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Channel: Waterbölles - Geschichte
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Hoffen auf neues Leben für alten Bahnhof

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„Die Eisenbahn kam nach Lennep am 1. September 1868“, titelte der Waterbölles am 18. September 2008, Die Bergisch-Märkische Eisenbahn eröffnete am 1. September 1868 ihre Strecke von Rittershausen nach Opladenüber Lennep mitsamt einer Zweigstrecke von dort nach Remscheid, wodurch die damals noch zwei Städte erstmals Eisenbahnanschluss erhielten. Der alte Bahnhof Lüttringhausen kann folglich zu Recht in diesen Tagen sein 150jähriges Bestehen feiern, auch wenn er in den vergangenen Jahren zu verfallen drohte. Denn vor zwölf Jahren schickt ihn die Deutsche Bahn mit Eröffnung eines neuen „DB PlusPunkt" aufs Altenteil. Doch es gibt Hoffnung, seit der Bau einen neuen Besitzer hat. Der will nicht nur den Verein der Remscheider Eisenbahnfreunde, mittlerweile 30 Jahre alt, der die frühere Gaststätte im Erdgeschoss des alten Bahnhof seit 2005 sein Vereinsheim nennt, gerne als Mieter behalten, sondern kann sich darüber hinaus noch weiteres „neues Leben“ in dem Gebäude vorstellen.

Der Aktionskreis aus engagierten Lüttringhauser Bürgern, der den alten Bahnhof vergeblich zu kaufen versucht hatte, hofft folglich darauf, seine Idee eines Kulturzentrum weiterentwickeln zu können. Und will bis zum Jahresende ein konkretes Konzept vorlegen, wie Volker Beckmann am Samstag bei dem Familien- und Kulturfest ankündige, dass die Eisenbahnfreunde und der Heimatbund Lüttringhausen organisiert hatten - –quasi als Jubiläumsfeier für den alten Bahnhof. In einer Gesprächsrunde begrüßten heute Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller gegenüber Moderator Horst Kläuser die Bürgerinitiative und versprachen ideelle Unterstützung (siehe Video).


Revitalisierung (1): Stadt im Schrumpfungsprozess

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Wie in anderen Städten ist auch in Remscheid die Innenstadt der Identifikationsort für die Gesamtstadt. Erster und wichtigster Schwerpunkt  einer auf die Zukunft gerichteten Stadtentwicklungsstrategie ist daher zwingend die Stärkung und Weiterentwicklung der Innenstadt. Aufgrund ihrer Bedeutung als Lebensort und Imageträger steht und fällt mit ihr die gesamte Stadtentwicklung in Remscheid. An keinem anderen Ort innerhalb eines Stadtgebiets konzentrieren sich so viele verschiedene Nutzungen wie in dessen Zentrum. Die Innenstadt ist zugleich ein Ort des Handels, Wohn- und Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsraum, Verwaltungssitz, Ort der Kultur, der besonderen Architektur und des Stadtlebens.

Das Verbraucherverhalten, die Veränderung der Angebotsformen und Investorenwünsche sind jedoch Auslöser eines fortdauernden Strukturwandels im Einzelhandel und damit der Innenstädte. Aktuell wirft vor allem der demographisch bedingte Schrumpfungsprozess in der Stadt Remscheid einen Schatten auf die Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Innenstadt. So führten die durch den Bevölkerungsrückgang ausgelösten Schrumpfungsprozesse mittelbar zu Qualitätsverlusten in der Innenstadt. Insbesondere in der unteren Alleestraße gaben in den letzten beiden Jahrzehnten inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte und Fachgeschäfte auf. Das Nachrücken von Filialbetrieben und einigen Billiganbietern sowie wiederkehrende Leerstände sind Ausdruck anhaltender Trading-Down-Prozesse, die durch die Schließung von Magnetbetrieben in den letzten Jahren beschleunigt wurden. Neben den genannten Rahmenbedingungen haben Konzernentscheidungen in den letzten Jahren zu einer augenfälligen Fluktuation und zu Einzelhandelsleerständen beigetragen.

Im Jahr 2011 leiteten verschiedene Eigentümer von Grundstücken der unteren Alleestraße die Gründung eines „Vereins der Immobilien- und Standortgemeinschaft Alleestraße“ ein. Auf der Grundlage gemeinsamer Ziele will der Verein private Maßnahmen und Aktionen zur Steigerung der Attraktivität der Alleestraße aufeinander abstimmen.

In seiner Sitzung am 29.03.2012 beauftragte der Haupt- und Finanzausschuss die Aufstellung einer Konzeption, die folgenden Ziele berücksichtigen soll:

  1. Entwicklung / Art der Nutzung der Alleestraße in den nächsten Jahren bis 2020, vorrangig im unteren Bereich bis einschl. Markt; Verteilung von Einkaufen (aufgegebene Geschäftsflächen) und Wohnen; Optimierung der Qualität öffentlicher Aufenthaltsräume;
  2. Optimierung der Verkehrsanbindung und die Organisation / Angebote für den ruhenden Verkehr;
  3. Angebot und Entwicklung von Grünflächen, Chancen für Aufenthalt und Freizeitnutzung verbessern, Ausblicke - Fernsicht verbessern;
  4. Wohnen in der Innenstadt / Qualitätsverbesserung Gestaltung / Ruhezonen / Möglichkeiten der Entwicklung von stadträumlichen Plätzen;
  5. Möglichkeiten für das Flächenmanagement für den Einzelhandel aufzeigen.

Die direkte Umgebung der Alleestraße mit Rathaus, Konrad-Adenauer-Straße, Friedrich-Ebert-Platz, Markt mit Anbindung zum Bahnhof / Südstadt und Daniel-Schürmann-Straße sollten in die Konzeption einbezogen werden.

Im Sinne der Ziele des Auftrages, die insgesamt darauf abzielen, die wahrgenommene Abwärtsspirale der Innenstadtentwicklung zu durchbrechen, lässt sich die Aufgabenstellung des Planverfahrens, das von zwei Werkstattgesprächen begleitet wurde, wie folgt beschreiben:

Aus der Sicht der Beteiligten sollen die Stärken, Schwächen und Chancen und Risiken der Entwicklung des Einzelhandels- / Versorgungsstandortes Innenstadt Remscheid herausgearbeitet werden. Dabei soll die Ermittlung der gegenwärtigen Funktion der Innenstadt bzw. der Alleestraße und einzelner Abschnitte und künftiger Entwicklungspotenziale im Vordergrund stehen. Es sollen auf der Grundlage dieser Analyse inhaltliche und räumliche Handlungsschwerpunkte definiert werden. Diesen zugeordnete Einzelmaßnahmen sollten vorrangig die funktionale und gestalterische Qualität des Gebäudebestandes, den Zustand der Öffentlichen Räume, die verkehrliche Anbindung und interne Wegebeziehungen, das kulturelle Angebot, die Eignung als Wohnstandort und die soziale Lage der Bewohner zum Gegenstand haben.

Die Mitwirkung und Teilhabe der Immobilieneigentümer, der Einzelhändler und sonstigen Gewerbetreibenden und der Bewohner soll dazu beitragen, dass die vorgeschlagenen Einzelprojekte und Maßnahmen künftig als gemeinsame Strategie angesehen werden und zur Umsetzung gelangen können. Da die Stadt Remscheid aufgrund der derzeitigen Haushaltssituation nicht in der Lage ist, die innerhalb des Konzeptes zur Revitalisierung der Innenstadt herausgearbeiteten Maßnahmen zur Behebung der analysierten Defizite und zu einer Attraktivitätssteigerung finanziell allein zu bewältigen, sollen zur Umsetzung Städtebauförderungsmittel beantragt werden. (Aus der Beschlussvorlage 15/1294 („Entwicklungskonzept zur Revitalisierung der Innenstadt Remscheid“) vom 21.5.2015, beschlossen vom Rat am 18. Juni 2015.)

Ausstellung thematisiert NS-Verbrechen im Westen

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Zur Eröffnung der neuen Ausstellung im Pferdestall hatten der neugegründete Verein ,,Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall Remscheid e.V.'' (GuB) und das Ernst-Moritz-Arndt Gymnasium (EMA) eingeladen. Thema der Ausstellung: NS-Kriegsverbrechen im Westen.

Remscheid – eine Minute der Stille. Kein Geräusch, kein Ton, nichts ist zu hören. Gemeinsames Schweigen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus bei der Eröffnung der neuen Ausstellung ,,Im Schatten der Erinnerung'' aus Mainz zum Thema Kriegsverbrechen und Besatzungszeit in Westeuropa. Im „Pferdestall“, dem denkmalgeschützten Gebäude aus den 1920er Jahren auf dem Polizeihof an der Uhlandstraße,  wo im Oktober und November 1938 Menschen jüdischen Glaubens zusammengepfercht wurden, haben sich an diesem Vormittag fast 120 Besucherinnen und Besucher eingefunden. Dort stellen zugleich  die Schülerinnen und Schüler der Geschichts-AG des Ernst-Moritz-Arndt Gymnasiums ihre neukonzipierte Ausstellung „Deportationen aus Remscheid“ vor. Unterstützt wurde die AG dabei von Lokalhistoriker Jochen Bilstein.

Innminister Herbert Reul begrüßte in seiner Rede die Gründung und Einrichtung einer Gedenkstätte in Remscheid. Zugleich appellierte Reul auch an den Verein: „Nutzt die Chance, ihr habt nun das Gebäude!“. Und Roman Franz, Vorsitzender des Landesverbandes der deutschen Sinti und Roma NRW, mahnt in Zeiten von Rechtsradikalismus und Fremdenhass zur Besonnenheit und Achtung. Die EMA-Schüler Theodora Tu und Francesco Lo Pinto stellten in ihrer Ansprache Parallelen aus der Vergangenheit und Gegenwart her. ,,Damals hat man in der Judenkonferenz im französischen Evian um die Aufteilung jüdischer Flüchtlinge diskutiert. Man kam zu keinem Ergebnis. Heute werden zwischenstaatliche Abkommen getroffen, um die Verteilung der Flüchtlinge zu klären.'' Lobende Worte fand Polizeipräsident Markus Röhrl. Der Pferdestall sei eine Herzensangelegenheit der Schülerinnen und Schüler auf ehrenamtlicher Basis.

Die Mainzer Ausstellung „Im Schatten der Erinnerung: Schandtaten und Verbrechen im Westen“ stellte der Theologe Dr. Peter-Otto Ullrich. Auf den rund 16 Aufstellern werden die NS-Besatzungszeit und Verbrechen in den Benelux-Staaten dargestellt. Auf Initiative des GuB-Vorsitzenden Hans-Heinz Schumacher, der im Mainzer Dom auf die Ausstellung aufmerksam geworden war, hatte diese nach Remscheid geholt werden können. „Dieser Aspekt der NS-Besatzungszeit wird in der Geschichtsschreibung erst seit einigen Jahren mehr Beachtung geschenkt“, sagte Peter-Otto Ullrich. Der Fokus richte sich eher auf die NS-Verbrechen im Osten, so der Theologe.

Wer Interesse an einer Führung durch die Mainzer Ausstellung „Im Schatten der Erinnerung: Schandtaten und Verbrechen im Westen“  sowie die der GuB hat, kann sich beim Sekretariat des EMA-Gymnasiums per E-Mail unter emagym@gmx.de">emagym@gmx.de oder über Facebook (GuBPferdestallRS) anmelden.

Wochenrückblick vom 17. bis 23. September 2018

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Verein der Gedenkstätte plant schon für 2019

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Zur informellen Eröffnung des ehemaligen Pferdestalls der früheren Polizeikaserne an der Uhlandstraße als Gedenkstätte hat der am 6. Juli im Rathaus gegründete "Verein Gedenk- und Bildungsstätte Pferdestall Remscheid e.V." für Donnerstag, 20. September, um 10 Uhr in den einstigen Pferdestall der Remscheider Polizei zur Zeit des Nazi-Regimes eingeladen. Der Verein hat die notwendigen Regularien inzwischen schnell erledigt: Er ist ins Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragen, und das Remscheider Finanzamt hat ihm den Freistellungsbescheid zur Gemeinnützigkeit zugestellt, der ihn von der Steuer befreit und es ihm erlaubt, Spendenquittungen auszustellen. Zu seinem zahlreichen Unterstützern zählt der Verein, der inzwischen mehr als 30 Mitglieder hat (15 davon gehören dem erweiterten Vorstand an). Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung des Landes NRW; sie hat die Schirmherrschaft für das Vorhaben übernommen. Ferner Innenminister Herbert Reul und seine Mitarbeiter, insbesondere Ministerialrat Prof. Dr. Klaus Schönenbroicher, und den neuen Wuppertaler Polizeipräsidenten Markus Röhrl. Schumacher ist zuversichtlich, dass die Polizei die neue Gedenkstätte auch als die ihre versteht.

Einen Nutzungsvertrag zwischen dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW als Verwalter der Gebäude im Auftrag des Landes NRW und der Stadt (oder dem Verein) gibt es zwar noch nicht, aber er werde jetzt ausgearbeitet, sagte Vereinsvorsitzender Hans Heinz Schumacher, pensionierter Leiter des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, gestern Abend auf einer Pressekonferenz. Das müsse seinen bürokratischen Weg gehen. Bis dahin gibt die Polizei am Quimperplatz den Schlüssel für den Pferdestall heraus, wann immer dort Veranstaltungen stattfinden werden. Am 25. September will dort beispielsweise der Remscheider Jugendrat tagen, auch als Zeichen der Unterstützung des Projekts „Gedenkstätte Pferdestall“. Und das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, das Gertrud-Bäumer-Gymnasium und die Stadt Remscheid wollen in der (künftigen) Gedenkstätte am 10. November eine neue Ausstellung eröffnen anlässlich der Pogromnacht in Deutschland vor 80 Jahren.

Polizeipräsident Röhl will am 20. September in den Pferdestall kommen, ebenso Innenminister Herbert Reul (wenn es seine Zeit erlaubt), um an der Eröffnung der erweiterten Ausstellung der Schülerinnen und Schüler zur lokalen Verfolgung durch die Nationalsozialisten sowie der Wanderausstellung „Im Schatten der Erinnerung: Schandtaten und Verbrechen im Westen, Die NS-Besatzung der Benelux-Staaten und ihre Nachwirkungen“ teilzunehmen. Diese war von der Arbeitsgruppe „Gedenktag 27. Januar“ aus Mainz zusammengestellt worden. Ihr gehört auch Dr. Peter-Otto Ullrich an. Er wird am 20. September durch die Wanderausstellung führen. Der Vereinsvorsitzende Hans Heinz Schumacher: „Wir freuen uns, dass diese Ausstellungserweiterung auf Initiative der Schüler/-innen des Städtischen Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums in Remscheid und mit überwältigender Unterstützung vieler Einzelpersonen, gesellschaftlicher Gruppen und Parteien möglich wird.“ Für 2019 planen die Schülerinnen und Schüler der Geschichts-AG der EMA bereits eine weitere Ausstellung. Sie wird sich mit dem Schicksal der Sinto und Roma in der Nazizeit beschäftigen und auch auf damalige Geschehnisse in Remscheid eingehen.

September 2008: Der Waterbölles blättert zurück

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Wenn es nach der Remscheider SPD gegangen wäre, wäre Jürgen Kucharczyk, der 2005 im Wahlkreis 104 (Solingen-Remscheid-Wuppertal II) mit 43,3 Prozent der Erst- und 38,4 Prozent der Zweitstimmen gewonnen hatte (die CDU erreichte 41 bzw. 32,9 Prozent), auch nach der Bundestagswahl 2009 wieder „der bergische Mann in Berlin“ geworden. Beim Unterbezirksparteitag der SPD im September 2008 in der „Klosterkirche“ in Lennep hätten 66 Delegierte anwesend sein sollen. Erschienen waren 56 (allein vom Ortsverein West fehlten sechs der elf Delegierten). Zwei enthielten sich bei der Abstimmung der Stimme, alle übrigen hoben in der offenen Abstimmung für Jürgen Kucharczyk ihre rote Stimmkarte. „Damit ist Jürgen einstimmig gewählt“, stellte Versammlungsleiter Sven Wolf fest. Gleichwohl hielt Jürgen Kucharczyk eine längere Rede. Sie begann mit „Liebe Genossinnen und Genossen, die letzten Wochen waren für unsere Partei sicherlich nicht einfach.“ Wenn er geahnt hätte, was in Wochen, Monaten und Jahren noch so alles kommen würde...

Vor zehn Jahren, nach fünf Jahren erfolgreicher Tätigkeit, gab sich die Lüttringhauser Interessengemeinschaft eine offizielle Rechtsform und wurde ein  eingetragener Verein. An die dreißig interessierte Mitglieder kamen dazu im September 2008 im Hotel Kromberg zusammen. Oberbürgermeisterin Beate Wilding hob dabei noch einmal die besonderen Aktivitäten und vielfältigen Initiativen des Marketingrates Lüttringhausen hervor.

Rechts im Bild Ralf Barsties, der Leiter des Diakonischen Werkes. Foto: Lothar KaiserMit einem Beratungszentrum näher an die Menschen rückte vor zehn Jahren der evangelische Kirchenkreis, indem er das frühere Möbelgeschäft Stosberg an der Ecke Kirchhof-/Alte Bismarckstraße bezog. „Es war eine gute Entscheidung, mitten in die Stadt zu ziehen“, sagte bei der Einweihung der damalige Sozialdezernent Burkhard Mast-Weisz. Und der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Lennep, Pfarrer Hartmut Demski, gab ihm Recht: „Der Kirchenkreis bleibt in Lennep, hat aber jetzt ein deutlich sichtbares Standbein in Remscheid“. In dem Beratungszentrum bietet das Diakonische Werk seitdem eine Vielzahl von Dienstleistungen an. Und der Bedarf war schon damals groß, wie Hartmut Demski sagte: „Wir nehmen mit Erschrecken war, dass die sozialen Risiken größer geworden sind!“

Dass die „Halbwertzeit“ von politischen Beschlüsse in Remscheid gelegentlich äußerst kurz ist, zeigte sich im September 2008. Nachdem die Bezirksvertretung Alt-Remscheid am 17. September beschlossen hatte, die Satzung über das „Sanierungsgebiet Stadthalle“ nicht aufzuheben, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, sondern als „Zukunftschance“ beizubehalten, fasste der Bauausschuss eine Woche später einen entgegengesetzten Beschluss. Diesmal war die CDU in der Minderheit und SPD, FDP, Grüne und W.i.R. in der Überzahl. „Wir können auf die Pläne nicht verzichten, sonst ist die Stadthalle endgültig vom Tisch“, sagte Rosemarie Stippekohl (CDU). Antwort von York Edelhoff (SPD): „Beim Land würde man sich angesichts der Finanzlage der Stadt kaputtlachen, kamen wir mit Stadthallenplänen an!“ Günter Bender von den Grünen fragte: „Was steckt eigentlich hinter dem Aufhebungsvorschlag der Verwaltung?“ Stadtplaner Sonnenschein Die Politik habe sich mit Perspektiven für die nördliche Innenstadt befasst. In dem Zusammenhang habe man auch von einer Verlegung der Bushaltestellen am Friedrich-Ebert-Platz gesprochen.“ Pläne über Pläne. Bereits am 12. September 2006 hatte der Bauausschuss in nichtöffentlicher Sitzung gegen die Stimmen der SPD einen Rahmenplan zur Innenstadtplanung in Auftrag gegeben. An den könne sich dann ein Investorenwettbewerb anschließen, kündigte damals Baudezernent Helmut Kennepohl an. Im Jahre 2005 hatte bereits ein Architektenwettbewerb zur Innenstadt (Bereich Friedrich-Ebert-Platz / Alleestraße/Nordstraße) stattgefunden. Ergebnis: Im Bökerspark könnten Stadtvillen entstehen, und die Bushaltestellen könnten vom Friedrich-Ebert-Platz zur Konrad-Adenauer-Straße verlegt werden, damit der Platz anschließend bebaut werden könnte. Ist dieser Rahmenplan eigentlich irgendwann wieder beerdigt worden?

Foto: Hans Georg MüllerDas vorletzte Teilstück der Trasse an der Weststraße  (die Anbindung an den Bahnhofs fehlt noch) wurde von Oberbürgermeisterin Beate Wilding vor zehn Jahren eingeweiht. Dabei zeigte sich, dass es gelungen war, einen zweiten Engpass auf der Trasse (w9e auf Hasten) zu vermeiden. Jeder Zentimeter sei ausgenutzt worden, sagte damals Amtsleiter Gerald Hein.

100 Jahre Rathaus Lüttringhausen wurden im September 2008 mit einem Bürgerempfang und der Eröffnung der vom Heimatbund organisierten Ausstellung „100 Jahre Rathaus Lüttringhausen“ gefeiert. Auf der großen Außenbühne an der Gneisenaustraße präsentiert die Musikformation „Jokebox“ rasante Musik, und am Abend wurde die aus Spenden finanzierte neue Außenbeleuchtung des Rathauses eingeschaltet. Tags darauf folgte ein „Großes Bürger- und Vereinsfest“ mit Biergarten am Bandwirkerbrunnen. Bete Wilding in einem längeren Grußwort: „100 Jahre nach seiner Einweihung ist das Rathaus Lüttringhausen wie sein großer Bruder – das Remscheider Rathaus – damit das Symbol für die Souveränität der Bürgerschaft. Es ist Heimstatt für die Bezirksvertretung und die Verwaltung, die den Menschen in unserer Stadt dient. Wir – Bezirksvertreter, Ratsmitglieder und Oberbürgermeisterin – werden uns immer dafür einsetzen, dass das fundamentale Grundrecht, nämlich das Recht auf freie Meinungsäußerung, auch in diesem Haus des Volkes stets gewahrt bleibt.“

Fotos: Hans Georg Müller„Altes Schieferhaus hat endlich wieder eine Zukunft“, titelte der Waterbölles im September 2008. Beim damaligen „Tag des offenen Denkmals“ konnte das unter Denkmalschutz stehende altbergische Wohnhaus an der Scharffstraße besichtigt werden, das nach 15-jährigem Leerstand und aufwendiger Renovierung als „Mini-Kaufhaus“ eröffnet hatte. Denn Remscheider Handwerkbetriebe - Raumausstatter Kurt-Jürgen Zimmermann mit Sohn Sebastian, Floristin Sabine Wehberg sowie Sebastian und Constanze Epe, die Inhaber der Malerwerkstatt Epe - hatten sich zusammengetan und präsentieren in geschmackvoll eingerichteten, farbenfrohen Räumen auf 280 Quadratmetern, verteilt auf vier Ebenen, Blumen, Farben, Tapeten, Deko-Stoffe, Kissen, Möbel und vieles mehr. Im freigelegten Bruchsteinkeller könnte sich damals Kurt-Jürgen Zimmermann Lesungen, Kunstausstellungen und Weinproben vorstellen.

Dass sich bis zum 31. August 2008 die Verluste aus schief gelaufenen Spekulationen mit Derivaten auf 14.767.053 Euro summiert hatten, berichtete der Waterbölles vor zehn Jahren. Damit sei aber die Zitterpartie noch nicht zu Ende. Tatsächlich war es schließlich ein Verlustgeschäft von 21,1 Millionen Euro. Über die Höhe der bei der WestLB erstrittenen Entschädigung drang nichts an die Öffentlichkeit. Darüber war im Vergleich vor Gericht Stillschweigen vereinbart worden.

Als im September 2008 die Nachricht von der bevorstehenden engeren Zusammenarbeit der Caritasverbände Solingen und Wuppertal durch die Presse ging, fiel auch der Name das Caritasverbandes Remscheid e.V. Prompt erklärte daraufhin der Vorstand des Caritasverbandes Remscheid, er „keine Fusionsgespräche mit den Caritasverbänden Wuppertal und Solingen führen“, denn er könne seine Aufgaben, hilfebedürftigen Menschen vor Ort direkt und unmittelbar zu helfen, unverändert optimal erfüllen. Dies werde auch in Zukunft so bleiben.

200 Jahre Stadtrechte feierte Remscheid am 14. September 2008 mit einem Bühnen- und Rahmenprogramm auf dem Rathausplatz, weitgehend mit „Bordmitteln“ zusammengestellt. Denn die Finanzen der Stadt ließen mehr nicht zu. In Kommentaren zeigten sich einige Bürger enttäuscht, andere durchaus zufrieden mit dem Gebotenen.

Dass der damalige 2. Vorsitzende der Remscheider Wählergemeinschaft W.i.R., Gunther Brockmann , Vorsitzender der Lenneper Karnevalsgesellschaft, sich 2009 um das Amt des Oberbürgermeisters dieser Stadt bewerben wolle, wurde im September 2008 bekannt. Das hatten damals Fraktionsvorsitzender Wieland Gühne und Fraktionsgeschäftsführer Roland Kirchner bekannt gegeben. Am vergangenen Dienstag war Brockmann in einer Mitgliederversammlung nominiert worden. Nachdem zuvor aus CDU-Kreisen durchgesickert war, dass entweder Manfred Schwick oder Jochen Siegfried ins politische Rennen um das höchste Amt im Rathaus geschickt werden sollte (es war schließlich Siegfried), hatte die W.i.R. die Hoffnung auf einen gemeinsamen Kandidaten aus dem "bürgerlichen Lager" endgültig aufgegeben. Brockmann damals: „Ich habe den festen Willen, die Wahl zu gewinnen!“ Aber auf den Willen eines Kandidaten kommt es bei einer Wahl bekanntlich nicht an.

Die Mitglieder des städtischen Umweltausschusses besichtigten vor zehn Jahren die Mülldeponie an der Solinger Straße. Und der Staub, den weiter talwärts eine Planierraupe aufwirbelte und den der Wind nach oben trieb, sorgte dabei für den typischen Geruch von Abfall. Auf dem Gelände sei noch Platz für 140.000 Tonnen Müll. Am 15. Juli 2009 ende zwar die Betriebsgenehmigung. Doch dann habe die Politik noch sechs Jahre Zeit, sich Gedanken zu machen, was mit den 22,1 Hektar geschehen soll, meinte Michael Zirngiebl vor zehn Jahren: Erst im Jahre 2015 kehrt an der Deponie endlich Ruhe ein. Mindestens so lange werde die Rekultivierung des Geländes dauern. Allerdings ist für die Anwohner bis heute noch keine Ruhe eingekehrt.

Wochenrückblick vom 24. bis 30. September 2018

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Neue Ausstellung im Lenneper Tuchmuseum

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Pressemitteilung von Dr. Wilhelm R. Schmidt

Während traditionell vor allem der Lenneper Baumeister, Architekt, Ingenieur und Talsperrenbauer Albert Schmidt als wichtiger Partner der Lenneper Industrieherren Hardt, Schürmann, Hilger, Karsch, Schröder u.a. bekannt ist, finden sich seit einiger Zeit vermehrt auch Dokumente über seinen Vater Christian Schmidt (1805-1865), der bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Wupper und in Lennep  ein großes Baugeschäft mit Zimmerei und Ziegelei betrieb und mit überregional bedeutenden Architekten im Rheinisch-Bergischen Raum zusammen arbeitete, u.a. mit Julius Thomas in Neuss, vor allem aber mit seinem ebenfalls aus dem Oberbergischen Freckhausen stammenden Jugendfreund Christian Heyden, später Barmen. Beide spielten im Industriebau an der Wupper sowie bei der Erstellung von Fabrikantenvillen in Lennep eine wichtige Rolle. Die Ausstellung, die am Sonntag, 7. Oktober, um 15 Uhr im Tuchmuseum; Hardtstraße 2, in Lennep eröffnet wird,  umfasst 18 Tafeln mit Bild- und Textinformationen, die dem Lenneparchiv Schmidt, dem Tuch- und Wülfingmuseum sowie neueren Aufsätzen aus einem 2016 veröffentlichten Sammelband zur Bergischen Industriekultur entstammen. Die jetzige Ausstellung entstand im Zusammenhang der Vorbereitung eines größeren Beitrages zu Bedeutung des Lenneper Baumeisters Christian Schmidt für die regionale Baugeschichte. Außer Christian Schmidt behandelt die Ausstellung mit mehreren Tafeln auch dessen Sohn Albert Schmidt, der in seiner Jugend über eine längere Zeit die Geschäfte mit seinem Vater zusammen betrieb, sowie Arthur Schmidt, der ab 1903 seinen Vater Albert Schmidt im Lenneper Baugeschäft ablöste.

Der Aussteller, Dr. Wilhelm R. Schmidt M.A., geboren 1947 am Lenneper Mollplatz, legte sein Abitur am Röntgengymnasium ab. Nach dem Studium der Geistes-, Geschichts- und Sozialwissenschaften sowie der Promotion im Fachbereich Geschichtswissenschaften, einem Referendariat in Darmstadt sowie einer Zeit bei der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main wirkte er rund 30 Jahre als Direktor in großstädtischen und universitären Kulturinstitutionen in Hannover und Frankfurt. Eines seiner Spezialgebiete in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft war die Rettung von Kulturgut durch Sicherheitsverfilmung und Massendigitaliserung. In Lennep rettete er einen Teil der am Röntgengymnasium überkommenen Bibliothek durch den Erwerb zahlreicher historischer Werke für das bundesweite Projekt "Sammlung deutscher Drucke". Seit 1989 bemüht er sich um die Herausgabe der geschäftlichen und privaten Erinnerungen seines Lenneper Urgroßvaters Albert Schmidt (1841-1932) und  führt Stadtführungen zu speziellen Themen durch.  Im Tuchmuseum richtete Schmidt bisher insgesamt acht Ausstellungen zu verschiedenen Lennep-Themen aus. Statt des Eintritts wird bei der Eröffnung der Ausstellung um eine Spende für das Tuchmuseum gebeten


Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Freitag, 5. Oktober, 19 Uhr
Mit dem Nachtwächter durch Lennep.
Leitung: Lothar Vieler. Preis: fünf €. Treffpunkt: Deutsches Röntgen-Museum. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 7913052

Samstag. 6. Oktober, 14 Uhr
Vom Wasserturm zur Polizei
Scheid, wo war das? Wie sah die Hindenburgstr. vor 100 Jahren aus? Was hat es mit dem Waterbölles auf sich? Sind Sie neugierig und möchten mehr hören? Dann begleiten Sie uns doch auf dem Spaziergang vom Wasserturm zur Polizei. Leitung: U. Freihoff und C. Holtschneider. Preis: sechs €. Treffpunkt: Wasserturm/Hochstr.. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 7913052

Sonntag, 28. Oktober, 14.45 Uhr
Müngsten – von einem verschwundenen Dorf zur Müngstener Brücke.
Tief unten im Tal der Wupper liegt die Hofschaft Müngsten, bis ins 19. Jahrhundert Sitz der Sensenfabrikation Remscheids und Wohnsitz der Familie Halbach. Heute prägen die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, der noch immer betriebene Schaltkotten und der Brückenpark diesen Ort. Leitung: Klaus Fickert. Preis: fünf €. Treffpunkt: Parkplatz Brückenpark, Solinger Straße (Remscheider Seite). Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 7913052.

"Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer" vollständig lesen

Bever-Talsperre wird 80 Jahre

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Der Bau der Bavertalsperre. Foto: Wupperverband.Pressemitteilung des Wupperverbandes

Die Bever-Talsperre feiert runden Geburtstag: Seit nunmehr 80 Jahre leistet die Brauchwasser-Talsperre des Wupperverbandes gute Dienste für den Hochwasserschutz und die Niedrigwasseraufhöhung. 1938 wurde sie in Betrieb genommen. Sie hat einen Stauraum von 23,7 Millionen Kubikmetern. So können größere Regenmengen zum Schutz vor Hochwasser gespeichert werden. In Trockenzeiten steht dadurch ein großer Wasservorrat zur Verfügung.
Anlässlich des Jubiläums lädt der Wupperverband Bürgerinnen und Bürger ein, am Dienstag, 16. Oktober, die Talsperre zu besichtigen. Spannend ist es sicher, dabei auch einen Blick in den Kontrollgang zu werfen. 409 Stufen geht es hierzu hinunter ins Innere der Mauer. Außerdem erfahren die Besucherinnen und Besucher alles Wissenswerte über die Talsperre und besichtigen die Wasserkraftanlage, mit der grüner Strom erzeugt wird. Die erste Führung ist von 10 bis 12 Uhr, die zweite von 14 bis 16 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 25 Personen begrenzt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung jedocherforderlich. Interessenten können sich bis zum 11. Oktober über die Internetseite des Wupperverbandes
www.wupperverband.de unter „Termine“ online anmelden. Dort sind auch weitere Informationen zu finden.

Fensterpaten besuchten das Röntgen-Geburtshaus

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Pressemitteilung der Deutschen Röntgengesellschaft e.V. und des Deutschesn Röntgen-Museum

Zahlreiche Neugierige nutzen m Tag des offenen Denkmals die seltene Gelegenheit, noch vor der offiziellen Eröffnung einen Blick in das denkmalgeschützte Geburtshaus von Wilhelm Conrad Röntgen zu werfen. So konnten sie selbst einen Eindruck vom Stand der Renovierungs- und Umbauarbeiten verschaffen. Erstmals besuchten auch die Förderer, die eine Fensterpatenschaft übernommen haben, das Geburtshaus mit den neu eingesetzten Fenstern.

„Gefunden! Ach, mein Fenster sieht aber wirklich schön aus!“ Begeistert erkundet ein gutes Dutzend Fensterpatinnen und -paten das kleine Fachwerkhaus in der Lenneper Innenstadt, in dem Wilhelm Conrad Röntgen geboren wurde. Die Patenschaft eröffnet Privatpersonen, Gruppen, Vereinen und Unternehmen die Gelegenheit, unmittelbar Teil eines einzigartigen Erinnerungsortes zu werden. Noch sieht es auf den drei Etagen nach viel Arbeit aus, denn aktuell stehen Lehmbauarbeiten auf dem Plan. So wie auch die Holzfenster originalgetreu nachgebaut wurden, werden auch die Innenwände nach alter Handwerkstradition mit Lehm und Stroh verputzt. „Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, können die letzten noch fehlenden Stromleitungen und die Fußböden verlegt werden“, berichtet die Architektin Sophie Welke vom aktuellen Stand. . Für die rund 20 Fenster fanden sich Patinnen und Paten aus Remscheid, Deutschland und der ganzen Welt. Da nun aber noch Mittel fehlen, um den Ausbau der ersten Etage als kleine Bibliothek und Konferenzraum voranzutreiben, ist ein neues Patenschaftsprogramm in Planung. Interessierte können beispielsweise für einzelne Möbel des Tagungsraumes eine Patenschaft übernehmen, oder für Bibliotheksschränke, in denen künftig wertvolle Bücher aus dem Bestand des Röntgenmuseums ihren Platz finden sollen.

Die Baustelle im Erdgeschoss wird bald Geschichte sein – denn im Frühjahr 2019 eröffnet dort eine Publikumsausstellung zum Leben von Wilhelm Conrad Röntgen. „Die Ausstellung widmet sich ganz der Person Röntgens und seiner Lebensleistung. In einer Schatzkammer werden wir auch ausgewählte Originale zeigen können, beispielsweise Briefe, die von einflussreichen Persönlichkeiten an Röntgen geschrieben wurden“, erläutert Dr. Uwe Busch, Direktor des Deutschen Röntgenmuseums. Die öffentliche und kostenfrei zugängliche Ausstellung soll dazu beitragen, dass das Haus, das die Deutsche Röntgengesellschaft e.V. 2011 von der Stadt Remscheid erworben hat, zu einem lebendigen Denkmal wird und von Besucherinnen und Besuchern aus der Region, Deutschland und der Welt genutzt und erlebt werden kann.

Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer

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Freitag, 5. Oktober, 19 Uhr
Mit dem Nachtwächter durch Lennep.
Leitung: Lothar Vieler. Preis: fünf €. Treffpunkt: Deutsches Röntgen-Museum. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 7913052

Samstag. 6. Oktober, 14 Uhr
Vom Wasserturm zur Polizei
Scheid, wo war das? Wie sah die Hindenburgstr. vor 100 Jahren aus? Was hat es mit dem Waterbölles auf sich? Sind Sie neugierig und möchten mehr hören? Dann begleiten Sie uns doch auf dem Spaziergang vom Wasserturm zur Polizei. Leitung: U. Freihoff und C. Holtschneider. Preis: sechs €. Treffpunkt: Wasserturm/Hochstr.. Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 7913052

Sonntag, 28. Oktober, 14.45 Uhr
Müngsten – von einem verschwundenen Dorf zur Müngstener Brücke.
Tief unten im Tal der Wupper liegt die Hofschaft Müngsten, bis ins 19. Jahrhundert Sitz der Sensenfabrikation Remscheids und Wohnsitz der Familie Halbach. Heute prägen die Müngstener Brücke, Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke, der noch immer betriebene Schaltkotten und der Brückenpark diesen Ort. Leitung: Klaus Fickert. Preis: fünf €. Treffpunkt: Parkplatz Brückenpark, Solinger Straße (Remscheider Seite). Anmeldung: C. Holtschneider, Tel. RS 7913052.

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Wochenrückblick vom 24. bis 30. September 2018

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Wochenrückblick vom 10. bis 16. September 2018

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BV Lüttringhausen wurde gar nicht erst gefragt

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„Neue Freizeit- und Kulturkarte erhältlich“, überschrieb der Waterbölles am 5. September eine Pressemitteilung der Stadt Remscheid. Darin machte die Stadt darauf aufmerksam, dass die neue Freizeit- und Kulturkarte des Stadtmarketings „Interessierten übersichtlich die wichtigsten Freizeitangebote und kulturelle Highlights der Erlebnisregion Remscheid“ zeige. Der Stadtteil Lüttringhausen kommt darin leider eher am Rande vor. Warum zum Beispiel wird darin nicht auf die alte Bandwirkertradition Lüttringhausens hingewiesen? Schließlich gab es im Lüttroinghauser Rathaus einmal ein so genanntes Bandwirkerzimmer. Richtig, gab es!“ Denn das gibt es nicht mehr, wie die Verwaltung in diesem Monat den Kommunalpolitikern mittteilte. Zitat aus der Vorlage für die heutige Sitzung Bezirksvertretung Lüttringhausen: In der so genannten Bandwirkerstube im 1. Obergeschoss des Rathauses Lüttringhausen befand sich bis zum Sommer 2018 ein etwa 80 bis 90 Jahre alter Bandwirkerstuhl / Webstuhl, welcher wohl Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre der Stadt Remscheid von einem Unternehmen mit ehemaligem Betriebssitz an der Olper Höhe zugewendet wurde. Diese Zuwendung erfolgte nach Kenntnisstand der Verwaltung unter Beteiligung des Heimatbundes Lüttringhausen und war mit der Auflage verbunden, das Objekt dauerhaft der Öffentlichkeit als beeindruckendes Schaustück zur  Lüttringhauser Geschichte des Bandwirkens zugänglich zu machen.“ Leider sei der Webstuhl dann in der Folgezeit defekt gewesen, weshalb es keine Vorführungen der Maschine mehr habe geben können.

Daraufhin sei die Bezirksvertretung Lüttringhausen aktiv geworden: „Im Jahr 2014 hat sich dann ein erfolgreiches Lüttringhauser Unternehmen mit Wurzeln in der Bandwirkerei des Webstuhls angenommen. Mit Sachspenden dieses Unternehmens und dem Fachwissen eines ehemaligen Mitarbeiters gelang es, den Webstuhl wieder funktionsfähig zu machen. In der Folgezeit hat der ehemalige Mitarbeiter der Firma für interessierte Bürgerinnen und Bürgern den Webstuhl in der Bandwirkerstube  ein- bis zweimal jährlich in Betrieb gesetzt.

Das änderte sich im vergangenen Jahr, nachdem das Gebäudemanagement den „Auftrag zur Verwaltungsflächenoptimierung“ erhalten hatte dem Ziel, im Rathaus Lüttreinghausen weitere Verwaltungseinheiten unterzubringen. Dazu nun die Verwaltung in ihrer aktuellen Mitteilung: „Im Zuge dessen galt es den Webstuhl aus der Bandwirkerstube zu entfernen, um einen geeigneten Besprechungsraum zu schaffen.“ Die Fa. Halbach Seidenbänder habe sich auf Anfrage spontan bereiterklärt, den Webstuhl mit dem bis dato in der Bandwirkerstube ausgestelltem Zubehör  in ihre Ausstellung an der Ritterstraße aufzunehmen und ihn dort weiterhin nach Absprache der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Auf diesem Wege ist die nachhaltige Sicherung des Erhalts der Betriebsfähigkeit des Webstuhls gewährleistet, da die Firma über das erforderliche Fachwissen im Umgang mit der historischen Maschine verfügt, welches in der Verwaltung nicht vorhanden ist“, so die Verwaltung.  Hierüber habe der Fachdienst Kulturmanagement und Stadtmarketing mit der Firma einen Dauerleihvertrag abgeschlossen. Die zwischenzeitliche Überlegung innerhalb der Verwaltung, den Webstuhl dem Bandwirker-Museum in Wuppertal-Ronsdorf als Leihgabe anzubieten, sei zu Gunsten des Verbleib des Webstuhls in Lüttringhausen verworfen worden.

Hat die Politik der beabsichtigten Aufgabe der Bandwirkerstube im Rathaus Lüttringhausen zugestimmt? Nein! Sie ist vorab gar nicht informiert worden! In der Vorlage wird zwar darauf hingewiesen, dass man die Zustimmung des Heimatbundes Lüttringhausen erbeten und am 18. Juli 2018 auch erhalten habe. Aber: „Die Verwaltung hat versäumt, die Bezirksvertretung Lüttringhausen im Vorfeld der Entscheidung ... zu beteiligen.“


Eingemeindung sicherte den künftigen Bauflächenbedarf

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Remscheid wird 1173 und 1189 erstmalig in Urkunden als Kirchort erwähnt. Die spätere Stadt erwuchs aus vielen einzelnen, in weitem Abstand zum Kirchhof gelegenen Höfen. In den Tälern siedelten sich seit dem 15. Jahrhundert Wasserhämmer und Schleifkotten an. 20O Jahre später bestand dort schon eine dichte Folge von Wasserkraftanlagen zur Bearbeitung von Werkzeugprodukten. Die starke industrielle Entwicklung ging bereits in dieser Zeit einher mit erfolgreichen Handelsbeziehungen der Remscheider Wirtschaft mit Übersee. Den Mittelpunkt der Höfe bildeten im 18. Jahrhundert prächtige bergische Bürgerhäuser der ansässigen Kaufleute. Erst 1808 wurde das Kirchspiel unter französischer Verwaltung zur „Munizipalität", zur Stadt erhoben. Im 19. Jahrhundert wuchsen dann im Zuge der sich verdichtenden Besiedlung des Raumes die Einzelhöfe mit dem Kirchort zu bandartig bebauten Straßenzügen zusammen. Seit Einführung der Dampfkraft um 1850 verlagerten sich die Standorte der Industrie wegen ihres Flächenbedarfes aus den engen Tälern auf die Hochebene. Der Remscheider Kegel, der Holscheidsberg, wurde erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besiedelt.

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte im Gebiet der heutigen Stadt Remscheid ein einschneidender Strukturwandel ein, der von einer Bevölkerungszuwanderung zu den neuen gewerblichen Standorten sowie dem Ausbau des Verkehrsnetzes begleitet war. Die mit der eintretenden Industrialisierung um 1850 beginnende starke Aufwärtsbewegung der Einwohnerzahl in Remscheid belegt den relativen Bedeutungszuwachs Remscheids gegenüber Lennep und Lüttringhausen in dieser Zeit. Äußeres Zeichen des Strukturwandels war 1888 der Austritt der Stadt Remscheid aus dem Landkreis Lennep. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wuchsen die Siedlungsflächen der alten Ortskerne im Wesentlichen durch bandartige Strukturen, in Alt-Remscheid durch Außenrandbebauung auf dem Höhenrücken zwischen dem ehemaligen Kirchhof und den näher gelegenen Höfen. Vorrangig unter dem Gesichtspunkt einer Vorsorge für den künftigen Bauflächenbedarf der wachsenden Industriestadt Remscheid wurden die Stadtgemeinden Lennep und Lüttringhausen im Zuge der Gebietsreform 1929 eingemeindet.

Die weitere Auffüllung und Ergänzung der vorhandenen bandartigen Strukturen und Arrondierung von Flächen auf den Höhenrücken kennzeichnet die Siedlungsentwicklung in Alt-Remscheid bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Beispiele der großräumigen Besiedlung der Höhenrücken sind die Wohngebiete Honsberg und Kremenholl. In Lennep entwickelten sich neue Wohnbauflächen wie die Neustadt weitgehend konzentrisch um den alten Siedlungskern. Die Standorte der gewerblichen Betriebe blieben in dieser Zeit stadtnah, die typische Gemengelagensituation in der Stadt verfestigte sich. Nach dem 2. Weltkrieg, der in Alt-Remscheid (besonders stark u. a. in Stachelhausen) zu erheblichen Zerstörungen geführt hatte, wuchs die Einwohnerzahl Remscheids nochmals und damit der Wohnungsbedarf. Bis zum Ende dar 70er Jahre lag das Schwergewicht des Wohnungsbaues auf der Schaffung von Geschosswohnungen in Großsiedlungen wie Vöpelswiese/Mixsiepen, Hohenhagen, Kremenholl, Hasenberg und Klausen. Seit den 80er Jahren hat der Bau von Familienheimen an Bedeutung gewonnen. Dafür wurde großflächig Wohnbauland in Lennep an der Ringstraße und an der Christhauser Straße sowie in Alt-Remscheid am Hohenhagen bereitgestellt. Zu der schnellen Veränderung des Stadtbildes in dieser Zeit trug auch die Entflechtung der innerstädtischen Gemengelagen bei. Vielen gewerblichen Betrieben ohne Entwicklungsmöglichkeiten an den Altstandorten wurden neue Standorte in verkehrsgünstiger Lage und mit besserer Flächenausstattung in Großhülsberg, Ueberfeld, Jägerwald und Bergisch-Born geschaffen (Aus dem Bericht des Essener Büros für Kommunal- und Regionalplanung von 2007 zum städtebaulichen Entwicklungskonzept für Stachelhausen, Blumental, Honsberg und Kremenholl)

Ich sollte Automechaniker werden, das wollte ich nicht!

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Dr. med. A. J. D., geboren in Lome/Togo, seit 1969 in Remscheid:

„Lomé ist die Hauptstadt von Togo und sowohl kulturelles als auch Wirtschafts- und Handelszentrum des afrikanischen Staates. Zudem ist die Stadt auch Hauptstadt der Region Maritime Stadtviertel Lomes Ablogamé ,Adawlato, Dékon ,Kodjoviakopé ,Noukafou, Nyékonakpoé , Tokoin ,Xédranawoe. Die Stadt liegt am Golf von Guinea an der 52 km langen Küste von Togo. „Ich besuchte in Lome bis zum Abschluss der mittleren Reife die Schule. In Togo kostete der Schulbesuch Geld. Das konnten meine Eltern nicht mehr bezahlen. Ich musste mit 17 Jahren die Schule verlassen. Ich sollte Automechaniker werden, das wollte ich nicht.

Ich wollte weiter lernen. So musste ich das Land verlassen, um zu lernen.  Von Anfang an war Deutschland mein Ziel. Der Ruf der Deutschen in Togo war im Vergleich zu Engländern und Franzosen viel besser; das rührte aus der englischen, französischen und deutschen Kolonialzeit: die Deutschen waren korrekt, fleißig und konnten hart arbeiten.  Ich habe eine Weile gebraucht, ca. ein Jahr, um eine Adresse aus Deutschland für ein Krankenhaus, das ausbildet, zu beschaffen. An das Krankenhaus in Leichlingen habe ich dann über die deutsche Botschaft eine Bewerbung als Auszubildender für die Krankenpflege geschickt. Im Krankenhaus Leichlingen gab es aber keinen Ausbildungsplatz mehr. Netterweise hat das Krankenhaus Leichlingen meine Bewerbung an das Krankenhaus Düsseldorf weitergeleitet. Aber auch da gab es keinen freien Ausbildungsplatz. Das Krankenhaus Düsseldorf hat meine Bewerbung an die Stiftung Tannenhof weitergeleitet, und im Tannenhof gab es noch einen Ausbildungsplatz für mich. Ich konnte nach Remscheid kommen und hier eine Ausbildung absolvieren.

Jetzt fehlte „nur“ noch das Geld für das Flugticket! Das war ein Problem. Der damalige Klinikleiter der Stiftung Tannenhof und Professor hat mir das Flugticket besorgt. Das Geld habe ich der Klinik später zurück gezahlt. Mit 18 Jahren, am 16. September 1969, bin ich in Deutschland, in Düsseldorf angekommen. Am 1.10.1969 begann meine dreijährige Ausbildung in der Stiftung Tannenhof als Krankenpfleger, die ich 1972 erfolgreich absolvierte. (weiter auf der 2. Seite)

Klicken führt zum'Zeitstrahl' der AusstellungZur 200-Jahr-Feier der Stadt Remscheid stellte Heike Hildebrandt vom damaligen Migrationsbüro der Stadt eine Ausstellung („Zeitzeugen-Projekt“) zusammen mit Schilderungen zahlreicher „Zeitzeugen der Zuwanderung“, deren neue Heimat Remscheid geworden war. Das ist jetzt zehn Jahre her. Doch die Geschichten sind es wert, nach vorne gestellt zu werden. Denn darin erzählen die „Zugereisten“, warum sie ihre Heimat verlassen haben, wie sie hier in Remscheid ankamen, welche Erwartungen, welche Hoffnungen, welche Enttäuschungen sie erlebten und warum sie sich trotzdem mit Remscheid verbunden fühlen. Zuwanderung begann aber nicht erst mit den "Gastarbeitern", sondern schon Ende des 19. Jahrhunderts mit italienischen Straßenbauern. Und nach dem nach dem Zweiten Weltkrieg folgten Vertriebene, Flüchtlinge und Heimatlose.
"Ich sollte Automechaniker werden, das wollte ich nicht!" vollständig lesen

Wochenrückblick vom 7. bis 14. September 2018

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Oktober 2008: Der Waterbölles blättert zurück

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Die Überreichung der Urkunde über die Ehrenbürgerschaft. Foto: Lothar KaiserNeuer Ehrenbürger der Stadt wurde im Oktober 2008 Alt-Oberbürgermeister und Staatsminister a.D. Gerd Ludwig Lemmer im Rahmen der Feierstunde zum Tag der Deutschen Einheit. Auf Vorschlag von Oberbürgermeisterin Beate Wilding und auf Empfehlung des Ältestenrates der Stadt hatte der Rat das am 13. Dezember 2007 beschlossen. In ihrer Laudatio ging Oberbürgermeisterin Beate Wilding auf die wichtigsten Stationen im politischen Wirken des neuen Ehrenbürgers ein. Er denke gerne an die langen, ereignisreichen Jahre zurück, antwortete Gerd Lemmer. Er sei in seiner politischen Arbeit stets um das Wohl der Stadt Remscheid bemüht gewesen. Doch ohne die Unterstützung durch Ministerpräsident Franz Meyers hätte er das für Remscheid Geleistete nicht schaffen können, sagte Lemmer.

2008 gab es noch es viel zu tun in der alten 'Villa Böker' an der Schüttendelle. Fotos: Hans Georg Müller. Dass aus einer alten Villa bis 2010 ein Vier-Sterne-Hotel werden soll, wurde im Oktober 2008 bekannt: Die unter Denkmalschutz stehende „Villa Böker“ an der Schüttendelle, deren Stuckdecken, Parkett- und Marmorfußböden damals beim „Tag des offenen Denkmals“ hatten besichtigt werden können. Joachim Schreiber und Kai-Robert Paulus kündigen an, die Villa aus dem Jahre 1782 aufwendig restaurieren zu wollen. Damaliger (erster) Investitionsrahmen: 950.000 Euro. Bis Frühjahr 2010 werde aus der einstigen Unternehmer-Villa (sie wurde 1902 in den hinteren Teil des Grundstückes umgesetzt) ein Vier-Sterne-Hotel (sechs luxuriös eingerichtete Zimmer und eine Suite, jeweils mit großen Bädern und begehbaren Kleiderschränken) mit Gastronomie (nebst „Raucherzimmer“ und Biergarten) entstehen. Längst bestens bekannt als „Villa Paulus“.
Fotos: Lothar KaiserKurzweil beim Sonntagsspaziergang mit "Auf der Hut". Vor zehn Jahren wurde das Angebot der  Interessengemeinschaft Remscheider Stadtführer gut angenommen. Drei Stunden lang gab es zwischen der Destille Frantzen und dem ehemaligen Bahnhof Vieringhausen an verschiedenen „Stationen“ mit Geschichten und Musik allerlei Kurzweil. Melanie Clemens verriet, dass das „Fringsen“ mit dem Kohlenklau nach Kriegsende zu tun hat. Schade eigentlich, dass "auf der Hut" eingestellt wurde.

Das hat es seitdem nie mehr gegeben: Im Oktober 2008 benannte die türkische Gemeinde Küpeli eine Straße nach Oberbürgermeisterin Beate Wilding. Küpeli liegt in der Region in Zentral-Anatolien, aus der die Mehrheit der türkischen Mitbürger von Remscheid stammt, wie die Verwaltung damals mitteilte. „Die sprichwörtliche Gastfreundschaft, die uns bei jeder Begegnung entgegen gebracht wurde, hat sofort jedes Gefühl von Fremdheit und Distanz vergessen lassen," beschrieb damals Sozialdezernent Burkhard Mast-Weisz sein Reiseerlebnis unmittelbar nach der Rückkehr von einem viertägigen Informationsbesuch in Zentralanatolien mit der Oberbürgermeisterin und Superintendent Hartmut Demski.
Mit dem Rektor der Ahi-Evran-Universität Kirsehir hatten sie die Möglichkeiten eines Bildungs- und Wissenstransfers erörtert, und mit Mehmet Lütfullah Bilgin, dem Gouverneur der Provinz, die Möglichkeiten der interkulturellen Begegnung von jungen Menschen. Dies hatte sich der Freundschaftsverein Remscheid-Kirsehir, der im April 2008 unter dem Vorsitz von Herrn Demski gebildet worden war, zur Aufgabe gemacht. Die Stadt Remscheid hatte Küpeli im September 2006 einen von der Berufsfeuerwehr ausgemusterten Krankenwagen geschenkt, der von Mitgliedern des Remscheider Solidaritätsvereins Küpeli in die Türkei überführt wurde.

Foto: Lothar Kaiser„Park auf Konsumgelände lässt noch länger auf sich warten“, titelte der Waterbölles am 25. Oktober 2008. Für August hatte die Stadt im Juli 2008 den Abriss des 77 Jahre alten ehemaligen Konsumgebäudes angekündigt. Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein nannte den Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Süd damals den Grund: „Die Firma, die den Auftrag bekommen hatte, hat mit den Arbeiten nicht angefangen!“ Daraufhin wurde die Firma gewechselt.

Die künftige Funktion ist schon erkennbar. Foto: Lothar Kaiser Als beinahe filigrane Stahlkonstruktion entstand vor zehn Jahren das P&R-Parkhaus am Remscheider Hauptbahnhof, später denn häufiger als „Kloake“ in den Schlagzeilen. Im Bild das bereits fertige Treppenhaus und der Aufzugsschacht.

"Remscheid ist für mich zur Schicksalsstadt geworden!"

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August Heinrich Fallbach, geboren am 04.02.1916 in Klein-Heidenau/ Ortelsburg, und seine Ehefrau Anna Marie Fallbach, geboren am 22.06.1922 in Ortelsburg:

„Die Stadt Ortelsburg liegt im Kreis Ortelsbug im masurischen Seengebiet, in Ostpreußen am Südostrand der Allensteiner Seenplatte. Im Januar 1945 wurde Ortelsburg von der Roten Armee erobert und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt. Die Mehrheit der deutschen Einwohner war bereits geflohen, die Zurückgebliebenen wurden enteignet und zwangsweise in die deutschen Gebiete ausgesiedelt oder mussten die polnische Staatsangehörigkeit annehmen. Die Stadt erhielt den polnischen Namen Szczytno.

Szczytno (deutsch Ortelsburg) ist eine polnische Stadt im Süden der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Dort sind wir geboren und aufgewachsen. Ich war Berufssoldat, meine Frau hatte nach ihrer Ausbildung bei der Reichsbahn eine Anstellung dort und war für verschiedene logistische Arbeiten bei der Reichsbahn zuständig.  Als Berufssoldat war ich im Jahr 1939 hier in Remscheid stationiert. Remscheid gefiel mir schon damals, es war für mich sofort ein kleines, verträumtes bergisches Städtchen, in dem man sich wohlfühlte. In der Zeit war ich bei einer Familie Gerstäuer in der Mozartstraße einquartiert.(weiter auf der 2. Seite)

Klicken führt zum'Zeitstrahl' der AusstellungZur 200-Jahr-Feier der Stadt Remscheid stellte Heike Hildebrandt vom damaligen Migrationsbüro der Stadt eine Ausstellung („Zeitzeugen-Projekt“) zusammen mit Schilderungen zahlreicher „Zeitzeugen der Zuwanderung“, deren neue Heimat Remscheid geworden war. Das ist jetzt zehn Jahre her. Doch die Geschichten sind es wert, nach vorne gestellt zu werden. Denn darin erzählen die „Zugereisten“, warum sie ihre Heimat verlassen haben, wie sie hier in Remscheid ankamen, welche Erwartungen, welche Hoffnungen, welche Enttäuschungen sie erlebten und warum sie sich trotzdem mit Remscheid verbunden fühlen. Zuwanderung begann aber nicht erst mit den "Gastarbeitern", sondern schon Ende des 19. Jahrhunderts mit italienischen Straßenbauern. Und nach dem nach dem Zweiten Weltkrieg folgten Vertriebene, Flüchtlinge und Heimatlose.

 

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