölner Straße gebracht. Das klingt so. als ob der Stellvertreter des Staufenkaisers Friedrich II. im Dickicht naher westfälischer Wälder vom Wege abgekommen sei. Nein: Engelbert befand sich auf einer Hauptverkehrsader des alten Reiches, der Route von Lübeck zur damaligen Welthandelsstadt Brügge im heutigen Belgien.

Auch derart bedeutende Verbindungen waren damals unbefestigt, nicht anders als Feldwege es heute sind. Hangstrecken wurden zu Hohlwegen, weil Pferdehufe und Wagenräder die Erde lockerten und Niederschläge sie zu Tal spülten. Lennep war Rastpunkt an der Strecke von Köln nach Dortmund, wo die Straße auf den Hellweg traf. Die Ansiedlung wuchs zwischen 1230 und 1260 aus „Wilder Wurzel" durch Sammeln von Vorrechten zur Stadt, die schließlich gebündelt ein Stadtrecht darstellten.

Der Altstadtkern, ein Oval von etwa 375 mal 325 Metern, ist heute - auch ohne Stadtmauer – bestens auszumachen Wer vom Norden an den Rhein wollte, benutzte im Hoch- und Spätmittelalter weitgehend diesen Streckenverlauf. Das brachte Leben und Arbeit. Der Ortshandel florierte, solange Frieden herrschte. Oft marschierten Kriegsscharen durch den Morast oder den Staub der Heerstraße. Es ist denkbar, dass Karl der Große seine Franken im Jahre 775 über diese nächste Verbindungslinie von Köln zur Sigiburg (Hohensyburg bei Hagen) ziehen ließ, wo die heidnischen Sachsen eine heute noch in Resten vorhandene Befestigung besaßen. Karl nahm das Bollwerk.

Römermünzen aus der Zeit nach 353 grub man in Vogelsang bei Gevelsberg aus, unmittelbar an unserer Straße! Zogen Römer darüber? Es muss Spekulation bleiben. Belegt aber ist neben vielen anderen Ereignissen, dass im Jahre 1475 Osnabrücker Krieger die Straße benutzten, die zusammen mit anderen Einheiten des Reiches von Köln aus das belagerte Neuss befreien sollten. Noch 1735 wälzte sich eine Soldatenschar aus Lippe-Detmold über die damals immer noch nicht gepflasterte Strecke. Bis zur Reformation wallfahrten Pilger über die Straße. Sie wollten nach Santiago de Compostela in Spanien. In einem Pilgerwegeverzeichnis wird zwischen Köln und Dortmund nur Lennep angegeben. Der vom 14. Jahrhundert an benutzte Seeweg von Brügge um Dänemark zur Ostsee ließ den Verkehr auf dem Landweg nach und nach schwächer werden. Mit der Entdeckung Amerikas (1492) und dem Niedergang der Hanse im 16. Jahrhundert setzte sich dieser Trend fort. Um 1600 war die Straße nur noch eine unter vielen. Für Lennep besaß sie die Funktion eines Geburtshelfers, ohne sie hätte es keine „älteste und führnehmste bergische Hauptstadt Lennep“ gegeben, wie die Stadt in Urkunden des 17 und 18. Jahrhunderts genannt wird. "

Soweit der Beitrag von Egon Viebahn. Was er den Lennepern vor ca. dreißig Jahren populär in Erinnerung brachte, wurde vom Historiker Gerd Helbeck im Jahre 2011 in einem wissenschaftlichen Aufsatz ausführlich beleuchtet. In Heft 3 des 61. Jahrgangs der Zeitschrift Romerike Berge legte er „Neue Überlegungen zur Frühgeschichte der Stadt Lennep“ vor, wobei er sich -u.a.- mit dem Lenneper Stadtgrundriss, den historischen Problemen von Versorgung und Entsorgung und eben auch der Bedeutung des durch Lennep führenden Fernhandels- und PIlgerweges beschäftigt. Dort heißt es zu Beginn: „Wie alle mittelalterlichen Städte entstand Lennep inmitten einer agrarischen Umgebung als Ort des Handels und des Handwerks. Diese Städte benötigten in jedem Fall eine Straße als Ausgangspunkt ihrer Entstehung und Entwicklung. Für Lennep besteht kein Zweifel, dass dies nur die Straße von Köln nach Dortmund am Hellweg gewesen sein kann, die ein Stück der für den Fernhandel sehr bedeutsamen Verbindung zwischen Nordostdeutschland und der Rheinmetropole darstellte … Diese Fernhandelsstraße führte im Bereich Lennep vom Kölner Tor durch die Wetterauer und Berliner Straße und verließ die ummauerte Stadt durch das Schwelmer Tor“.

Schon seit geraumer Zeit betreibt der Verein „Lennep Offensiv“ in Lenneps Berliner Straße eine offizielle Stempelstelle für die Pilger des historischen Jakobswegs und knüpft damit an Lenneps mittelalterliche Tradition an. Genau hier an der gegenwärtigen Stempelstelle dürften wohl auch die frühen Pilger und Handelsleute vor vielen Jahrhunderten vorbei gekommen sein, denn der direkte Weg von der Kölner über die Schwelmer Straße entstand nach Gerd Helbeck ja als zweite Durchgangsstraße erst später bei der Stadterweiterung. Gleich neben dem heutigen Lennepladen musste man in früher Zeit einen der beiden Quellbäche der Lennepe überwinden. Sein Wasser floss im offenen Bett vom Gänsemarkt her in die nicht ohne Grund so genannte Bachgasse. Das wurde erst 1883 bei der Erneuerung der Kanalisation wieder bekannt, als man genau dort frühe Knüppeldämme ausgrub, über die schon unsere Ahnen und die Pilger trockenen Fußes des Weges ziehen konnten. (Wie sehr das Wasser Lenneps Stadtbild beeinflusste, kann man übrigens auch hier nachlesen:  https://www.lennep.eu/lenneps-unterwelt-baeche-teiche-und-kanaele/.)

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Foto aus dem Programm 2017 der Remscheider Stadtführer.

Freitag, 1. Juni, 19 Uhr
Erlebnisführung – Nachtwächter
Mit dem Nachtwächter durch Lennep. Leitung: Lothar Vieler. Preis: fünf €. Treffpunkt: Deutsches Röntgen-Museum. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052.

Samstag, 9. Juni, 18 Uhr
Schlemmertour Remscheid
AUSGEBUCHT !!!

Donnerstag, 14. Juni, 19 Uhr
Erlebnisführung – Lennep für NachtSchwärmer. Met wat zom eaten on zo drenken
AUSGEBUCHT !!!

"Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer" vollständig lesen

Zum Jubiläum viele Aktionen in den Filialen

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Pressemitteilung der Volksbank im Bergischen Land

Wer Geburtstag hat, feiert mit den Menschen, die ihm wichtig sind. Genau das hat die Volksbank im Bergischen Land in den kommenden zwölf Monaten vor: Sie schafft jeden Monat Gelegenheiten zur Begegnung mit den Kunden und den Menschen der Region, um ihren runden Geburtstag mit ihnen zu feiern. Vom Torwandschießen zur WM-Zeit bis zum Aktionsmonat für die Jugend, von der Teilnahme am bundesweiten Vorlesetag für Kinder bis zu tatkräftigem sozialem Engagement, bei dem die Volksbank-Mitarbeiter nicht nur spenden, sondern auch selbst mit anpacken möchten, reichen die Ideen des Programms, das immer noch wächst. Alle 24 Filialen beteiligen sich daran, bei vielen Aktionen werden auch die Kollegen aus den Abteilungen der Hauptverwaltung eingebunden.

„Wir wollen da sein, wo die Menschen sind, und möglichst viele erreichen“, sagte Volksbank-Vorstandsvorsitzender Andreas Otto jetzt bei einer Pressekonferenz. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Lutz Uwe Magney und Hardy Burdach stellte Otto das Bankjubiläum vor, das etwas aus dem Rahmen fällt: Denn die bergische Bank feiert innerhalb von einem Jahr gleichermaßen 100. und 150. Geburtstag. Grund ist die Vorgeschichte der Genossenschaftsbank, die im vorigen Jahr durch Fusion der Volksbank Remscheid-Solingen und der Credit- und Volksbank aus Wuppertal entstand. Während die Gründung der Volksbank im Raum Solingen genau 100 Jahre zurückliegt, hätte die Volksbank in Wuppertal 2019 ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert.

Mit einem Jubiläumsjahr, das von Sommer 2018 bis Sommer 2019 reicht, wolle die Volksbank im Bergischen Land die Traditionen in allen Teilen des Geschäftsgebiets würdigen, erläuterte Lutz Uwe Magney. Ihre Feierlichkeiten stellt die Bank unter das Leitmotiv „Zeit ist mehr als Geld“ – um deutlich zu machen, dass es einer regional verwurzelten Genossenschaftsbank nicht nur ums Geldverdienen gehen kann. So verstandene Zeit ist Zeit für den Kunden: Ihm zuzuhören und mit ihm Lösungen zu finden, ihn in seinem Engagement zu unterstützen, ihm und seinem Geschäft zu vertrauen und so auch mal schlechte Zeiten auszuhalten, all das gehört für die Volksbank im Bergischen Land zum Selbstverständnis. Dem Blick zurück in die Geschichte folgte natürlich auch der Blick in die Zukunft zur Seite: „Natürlich wird in Zukunft vieles noch digitaler sein“, sagte Hardy Burdach, „wir werden aber immer eine Genossenschaftsbank bleiben und mit Filialen vor Ort vertreten sein.“

Mai 2008: Der Waterbölles blättert zurück

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Die Rede auf der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) vor dem Remscheider Rathaus hielt am 1. Mai 2008  Hans Peters, damals Regionsvorsitzende des DGB im Bergischen Land. Und er fragte, auch heute noch aktuell: „In welch‘ einem Land leben wir eigentlich?“. Zitat: „Da lamentieren Arbeitgeber scheinheilig über einen vermeintlichen Fachkräftemangel. Das ist nicht mehr zu ertragen!“ Peters forderte mehr  Qualifizierungsmaßnahmen in der Arbeitsförderung. „Und nicht wie bisher bei teilweise unsinnigen Ein-Euro-Jobs, die zu nichts führen“.

„Ohne Verzicht auf bisherige Aufgaben geht es nicht“, hieß es in dem Positionspapier "Neuordnung der Stadtverwaltung Remscheid" von Oberbürgermeisterin Beate Wilding, das vor zehn Jahren in den Fraktionssitzungen der Parteien diskutiert wurde. Zitat: „Ein Personalabbau in der Remscheider Stadtverwaltung kann nicht ohne Eingriffe in Organisationsstrukturen sowie den Verzicht auf bisher wahrgenommene Aufgaben erfolgen. Die derzeit gültige Dienstvereinbarung zur Sicherung des sozialen Friedens im Zusammenhang mit den notwendigen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung und zur Umstrukturierung der Verwaltung soll weiterhin Anwendung finden. Dies bedeutet, dass vorhandenes Personal mit einer sinkenden Anzahl von Stellen in Einklang zu bringen ist. Gleichzeitig ist jedoch zu berücksichtigen, dass eine aktuelle Alterstrukturanalyse für die Stadtverwaltung Remscheid im Vergleich zu anderen Verwaltungen äußerst positiv ausgefallen ist. So kommen die Experten zu der Einschätzung, dass die Stadtverwaltung in Remscheid vom Alter her sehr ausgewogen besetzt ist und folglich den sich immer mehr verstärkenden demografischen Prozess noch selbst steuern und gestalten kann.  Unter diesen Vorzeichen gilt es, einen spürbaren Stellenabbau bei gleichzeitiger Personaloptimierung zu realisieren.“

 Luftbild vom neuen Remscheider Hauptbahnhof von Mai 2008. Foto: Lothar KaiserWer sagt da, Remscheid hätte keine imposante Skyline?!, fragte der Waterbölles am 3. Mai 2008 und zeigte dieses Foto von dem Bauarbeiten am Remscheider Hauptbahnhof, aufgenommen aus dem Betonkorb eines Baukrans. Der stand damals auf dem Gelände von „Kaufland“, mit dessen Bau gerade begonnen worden war. Bekannt wurde damals im Bauausschuss, dass es am neuen Bahnhof für Passanten einen Regenschutz nur teilweise geben werde. Mit zwei neuen Haltepunkten für den „Müngstener“ (in Mixsiepen und Honsberg) hatte sich der Bauausschuss bereits im Dezember  2007 beschäftigt. Im Mai 2008 wurde ein entsprechender Brief an den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in Essen  beschlossen. Die beiden neuen Haltepunkte lassen bis heute auf sich warten.

Probleme mit den Eltern und Lehrern, Versagensängste im Unterricht, Angst vor Arbeitslosigkeit, Unkenntnis der deutschen Sprache – es gibt viele Ursachen für Schulverweigerung. Eine vom städtischen Jugendamt 1999 in allen Remscheider Schulen der Sekundarstufe I durchgeführte Befragung  ergab für Remscheid eine Zahl von ca. 100 Schulverweigerern. Grund genug für das Jugend- und Schulamt, ein „Schulmüdenprojekt“ ins Leben zu rufen. Als Kooperationspartner wurde der Verein „Leben Lernen e.V.“ gewonnen, der von Lehrer/innen der städtischen Schule für Erziehungshilfe („Heinrich-Neumann-Schule“)  gegründet worden war und auf gute Erfahrungen mit Langzeitpraktika für Schulmüde an der Natur-Schule Grund verweisen konnte. Harald Sellner, stellvertretender Leiter der Heinrich-Neumann Schule für Erziehungshilfe und damals Jahren Sprecher des "Interdisziplinärer Arbeitskreises", fragte sich im Mai 2008 allerdings, warum nicht alle Remscheider Hauptschulen (heute gibt es nur noch eine)  ihre schwierigsten Fälle in die „Umweltwerkstat“ schickten, sondern nur die Hauptschule Wilhelmstraße. , und dazu in der Mehrzahl nur Mädchen. würden. Tatsächlich kommen jedoch die 14 Hauptschüler, in der Mehrzahl Mädchen, deren sozialer Abstieg zurzeit in der Natur-Schule gestoppt werden soll,  überwiegend aus der Gemeinschaftshauptschule (GHS) Wilhelmstraße. „Es muss sich doch anhand der Zeugnisse herausfinden lassen, wer ein Schulverweigerer ist. Dabei geht man von 100 geschwänzten Unterrichtsstunden im Halbjahr aus.“ (Angesehen hat sich die Zeugnisse danach dann – niemand.)

Die zur CDU gehörende „Senioren Union Remscheid“ mit Georg Gregull als Vorsitzendem feierte im Mai 2008 im Kolpinghaus an der Palmstraße ihr 20jähriges Bestehen. Nicht nur mit Sekt und einem Imbiss, sondern auch mit einem Festvortrag. Den hielt Dr. Bernhard Worms,  der Vorsitzende der Europäischen Senioren Union.

„Gartencenter beendet Dornröschenschlaf des RWE-Betriebshofs“, titelte der Waterbölles am 15. Mai 2008, nach einer Pressekonferenz von Oberbürgermeisterin Beate Wilding in der ehemaligen Kantine des RWE-Betriebshofs an der Lüttringhauser Straße. Der Großkonzern in Essen hatte es über Jahre hinweg nicht geschafft, sein 24.000 Quadratmeter großes Grundstück loszuwerden, auf dem seit 1981 in der Spitze 150 Mitarbeiter beschäftigt. waren. Dort plane die Garten-Center Kremer GmbH aus Lennestadt eine neue Filiale mit 6.000 Quadratmetern Verkaufsfläche (davon 1.000 für Bau & Hobby) sowie 250 Parkplätzen kündigte damals Alexander Kremer an. Für den dafür nötigen Bebauungsplan sorgte alsdann die Stadt Remscheid.

30 Tage nach dem Start der Remscheider Eiswette wurden am 16. Mai 2006  auf der Alleestraße die beiden „Eishäuser“ geöffnet und der Sieger präsentiert: Uwe Knipping hatte getippt, dass der 800 Liter große Eisblock in dem wärmeisolierten Blockhaus in dieser Zeit um 311 Liter abnehmen würde. Damit lag er dem tatsächlichen Ergebnis von 315 Litern (60,625 Prozent) am nächsten. Vom Eisblock in dem „normalen“ Holzhaus nebenan war übrigens nur eine kleine Wasserlache übrig geblieben.

Das Möbelhaus Stosberg wird zum Zentrum der Diakonie, kündige das Diakonische Werk Remscheid im Mai 2008 an. Wo bis zum Sommer 2005 Möbel verkauft worden waren, würden in einigen Monaten Beratungsgespräche geführt und Gruppensitzungen abgehalten: Das frühere Möbelgeschäft Stosberg an der Ecke Kirchhof-/Alte Bismarckstraße werde zurzeit im Auftrag des Evangelischen Kirchenkreises Lennep als neues Beratungszentrum des Diakonischen Werkes ausgebaut. Und so geschah es dann auch.

Vor zehn Jahren ging Franz Lebfromm in Pension. Seine letzte große Arbeit für die Stadt Remscheid war das Programm des „Remscheider Sommers 2008“: Von 1975 bis 1995 hatte er im Sportamt gearbeitet und danach den städtischen Kulturservice übernommen, den er seitdem verkörperte. Seine Stelle bekam im Mai 2008  einen kw-Vermerk:  „Kann wegfallen“. Vermisst wird Franz Lebfromm im Rathaus heute noch.

Unfreiwillig Abschied von der Stadtverwaltung musste vor zehn Jahren Stadtdirektor Jürgen Müller nehmen. Am 27. Mai 2008. stimmten 41 Ratsmitglieder für seine Abwahl. Bei zwei Stimmen weniger wäre der von 47 Kommunalpolitikern (darunter 16 der CDU) unterzeichnete Abwahlantrag gescheitert. An der Sondersitzung nahmen 51 der insgesamt 58 Ratsmitgliedern teil. Von diesen 51 stimmten lediglich zehn gegen die Abwahl. Im Vorfeld hatten 47 Ratsmitglieder – 16 von der CDU– Müller in einer Erklärung mangelnde vertrauensvolle Zusammenarbeit vorgeworfen im Zusammenhang mit verlustreichen Derivatgeschäften (über die die Ratsmitglieder im Übrigen sehr wohl frühzeitig im Bilde waren und in denen die Bezirksregierung kein Dienstvergehen Müllers erkennen konnte). Oberbürgermeisterin Beate Wilding (59. Ratsmitglied) sagte fünf Minuten nach der Sitzung auf dem Flur vor dem Großen Sitzungssaal, sie habe sich der Stimme enthalten. Sie hatte schon vorher keinen Hehl daraus gemacht, dass sie Jürgen Müller gerne als Beigeordneten behalten würde.

„Florierende Post-Filiale in Lennep soll geschlossen werden“, kündigte der Waterbölles im Mai 2008 an. Die Post AG wolle ihre Filiale an der Kölner Straße in Lennep dicht machen und die Geschäfte mit Briefen und Paketen (wie in anderen Teilen Remscheids auch) einem Einzelhändler überlassen. Und so geschah es dann auch. Bis jetzt. Und wo gibt es künftig „Postverkehr“? Wieder an der Kölner Straße, nur 50 Meter um die Ecke vom bisherigen Serviceleister entfernt.

Wochenrückblick vom 28. Mai bis 3. Juni 2018

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Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

Neubau lässt seit 17 Jahren auf sich warten

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„Das Haus von Zirkusdirektor Fach existiert nicht mehr“, berichtete der Waterbölles am 16. Dezember 2011. Nach einem Dachstuhlbrand zehn Jahre zuvor hatte das Haus Königstraße 195 leer gestanden und war verfallen, ohne dass es äußerlich sonderlich auffiel. Dafür sorgte der dichte Efeubewuchs. Als das Haus dann schließlich 2011 mit einem großen Bagger abgebrochen wurde, hatten Schaulustige den Eindruck, es fiele beinahe von selbst in sich zusammen, kaum waren die armdicken Efeu-Äste entfernt. Eine stärkere Windbö hätte de Ruine leicht zum Einsturz bringen können. Doch zum Glück war am Vortag einem „Mann vom Fach“ (Statiker) auf dem Weg zur Arbeit auf, dass das Dach des Hauses teilweise in sich zusammen gefallen war. Er verständigte Mitarbeiter des städtischen Bauordnungsamt und diese wiederum denjenigen, der das Haus vor zwei Wochen gekauft hatte in der Absicht, es durch einen Neubau zu ersetzen. „Mit dem kann er nun schneller beginnen als vielleicht geplant“, kommentierte der Waterbölles den eiligen, da notwendigen Hausabbruch damals.

Daran erinnerte ich mich vor wenigen Tagen, am 25. Mai, beim Video-Interview mit Jürgen W. Ackermann, dem 2. Vorsitzenden des Vereins Hasten für Hasten e.V., während des Kinderfestes auf dem Spielplatz Bremen. Denn an den Platz grenzt ein Brachgelände, das frühere Grundstück von Franz Carl und Martha Fach, die im Erdgeschoss des Hauses eltiche Jahre eine Kneipe betrieben Hatten, nachdem die Zirkusjahre (Foto rechts) vorbei waren. Da hauste im Keller noch das letzte Zirkustier, ein Bär.

Warum in den Jahren seit 2011 nichts aus dem damals angekündigten Neubau geworden ist? Ich will versuchen, das mal herauszufinden. Vielleicht weiß ja ein Hastener Insider mehr darüber.

 

 

 

Wochenrückblick vom 4. bis 10. Juni 2018

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Ölmühle 7a Sonntagnacht: Das reinste Chaos

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„Teich des "Hammers am Esel" wurde 1926 zugeschüttet“, titelte waterboelles.de am 23. März 2016. Der unterhalb dieses Teiches an der Haddenbacher Straße in Remscheid gelegene einstige Schleifkotten aus dem Jahr 1666 steht heute noch – als schmuckes Wohnhaus Ölmühle 7a. Das blühte förmlich auf, als der Anstreichermeister Lothar Schlurmann dort einzog und Hand anlegte. In dem liebevoll restaurierten Fachwerkhaus würde das Ehepaar Schlurmann gerne seinen Lebensabend verbringen. Doch kurz nach dem Wolkenbruch vom vergangenen Sonntag sah es zunächst so aus, als würde das Haus in den Fluten des sonst so harmlosen Müggenbaches untergehen. Denn vor der Haustüre staute sich das Wasser 80 bis 90 Zentimeter hoch. Ein Glück, dass die  Türe  mit ihren drei Riegeln und guter Gummierung standhielt. Ein Glück auch, dass die Feuerwehr mit dem Auspumpen des Kellers begann (hier war das Wasser durch einen kleinen Schacht seitlich eingedrungen), bevor es von dort ins Erdgeschoss des Hauses laufen konnte. „Es war das reinste Chaos“, sagte Lothar Schurmann dem Waterbölles gestern Nachmittag.


Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Foto aus dem Programm 2017 der Remscheider Stadtführer.

Donnerstag, 14. Juni, 19 Uhr
Erlebnisführung – Lennep für NachtSchwärmer. Met wat zom eaten on zo drenken
AUSGEBUCHT !!!

Freitag, 22. Juni, 15 Uhr
Die Wasserkraftwerke im oberen Eschbachtal und die Feilenfabrik Ehlis
Mühlen - Hämmer und Kotten lagen einst am Eschbach. Heute sind sie teilweise verschwunden oder liegen im Verborgenen. Machen Sie sich mit unserem Stadtführer auf die spannende Suche und lassen Sie sich mit seinen Geschichten in die Welt der frühen Remscheider Industrie einführen.
Ein Highlight der Führung ist der Besuch der ehemaligen Feilenfabrik Ehlis im Schlepenpohl, die gerade mit viel Engagement erhalten und zu einem Museum umgestaltet wird. Leitung: Klaus R. Schmidt Preis: sechs  €. Treffpunkt: Parkplatz Mebusmühle.  Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052

Sonntag, 24. Juni, 14.45
Müngsten – von einem verschwundenen Dorf zur Müngstener Brücke:
Tief unten im Tal der Wupper, zwischen Remscheid, Solingen und Wuppertal, liegt die Hofschaft Müngsten, bis ins 19. Jahrhundert Sitz der Sensenfabrikation Remscheids und Wohnsitz der Familie Halbach. Heute prägen die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, der noch immer betriebene Schaltkotten und der Brückenpark diesen Ort. Tauchen Sie mit unserem Stadtführer in die Geschichte und Industriegeschichte dieses Ortes ein und erfahren, warum es dort auch um Napoleon und Tempelchen geht. Leitung: Klaus Fickert. Preis: fünf € . Treffpunkt: „SCHOTTER“Parkplatz Brückenpark, Solinger Straße (Remscheider Seite).  Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052.

Wochenrückblick vom 11. bis 17. Juni 2018

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Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Foto aus dem Programm 2017 der Remscheider Stadtführer.

Freitag, 22. Juni, 15 Uhr
Die Wasserkraftwerke im oberen Eschbachtal und die Feilenfabrik Ehlis
Mühlen - Hämmer und Kotten lagen einst am Eschbach. Heute sind sie teilweise verschwunden oder liegen im Verborgenen. Machen Sie sich mit unserem Stadtführer auf die spannende Suche und lassen Sie sich mit seinen Geschichten in die Welt der frühen Remscheider Industrie einführen.
Ein Highlight der Führung ist der Besuch der ehemaligen Feilenfabrik Ehlis im Schlepenpohl, die gerade mit viel Engagement erhalten und zu einem Museum umgestaltet wird. Leitung: Klaus R. Schmidt Preis: sechs  €. Treffpunkt: Parkplatz Mebusmühle.  Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052

Sonntag, 24. Juni, 14.45
Müngsten – von einem verschwundenen Dorf zur Müngstener Brücke:
Tief unten im Tal der Wupper, zwischen Remscheid, Solingen und Wuppertal, liegt die Hofschaft Müngsten, bis ins 19. Jahrhundert Sitz der Sensenfabrikation Remscheids und Wohnsitz der Familie Halbach. Heute prägen die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, der noch immer betriebene Schaltkotten und der Brückenpark diesen Ort. Tauchen Sie mit unserem Stadtführer in die Geschichte und Industriegeschichte dieses Ortes ein und erfahren, warum es dort auch um Napoleon und Tempelchen geht. Leitung: Klaus Fickert. Preis: fünf € . Treffpunkt: „SCHOTTER“Parkplatz Brückenpark, Solinger Straße (Remscheider Seite).  Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 79 13 052.

Ausstellung „Rettet die Kinder“ zur Geschichte von Aliya

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„Streben nach Verständigung und Solidarität“, titelte der Waterbölles am 15. Dezember 2017. Tags zuvor hatte der Rat der Stadt einstimmig den Antrag „Erinnerungskultur – Jüdisches Leben im Bergischen" beschlossen, den die Fraktionen und Gruppen von CDU, SPD, Grünen, FDP, Linken und W.i.R. gemeinsam gestellt hatten. gestellt und einstimmig angenommen wurde. Darin wurde Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gebeten, 2018 für eine Ausstellung im Foyer der Zentralbibliothek zu sorgen, die sich mit der Geschichte des Staates Israel befasst. Zugleich möge er zu einer Gedenkveranstaltung aus Anlass des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht einzuladen und dabei das Projekt der Mahn- und Gedenkstätte im sog. Pferdestall der ehem. Polizeikaserne Uhlandstraße einzubinden. Die Gedenkveranstaltung steht noch aus; die Reichspogromnacht von 1938 wird sich am 9. November zum 80. Mal jähren. Die Ausstellung „Rettet die Kinder“ eröffnete der OB gestern in Anwesenheit von Leonid Goldberg, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal, Artour Gourari, Mitglied des jüdischen Gemeinderates, Erden Ankay-Nachtwein, Vorsitzende des Remscheider Integrationsrates, und Karl Heinz Humpert, Vorsitzender der Kulturausschusses, sowie vom Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium der kommissarische Schulleiter Olaf Wiegand, der pensionierte Rektor Hans Heinz Schumacher und der pensionierte Geschichtslehrer  Klaus Blumberg .

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz bei der heutigen Ausstellungseröffnung

Am 14. Mai 1948, verkündete der Jüdische Nationalrat die Gründung des unabhängigen Staates Israel. In der Unabhängigkeitserklärung wird das Existenzrecht Israels unter anderem mit der Shoa begründet, dem nationalsozialistischen Völkermord an den Juden Europas. Dass der drohenden Ermordung damals viele jüdische Kinder entfliehen konnten, können sie der Jugendaliya bzw. Kinderaliya verdanken. Diese Abteilung der Jewish Agency, nahm schon 1933 ihre Arbeit auf und rettete bis Kriegsende rund 5.000 jüdische Kinder und Jugendliche aus Nazideutschland. Nach dem Krieg kamen noch 15.000 Holocaustüberlebende dazu. Die Geschichte dieser Hilfsorganisation, die auch heute noch besteht - freilich mit anderen Aufgaben der Kinderfürsorge - beschreibt die Ausstellung in der Stadtbücherei; Leonid Goldberg ging darauf in seinem Grußwort ein (siehe Video). „Aliyah“ bezeichnet im Judentum seit dem babylonischen Exil (586–539 v. Chr.) die Rückkehr von Juden als Einzelne oder Gruppen nach Israel. Seit 1933 hat die Jugend-Aliyah knapp 530.000 Kinder und Jugendliche betreut. Heute leben ständig rund 15.000 Kinder zwischen zwölf und 18 jähren in mehr als 125 Jugenddörfern der Jugend-Aliyah, die dem israelischen Erziehungsministerium untersteht.

Leonid Goldberg, der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal, zu Geschichte und aktuellen Aufgaben der jüdischen Hilfsorganisation Aliyah.

Vor Goldberg hatte der Oberbürgermeister den Schülerinnen und Schülern des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums dafür gedankt, dass sie mit der Gedenkstätte „Pferdestall“ an die Schicksale jüdischer Mitbürger während der Nazi-Zeit erinnern wollen. „Wir stehen in der Verpflichtung, dieses Gedenken wach zu halten“, mahnte der OB (siehe Video). „Und wir müssen uns als Demokraten wehren gegen jede Form von Antisemitismus!“

Bei der heutigen Eröffnung derAusstellung „Rettet die Kinder!“ – Die Jugend-Aliyah 1933 bis heute. Einwanderung und Jugendarbeit in Israel“ im Foyer der Zentralbibliothek präsentierten Merve Dogan und Natalia Dygas die ausgestellten Arbeiten aus der Projektwoche des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums zu Israel.

Die Ausstellung „Rettet die Kinder!“ – Die Jugend-Aliyah 1933 bis heute. Einwanderung und Jugendarbeit in Israel“ wird im Foyer der Zentralbibliothek bis zum 29. Juni zu sehen sein, zusammen mit Arbeiten, die im Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium im vergangenen Jahr im Rahmen einer Projektwoche zu Israel entstanden. Die Öffnungszeiten: Dienstags und freitags 11 bis 19 Uhr, mittwochs und donnerstags 11 bis 18 Uhr, samstags 11 bis 13 Uhr. Für Freitag, 22., Dienstag, 26., und Freitag, 29. Juni, jeweils um 15 Uhr bieten die EMA-Schülerinnen Celine Neumann, Phoebe Kampik, Milene Voß, Marina Kasokat, Theodora Tu und Merve Dogan Führungen an (Anmeldung unter Tel. RS 162235). Gestern waren es Celine Neumann und Phoebe Kampik (beide 16), die auf Wunsch den „Aliya“-Teil der Ausstellung erläuterten, während Natalia Dygas (18) und Merve Dogan (19) die ausgestellten Arbeiten aus der Projektwoche übernahmen (siehe Video).

Unterstützt das Land die Idee einer Gedenkstätte?

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Zu Besuch bei der nordrhein-westfälischen Ministerin für Schule und Bildung, Yvonne Gebauer, war vor wenigen Tagen die die Geschichts-AG des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums. Der kommissarische Schulleiter Olaf Wiegand, der pensionierte Rektor Hans Heinz Schumacher, Geschichtslehrer Klaus Blumberg sowie Jochen Bilstein und Johannes Kessler vom Bergischen Geschichtsverein begleiteten die Schülerinnen und Schüler in den Düsseldorfer Landtag. Dort lobte Gebauer das Engagement der Gymnasiasten für die Idee, den ehemaligen Pferdestalls auf dem Hof der Polizeistation an der Uhlandstraße zu einer Holocaust-Gedenk- und Bildungsstätte zu machen. Und sie sagte zu, über deren Erfolgsaussichten mit NRW-Innenminister Herbert Reul zu sprechen. Denn in dessen Zuständigkeitsbereich fällt der Gebäudekomplex, da er vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW verwaltet wird und die Polizei einen Teil der Gebäude gemietet hat.

Um die Idee voranzutreiben, plant die Geschichts-AG noch für dieses Jahr, einen Trägerverein zu gründen. EMA-Schülersprecher Francesco Lo Pinto verweist darauf, dass für neue Sanitäranlagen, den nötigen Brandschutz und Fluchtwege zwischen 200.000 und 300.000 Euro benötigt werden. Sollte das Land NRW diese Investitionssumme übernehmen, wäre die Miete für den umgebauten Pferdestall entsprechend höher. Dass die Stadt Remscheid oder der neue Trägerverein den Pferdestall kaufen und selbst umbauen könnte, hält Hans Heinz Schumacher für wenig wahrscheinlich. Aussichtsreicher wäre da wohl her, dass die Stadt die Miete übernimmt und der Verein ihr Untermieter wird.

Doch „bewegen“ muss sich zunächst das Land. Dass sich CDU und FDP in der Landesregierung darauf verständigt haben, „die geschichtliche und politische Allgemeinbildung gerade der jungen Menschen in unserem Land“ zu verbessern und einen Beitrag zu leisten zu einer wirksamen Prävention gegen jegliche Form von Extremismus sowie „die Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“ fortzuführen und weiter zu entwickeln, halten die Befürworter der Gedenkstätte „Pferdestall“ für Mut machend.

„Der Gedenkstätte einen ersten Schritt näher“, hatte der Waterbölles am 4. Mai seinen Bericht über den Beschluss des Rates der Stadt Remscheid vom Vortag überschrieben, Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz möge mit dem Eigentümer des Gebäudekomplexes dessen städtebauliche Entwicklung erörtern unter Einschluss eines zentralen Gedenkort für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Remscheid.

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