Rechtspopulisten, genauer: die rechtspopulistische Partei Pro NRW habe nach eigenen Angaben einen Kreisverband Remscheid gegründet, hervorgegangen aus der Bürgerbewegung pro Köln, berichtete der Waterbölles am 1. August 2008: Die Partei hat nichts dagegen, als Anti-Islam-Partei bezeichnet zu werden; gelegentlich tut sie das selbst.
Das Pseudonym fiel auf. Mit Ignaz Wrobel war vor zehn Jahren ein Kommentar für den Waterbölles überschrieben, der sich übrigens recht engagiert und qualifiziert mit dem Kopftuchverbot für eine Remscheider Lehrerin muslimischen Glaubens auseinandersetzte. Ignaz Wrobel gehörte neben Kaspar Hauser, Peter Panter und Theobald Tiger zu den Pseudonymen, unter denen Kurt Tucholsky einst schrieb. Nun erwartet der Waterbölles bekanntlich, dass seine Kommentatoren namentlich zu ihrer Meinung stehen (siehe Notiz vom 4. September 2006: Bitte mehr Zivilcourage und weniger Duckmäusertum). Deshalb wanderte Ignaz Wrobel auch gleich in den Papierkorb.
Neue Alu-Brücke verlängerte Trasse bis zur Weststraße. Der letzter Brückenschlag für die "Trasse des Werkzeugs" erfolgt im August 2008, und Oberbürgermeisterin Beate Wilding ließ ihn sich nicht entgehen: Sie war dabei, als ein Kranwagen die vorgefertigte Brücke, eine Fachwerkkonstruktion aus Aluminium, auf die neu gegossenen Betonlager und damit über die Papenberger Straße legte. In den Wochen zuvor war das Fuß- und Radweg beiderseits der Brücke hergerichtet worden.
Die Stadtverwaltung möchte das mit dem Regionalen Einzelhandelskonzept (REHK) beschlossene Zentrenkonzept auf lokaler Ebene für die Stadt Remscheid um eine unterste Versorgungsstufe Grundversorgungszentren" ergänzen und als zentrale Versorgungsbereiche" festlegen. Diesen Vorhaben stimmte der Bauausschuss im August 2008 ohne Gegenstimmen zu. Zuvor hatte Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein erklärt, eine Ebene unterhalb der Nahversorgungsschwerpunkte Hasten, Remscheid-Süd und Alte Kölner Straße in Lennep müssten Discounter oder gar Vollsortimenter in der Größenordnung von 800 bis 1.200 Quadratmetern Verkaufsfläche dort entstehen, wo die Menschen wohnen, etwa in Honsberg und Kremenholl, nicht aber an den Durchgangsstraßen. Hans Lothar Schiffer (FDP) äußerte damals Zweifel, ob die angestrebten Standorte für die Märktebetreiber überhaupt wirtschaftlich sein könnten.
Offene Planungswerkstatt Honsberg vom 18. bis 20. August. Im Vorfeld hieß es damals in einer Pressemitteilung der Stadt Remscheid: Eine der wichtigsten Aufgaben der Stadtentwicklung der nächsten Jahre ist die Attraktivierung Remscheider Gebiete südlich der Freiheitstrasse (B 229) mit den Stadtteilen Stachelhausen, Blumental, Honsberg und Kremenholl als wichtige Zentren des städtischen Lebens. (...) Um möglichst vielfältige Ideen entstehen zu lassen, haben Bürger und Bürgerinnen Gelegenheit, Ihre Vorstellungen zur Gestaltung der neuen Mitte für den Honsberg gemeinsam mit Stadtplanern und Architekten zu erörtern. Ist viel dabei herausgekommen? Die einen sagen heute so, die anderen so.
Vor zehn Jahren rief Oberbürgermeisterin Beate Wilding die Bevölkerung zur Unterstützung gefährdeter Warenhäuser auf. Aktueller war damals die Insolvenz der Warenhäuser Wehmeyer, Hertie und SinnLeffers und die damit verbundene drohende Schließung der örtlichen Filialen. Viele sorgten sich um die Attraktivität der Innenstadt oder einzelner Stadtteile, so der OB damals. Ich bitte Sie, den gefährdeten Filialen nicht den Rücken zu kehren. Bitte stellen Sie mit Ihrer bislang gezeigten Kundentreue unter Beweis, dass diese Kaufhäuser und deren Beschäftigte für Sie als Remscheiderinnen und Remscheider eine wesentliche Bedeutung haben und auch in Zukunft haben werden. Geholfen hat es letztlich nichts.
Repräsentative Umfrage untermauert Sekundarschule", freuten sich vor zehn Jahren die Remscheider Grünen. Deshalb sei es an der Zeit, auch in Remscheid eine solche Schule zu gründen. Die Mehrheit der von EMNID Befragten - und fast 60 Prozent der Eltern - hatten sich dafür ausgesprochen, Kinder möglichst lange gemeinsam zu unterrichten. Die Aufteilung auf die verschiedenen weiterführenden Schulen nach der vierten Klasse hatte weniger als ein Drittel für gut befunden.
Die Bergwerksgeschichte der Stadt verkörpert heute noch immer der Jacobsstollen im Eschbachtal. Und Fotos davon waren vor zehn Jahren im Remscheider Rathaus ausgestellt. Der alte Eisenerzstollen war über viele Jahre verschüttet und der Eingang überwuchert. 2001 wurde er unter Denkmalschutz gestellt. Danach bemühte sich der Arbeitskreises "Bergbau im Bergischen Land" mit seinem Vorsitzenden Manfred Kostryki (selbst lange Jahre Bergmann) bei der Unteren Denkmalbehörde erfolgreich um die Genehmigung, den Stollen wieder freilegen zu dürfen, um den für die heimischen Werkzeugindustrie des 19. Jahrhunderts so wichtigen Eisenerzabbau dokumentieren zu können. Der Jacobsstollen, fast 500 Jahre alt, verlief von der Tyroler Straße bis zur Clarenbach-Kirche Reinshagener Straße 450 Meter Richtung Nordosten; er war bis zu 1,80 Meter hoch und 1,30 Meter breit. Inzwischen haben die Mitglieder des Arbeitskreises aus Altersgründen die Arbeit an dem Stollen eingestellt.
"Bergbau in Remscheid, das ist für viele unbekannt. Bei Bergbau denken die meisten eher an Kohle und das Ruhrgebiet. Dass es am Ende des 19. Jahrhunderts noch einige Erzbergwerke in Remscheid gab, wusste kaum einer. Als in Remscheid nach Erz gegraben wurde, hat man an das heutige Ruhrgebiet noch nicht gedacht.
Schon in der Steinzeit wurde Bergbau betrieben. Man suchte den Feuerstein, der zu Schlag-, Schneidewerkzeug und Speerspitzen verarbeitet wurde. Bevor der Feuerstein entdeckt wurde, nutzte man Tierknochen als Werkzeug. Als man später das oberflächliche Eisenerz in Kuhlen (Pingen) abgebaut hatte, mussten die Bergleute die ersten Schächte graben, (Teufen) um an das in tiefer gelegenen Erdschichten lagernde Erz zu gelangen. Als Fördermittel diente ein Handhaspel, mit der man das Erz in Kübeln, und das anstehende Grubenwasser in Lederbeuteln zu Tage förderte. Nach einer gewissen Zeit hatte der Handhaspel ausgedient und wurde durch Pferdegöpel ersetzt. Ein Pferd zog an einer Welle die ein Förderrad oberhalb des Schachtes drehte. So wurde die Förderung des Erzes für den Bergmann wesentlich erleichtert. Schlägel und Eisen (der Schlägel ist ein Hammer, das Eisen ein Meißel mit Stiel
waren bis Ende des 19 Jahrhundert in Gebrauch. Die Rösche (eine in Fels gehauene Wasserablaufrinne) diente zur Entwässerung des Bergwerkes."