10. Januar, 19 Uhr
Lennep für Nachtschwärmer
Romantisch und ein wenig geheimnisvoll präsentieren sich die Gassen der historischen Altstadt am Abend. Folgen Sie dem Stadtführer und tauchen Sie in die Geschichte und Geschichtchen der einstigen Hauptstadt des Bergischen Landes ein. Und für Ihr Wohlbefinden wird auch gesorgt. In Kooperation mit der Lenneper Gastronomie erwartet Sie an einigen Stationen eine kleine bergische Überraschung mit wat zom eaten on zom drenke. Leitung: Lothar Vieler. Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben. Anmeldungen unter Tel. RS 666861 oder E-Mail IGStadtfuehrer.RS@T-online.de">IGStadtfuehrer.RS@T-online.de.
Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer
Als sich Sensenschmiede eine Zunft und Verfassung gaben
Um das Jahr 1600 übten Schmiede und Schleifer selbständig ihr Handwerk aus. Ihr Haupterzeugnis waren Sensen: der Mittelpunkt dieses Gewerbes war Cronenberg, wo die meisten Schmiede und Schleifer in jener Zeit wohnten. Diesem Gewerbe drohten schwere Gefahren: seine Angehörigen sahen das Gespenst der Abwanderung der blühenden Produktion, veranlasst durch die günstigere Verkehrslage und die besseren Arbeitsbedingungen in der benachbarten Mark. Diese Gefahr zu bannen, -schloss man das Sensenhandwerk in der Form einer Zunft zusammen.
In ihrem begreiflichen Bestreben, ihre Fabrikationsgeheimnisse zu hüten und den Wegzug ihres Gewerbes zu verhindern, wurden die Bewohner des Bergischen Landes von ihren Landesfürsten unterstützt. Diese sicherten in Privilegien den so genannten Handwerksbruderschaften das ausschließliche Recht der Herstellung und des Vertriebs ihrer Erzeugnisse zu.
Den Remscheider, Cronenberger und Lütttringhauser Schmieden und Schleifern wurde diese Gunst erst verhältnismäßig spät und auch nicht in ihrer Gesamtheit zuteil. Am 5. Juli 1600 unter der Regierung Johann Wilhelm des Ersten veröffentlichte der Minister Graf von Nesselrode die Verleihungsurkunde der Sensenschmiede, Sensen- und Stabschleifer in den Ämtern Elberfeld, Bornefeld und Beyenburg. Es hatten sich, wie es in ihrer Einleitung heißt, einige schädliche Missbräuche und sonst allerhand Unordnung eingeschlichen, wodurch das Handwerk in einen beschwerlichen Zustand geraten und merklich verdorben war, so dass sein Untergang zu gewarten stand. Es wurde daher bestimmt, dass unter Handwerksgenossen von jetzt an ,,eine aufrichtige, vereinigte, gemeine Zunft, Handwerks- und Bruderschaft" sein sollte. Diejenigen. Die bei der Gründung der Zunft den beiden Handwerken angehörten, sollten in das Ambachtsbuch oder die Rolle eingetragen werden, und später konnten nur diejenigen Aufnahme finden, die als eheliche Söhne der Meister im Handwerk geboren" waren.
Von dieser Regel sollte insofern eine Ausnahme gemacht werden, als nach § 2 der Verordnung auch sieben Kaufleute aufgenommen wurden mit der Begründung, dass sie schon lange die Handlung mit Sensen, Sichten und Schneidmessern betrieben, ihr Vermögen daran gelegt und noch in fremden Ländern stehen hatten, dass sie also im Ausfuhrgeschäft mit den Erzeugnissen der Sensenhandwerker in der Hand hielten. Doch konnte nach ihrem Ableben nur der älteste Sohn als Erbe des väterlichen Geschäfts Aufn bei den Schmieden und Schleifern dem wuchs das Sensenhandwerk offenstand.
"Als sich Sensenschmiede eine Zunft und Verfassung gaben" vollständig lesenSensenschmiede waren die Vorfahren vieler Remscheider
Die Kerntruppe des Sensenhandwerks bildeten die Schmiede. In vierjähriger Lehrzeit mussten sie sich die Kunstgriffe des Handwerks aneignen und zum Schluss ihr Meisterstück im Beisein verschiedener Ratsmänner anfertigen. Nach altem Handwerksbrauch hatten sie mit drei Hämmern und in drei Hitzen" eine Sense, eine Sichte oder ein Strohmesser fehlerfrei zu schmieden. Fiel das Werkstück zur Zufriedenheit der Handwerksvertreter aus, so wurde der junge Schmied nach Ablegung des Verbleibungseides in die Bruderschaft aufgenommen. Gewöhnlich schritt er dann auch bald zur Verheiratung und machte sich selbständig, indem er selbst eine Schmiede errichtete oder die Werkstatt seines Vaters übernahm. Als selbständiger Meister erhielt er denselben Anteil an der Produktion zugemessen wie die übrigen Handwerksgenossen. Manchmal blieb aber auch der junge Mann nach vollendeter Ausbildung, sei es aus Mangel an Mitteln oder aus anderen Gründen, noch jahrelang in der Schmiede seines Lehrherrn oder eines anderen Handwerksmeisters. Dann wurde ihm als Meisterknecht" eine halbe Gebühr zugeteilt, d. h. es durfte dann in dieser Werkstatt das anderthalbfache der früheren Menge hergestellt werden, wobei der Meisterknecht von der ihm zugebilligten Warenmenge den Gewinn zog. Als man im Jahre 1645 den Inhabern der Sensenhämmer eine doppelte Gebühr bewilligte, suchte man den Einwendungen der Handschmiede dadurch zu begegnen, dass man den mit einem Meisterknecht arbeitenden Genossen ebenfalls erlaubte, an Stelle der anderthalbfachen die doppelte Warenmenge herzustellen. Eines der wichtigsten Ziele der Zunft war, allen Mitgliedern ein möglichst gleichmäßiges Einkommen zu sichern. Trotzdem gab es schon in den ersten Jahrzehnten unbemittelte Schmiede, die nicht in der Lage waren, Eisen, Stahl und Kohlen zu bezahlen. Andere Schmiede, die keine Söhne hatten, waren alt und schwach geworden und konnten bei weitem nicht mehr das Arbeitsmaß bewältigen wie zur Zeit ihrer Vollkraft. Um diesen Leuten eine Lebensmöglichkeit zu bieten, wurde bestimmt, dass die leistungsfähigeren Meister für ihre alten und unbemittelten Genossen eine halbe Gebühr übernehmen dürften. Etwas Näheres über die Art der Verrechnung erfahren wir zwar nicht; es unterliegt aber keinem Zweifel, dass den arbeitsunfähigen Schmieden eine bestimmte Vergütung zuteil wurde.
Die von der Sensenzunft erstrebte brüderliche Gleichheit aller Handwerksgenossen war ein schöner Gedanke, der aber in der harten Wirklichkeit auf unüberwindbare Hindernisse stieß. Fleiß und Tüchtigkeit, Umsicht und Sparsamkeit, Unternehmungsgeist und günstige Zeitumstände ließen manche Sensenschmiede zum Wohlstand gelangen, der in größerem Grundbesitz und stattlichen Wohnhausbauten in Erscheinung trat. Zahlreiche Schmiede, die ihre Marktreisen über Deutschlands Grenzen hinaus nach Holland, Brabant, Frankreich oder nach dem Ostland" und den nordischen Gebieten ausgedehnt und sich die nötigen kaufmännischen Fertigkeiten angeeignet hatten, stiegen zu angesehenen Handelsherren empor, so die Arndts, Daum, Frohn, de Grote, Grund, Hartkopf, Haddenbrock, Honsberg, Putsch, Tilmans, Wüste u. a. Andere Meister gerieten mit und ohne ihre Schuld in Not, so dass sie sich gezwungen sahen, einen anderen Beruf zu ergreifen oder sogar bei Nacht und Nebel fluchtartig die Heimat zu verlassen, um der Verfolgung ihrer Gläubiger zu entgehen. Als im Jahre 1722 zur Deckung der dem Handwerksvogt entstandenen Unkosten eine besondere Umlage beschlossen wurde, setzte man für einen bemittelten Schmied 20, für einen mittelmäßigen" 15 und für einen geringen Schmied" 6,5 Stüber an, ein Beweis, wie verschieden die Handwerksmeister damals nach ihrer Vermögenslage eingeschätzt wurden.
Während die Schleifer schon früh auf die Ausnutzung der Wasserkraft angewiesen waren und ihre Tätigkeit meist fernab von ihren Wohnsitzen in den Rotten der Täler ausübten, erfolgte das Schmieden der Sensen in alter Zeit ausschließlich mit dem Handhammer in den dicht bei den Behausungen gelegenen Werkstätten. Der Friede dieses altbergischen Handwerks wurde gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts gestört. Als man im Märkischen und schließlich auch bei uns dazu überging, das Ausschlagen der Sensen in den Wasserhämmern vorzunehmen, da wurden die Blicke der alten Sensenschmiede immer sorgenvoller. Zwar stemmten sie sich mit der ganzen Zähigkeit ihres Geschlechts den unbequemen Neuerungen entgegen, aber alle Handwerksbeschlüsse konnten den Rückgang der alten Sensenwerkstätten nicht mehr aufhalten. Doch statt die Arme mutlos sinken zu lassen, wandte man sich anderen Erzeugnissen zu. Kluge Köpfe und kunstgeübte Hände verstanden es, der rohen Kraft des Wasserhammers den Rang abzulaufen und die Feinheiten der vielen Werkzeugsorten in bewundernswerter Weise zu ergründen und nachzuschaffen, so dass der Ruf der Bergischen Eisen- und Werkzeugindustrie den der früheren Sensenschmiederei bei weitem überholte.
"Sensenschmiede waren die Vorfahren vieler Remscheider" vollständig lesenAls im Bergischen die Schleifer die Schmiede verdrängten
Zu ihrer Fertigstellung bedurften die geschmiedeten Waren des Schliffs. Deshalb spielten die Schleifer eine wichtige Rolle innerhalb der Sensenzunft. Weil man sich früher die Entstehung und die schnelle Entwicklung der Industrie in den abgelegenen Tälern des Bergischen Landes schlecht erklären konnte, hat man versucht, die Einwanderung des Eisengewerbes oder wenigstens seine Beeinflussung von außen her nachzuweisen. In erster Linie hatte man es dabei auf die Schleifer abgesehen, bei denen die Namen Pickardt, Tesche, Berger und Jasper die Vermutung der französischen Abstammung nahelegten. Der erste, der diese Behauptung aufstellte, war der von Reinshagen bei Remscheid stammende Prediger und Schriftsteller Wilhelm Aschenberg, der in seinen zahlreichen Veröffentlichungen, wie später namentlich durch den Elberfelder Geschichtsforscher Crecelius nachgewiesen wurde, Wahrheit und Dichtung wahllos miteinander vermengte.
Die Pickert saßen schon 1549 auf dem Pickertz-Subberch." Die Bezeichnung Tesche" (Tasche), eine Abkürzung des Handwerkernamens Teschenmacher, war schon früh im Wuppertal, sowie in Lennep und Solingen verbreitet, da die Lederbereitung und die -Verarbeitung schon in alter Zeit hier ihre Stätten gefunden hatte. Die Berger" stammen wahrscheinlich von dem Hofe Berg bei Cronenberg, wo noch in den Jahren 1777 und 1778 die Schleifer Abraham und Johann Berger wohnten, und der Name Jasper oder Casper war neben Melchior oder Melcher früher im Bergischen eine der beliebtesten (von den ersten der heiligen drei Könige entlehnten) Personenbezeichnungen. In den Cronenberger Gerichtsprotokollen tritt ein Schleifer Jasper schon im Jahre 1613 als Ratmann auf, und im Jahre 1614 wird sein Sohn Johann als Meisterknecht vereidigt. Als die ersten von den Pickert erscheinen 1617 in den genannten Niederschriften gleich drei: Herbert, Drieß (Andreas) und Engel (Engelbert) Pickert, die als Schleifer eingetragen wurden. Ein Gördt Berger aus der Gerstau wurde 1663 zum Ratmann erwählt, und aus dem Schleifergeschlecht der Tesche" wird Rütger im Jahre 1685 als Schleifermeister und zehn Jahre später als Ratmann in die Handwerksrolle eingetragen. Doch kommt der Name Tesche unter den Solinger Kaufleuten, die der Sensenzunft beigetreten waren, schon im Jahre 1600 vor.
Wenn diese Schleifer im Laufe des 17. Jahrhunderts aus Frankreich oder Belgien zugewandert wären, so müsste in den Niederschriften des Cronenberger Handwerksgerichts, die mit dem Jahre 1601 einsetzen, etwas davon erwähnt sein. Es ist undenkbar, dass man Fremden ohne weiteres den Zugang zum Handwerk gestattete, während man es für Einheimische, deren Vorväter nicht von Anfang an dabei gewesen waren, streng verschlossen hielt. Wären die genannten Schleiferfamilien aber schon früher hier eingewandert und im Jahre 1600 der neugegründeten Bruderschaft beigetreten, so müssten ihre Namen eher in den Gerichtsprotokollen erscheinen, als es tatsächlich der Fall ist. Wir müssen daher die Erzählung von der Einwanderung französischer Schleifer in das Reich der Sage verweisen. Wenn, wie der Beyenburger Rentmeister Karsch berichtet, schon zu Anfang des 17. Jahrhunderts Schleifkotten in erheblicher Zahl an unseren Bächen lagen, so dürfen wir annehmen, dass auch die Kunst des Schleifens ebenso wie die des Schmiedens in unseren Bergen alteinheimisch gewesen ist.
Wie aus dem Heberegister des Burger Kellners Johann Bernhard Francken (1692), aus dem Remscheider Lagerbuch (1675) und aus den Karten der Ämter Elberfeld, Bornefeld und Beyenburg (1715) hervorgeht, lagen die meisten Schleifkotten am unteren Morsbach von der Gerstau bis Müngsten. Als ihre Besitzer erscheinen außer einer Reihe von Sensenschleifern mehrere Kaufleute des Sensenhandwerks. Folgende Schleifer der Sensenzunft waren hier am Morsbach Inhaber eigener Werkstätten:
"Als im Bergischen die Schleifer die Schmiede verdrängten" vollständig lesenPostkarte erinnert daran, "wie es früher war"
von Dr. Wilhelm R. Schmidt
Nicht alle Objekte auf dieser Ansichtskarte gibt es auch heute noch, die in Remscheid am 31. 12. 1904 bei der Post abgestempelt wurde. Durch Krieg oder modernisierende Sanierung (nennen wir es mal so) hat sich so manches verändert. Etwa beim Stadtpark Remscheid, dem Rathaus Elberfeld, dem Tölleturm in Barmen, beim Markt in Solingen, in Schloss Burg und an der Kaiser-Wilhelm-Brücke, an der Talsperre, und auch an der Schwebebahn und der Barmer Ruhmeshalle. Aber es ist doch schön, dass wir mit dieser Postkarte noch eine Erinnerung daran haben, "wie es früher war".
Ein Frankfurter Mundartdichter schrieb einmal (hier übersetzt): "Und es will mir nicht in den Kopp hinein, wie kann nur ein Mensch nicht aus Frankfurt sein". Das gilt im übertragenen Sinne natürlich auch für die Lenneper, und darum sage ich: Wenn Sie schon nicht in Lennep wohnen, dann kommen Sie doch einfach mal vorbei, mit der Eisenbahn z.B., aber natürlich geht das nur, wenn der "Müngstener" gerade mal fährt und die ehemalige Kaiser-Wilhelm-Brücke nicht repariert werden muss.
Der Vertrieb der Sensen war klar geregelt (Teil II)
Teil II
Wie die Produktion, so war auch der Vertrieb der Sensen durch die Bestimmungen des Privilegiums und zahlreicher Gerichtsbeschlüsse genau geregelt. Das Wintergut durfte nicht vor dem vom Handwerksvorstand bestimmten Zeitpunkt ausgeführt werden. Es war die Aufgabe des Handwerksboten, die Ausfuhrtermine rechtzeitig bekannt zu machen. Als im Jahre 1611 dieserhalb Streitigkeiten entstanden, musste sich der Zunftbote Hamman im Dahl verantworten, ob er seiner Verpflichtung nachgekommen sei. Nach seinem Bericht hatte er am 17. April ausgerufen, dass das dänische und lübsche Gut zuerst auf Maitag und das letzte zu Pfingsten" auszuführen sei. Für die brabändischen" und holländischen" Waren waren die Ausfuhrzeiten früher angesetzt und kürzer bemessen, jedenfalls aus dem Grunde, weil im Westen die Heu- und Getreideernte eher eintritt als in den nördlichen und östlichen Gegenden. Die ersten nach Brabant bestimmten Waren sollten nämlich auf Maitag" und die letzten 14 Tage darnach, die ersten holländischen Güter 12 Tage vor dem ersten Mai und die letzten zwei Tage nach demselben hinausgehen, so dass die gesamten Waren dieser Art innerhalb 14 Tagen versandt waren.
Um 1700 wurde der Absatz der Bergischen Sensen immer schwieriger. Wir hören viele Klagen der Kaufleute über den Rückgang des Handels, über den scharfen Wettbewerb der Märkischen Kaufleute, namentlich aber über die lästigen Vorschriften, die ihnen nur den Handel nach bestimmten Ländern erlaubten. Im Jahre 1712 stellten die Kaufleute beim Handwerksgericht den Antrag, ihnen freizustellen, wo und wie sie am besten ihre Waren vertreiben könnten, was ihnen dann auch aus erheblichen Ursachen" zugestanden wurde. Trotzdem haben sich in der Folgezeit nur noch einzelne Kaufleute und dann meist unter heftigem Widerstreben in die Sensenzunft aufnehmen lassen. Gördt und Herbert Kraus weigerten sich im Jahre 1722, den Kaufmannseid zu leisten. Sie wurden darauf vom Handwerk gänzlich ausgeschlossen, unter der Androhung, dass sie bestraft werden sollten, falls sie beim Handel mit fremden und ausländischen Sensen und sonstigen privilegierten schneidbaren Waren in den Jülich'schen und Bergischen Landen angetroffen würden." Vier Jahre später ließen sie sich dann notgedrungen aufnehmen. Auch Johann und Peter Melchers in der Morsbach, die mit Sensen handelten, mussten unter Strafandrohungen zur Eidesleistung gezwungen werden (1726 und 1729). Man legte offenbar in den Kreisen der Kaufmannschaft kein Gewicht mehr darauf, engere Bindungen mit dem Sensenhandwerk einzugehen, weil man sich in der Hauptsache bereits dem Vertrieb von Kleinschmiedewaren zugewandt hatte.
Über die Preise der im Sensenhandwerk gefertigten Waren finden wir nur eine einzige Angabe aus dem Jahre 1650. Damals war es vorgekommen, dass einige Sommerhändler" die selbstgeschmiedeten Waren auf den Jahrmärkten billiger verkauft hatten als die Kaufleute. Deshalb wurde bestimmt, dass diejenigen, die ihre Güter selbst zu Markte führten", sie nicht unter den vereinbarten Handelspreisen abgeben dürften. ( )
Nach einem Verzeichnis vom Jahre 1604 handelten die Remscheider Sensenkaufleute teils nach Holland, teils nach Brabant, während die Cronenberger und Lüttringhauser meist nach Brabant und die Solinger nach Lübeck und Dänemark die Sensenausfuhr betrieben. Es bestand also auch hier eine gewisse Arbeitseinteilung, so dass die einzelnen Gruppen in der Lage waren, sich mit den besonderen Verhältnissen ihrer Absatzgebiete gründlich vertraut zu machen. Obgleich mit diesem System auch noch eine Ersparnis an Geschäftsunkosten verbunden war, so wurde es doch später von den Beteiligten als recht drückend empfunden, so dass gerade aus den Reihen der zünftigen Sensenkaufleute einige eifrige Streiter für die neuzeitliche Idee des freien Handels hervorgingen.
Die Zahl der an der Sensenzunft beteiligten Kaufmannsgeschlechter erscheint größer, als sie in Wirklichkeit ist, weil die Namen wechseln und häufig verschiedene Namen ein- und dieselbe Familie bezeichnen. So ist Peter Arndts auf dem Westen zweifellos ein Sohn des schon 1600 genannten Amt auf dem Westen. Peter auf dem Westen (1695) dürfte derselben Familie angehören. Wie sich hier auf dem einsamen Hof die Namen verwandelten, geht aus der Bezeichnung des Peter Westen als Johann Zensis von dem Westen Sohn" hervor (1695). Die Grote" und de Grote" auf dem Büchel, ein uraltes Remscheider Schmiede- und Kaufmannsgeschlecht, dürfen wir ebenfalls als eine Familie ansprechen.
"Der Vertrieb der Sensen war klar geregelt (Teil II)" vollständig lesenWochenrückblick vom 7. bis 13. Januar 2019
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Als die Sensenschmiede ins Märkische abwanderten (Teil I)
Teil I
Trotz der Schaffung einer straffen Zunftordnung erwuchs den Bergischen Sensenherstellern in der benachbarten Mark ein gefährlicher Konkurrent, und im 18. Jahrhundert gelang es diesem tatsächlich, das Gewerbe zu sich hinüberzuziehen. Die Frage, ob das Bergische oder das Märkische Sensenhandwerk zuerst bestanden hat, ist noch unentschieden und wird es bei dem Mangel älterer Urkunden auch wohl bleiben. Die Zollrollen der Hansa werden sowohl für Berg als auch für die Mark als Beweis herangezogen, dass an beiden Stellen schon im 13. Jahrhundert Sensen gefertigt wurden. Als Berg und Mark (das Herzogtum Berg erhielt seinen Namen von der Burg Berg" a. d. Dhünn, die Grafschaft Mark von der Burg Mark" bei Hamm in Westfalen) nach 1521 unter einem Herrscher vereinigt waren, lag kein Grund vor, die gegenseitigen Beziehungen dieser alten Gewerbe, die unzweifelhaft vorhanden waren, zu unterbinden. Das Verhältnis änderte sich aber, als nach dem Aussterben des Bergischen Herrschergeschlechts im Jahre 1609 der Jülich-Clevische Erbfolgestreit einsetzte und durch den Vergleich zu Xanten (1614) das Gebiet der Mark an die Hohenzollern, das Bergische Land aber an die Pfälzer fiel. Das Privileg der Bergischen Sensenschmiede und -Schleifer rührt zwar noch aus der Zeit Johann Wilhelms des Ersten her; aber seine Schutzbestimmungen kamen erst voll und ganz zur Geltung zur Zeit des Großen Kurfürsten, der das Märkische Gewerbe durch Heranziehung tüchtiger Kräfte aus den Nachbarländern zu fördern suchte. So berief er die Hammerschmiede Bertram und Ibach aus der Remscheider Gegend nach der Mark, und im Mai 1661 schloss er einen Vertrag mit dem Solinger Klingenschmied Friedrich Engels, der sich in Eilpe bei Hagen niederließ. Durch Gewährung von zahlreichen Vergünstigungen - Zoll- und Steuerfreiheit für fünf Jahre, Zehntfreiheit für Kohlen, Anweisung von Hausplätzen, Hergabe von Bauholz usw. - wurden noch andere Klingenschmiede herbeigezogen.
Dass auch Bergische Sensenschmiede und -Schleifer sich durch die günstigen Angebote verlocken ließen, ihren Verbleibungseid" zu brechen und ins Märkische abzuwandern, ist ebenfalls erwiesen. So wird berichtet, dass Peter, Heintges Sohn am Berg (bei Cronenberg) im Jahre 1615 außerhalb des hiesigen Handwerks dem Schultheißen auf der Volme" verbotenerweise Sensen geschliffen hatte. Es wurden also zu Anfang des 17. Jahrhunderts im Volmetal Sensen geschmiedet, und es kam vor, dass Bergische Schleifer trotz der angedrohten Strafen ihre Handwerksgeheimnisse der Märkischen Industrie preisgaben.
Im Jahre 1618 beschloss das Cronenberger Handwerksgericht, der ausgewichenen Schmiede wegen" keine bestimmte Zahl der Warenerzeugung vorzuschreiben, sondern den Schmieden anheimzustellen, so viele Waren anzufertigen, als sie abzusetzen vermöchten. Wir erfahren zwar nicht, wohin die Bergischen Sensenschmiede ausgewandert sind, aber es ist anzunehmen, dass sie sich meistens ins benachbarte Gebiet der Mark begeben haben, wo sie von allen zünftischen Bindungen befreit waren und so viele Güter herstellen durften als ihnen beliebte.
"Als die Sensenschmiede ins Märkische abwanderten (Teil I)" vollständig lesenAls die Sensenschmiede ins Märkische abwanderten (Teil II)
Teil II
Wie man in jener kritischen Zeit den Wettbewerb der Märkischen Sensenhändler mit allen Mitteln zu bekämpfen versuchte, beweist eine Mitteilung aus dem Jahre 1671. Danach hatten einige Bewohner des Herzogtums Berg durch Vermittlung eines Lübecker Kaufmanns mit der dänischen Regierung ein Abkommen getroffen, dass die Märkischen Sensen in Dänemark mit einem besonderen Zoll belegt werden sollten. Im Jahre 1679 kam es in Cronenberg zu einer erregten Sitzung. Als die Vertreter der alten Richtung wieder das allgemeine Verbot des Hammerschmiedens beantragten und auch eine Mehrheit dafür fanden, erhob sich ein solcher Sturm des Unwillens, dass der Beschluss noch in derselben Sitzung umgestoßen wurde und man sich zu einer Milderung herbeiließ. Die schweren Strohmesser von sechs bis sieben Pfund und die holländischen Schneidmesser von vier Pfund sollten den Sensenhämmern zugewiesen werden. Dieser Beschluss wurde 1683 bestätigt, und in den folgenden Jahren kam man den Besitzern der Sensenhämmer noch weiter entgegen. Eine Verhandlung im Jahre 1700 führte zu dem Ergebnis, dass sämtliche Sorten von Sensen, Sichten und Strohmessern von 3,25 Pfund an aufwärts in den Wasserhämmern geschmiedet werden durften, während die kleineren Sorten ausschließlich den Handschmieden verbleiben sollten.
Dann gab es wieder einen Rückschlag. Im Jahre 1708 überreichten die Sensenschmiede Peter Hartkop, Peter Rodt, Peter Tilmans, Peter Ernenputsch und Peter Hartkop, der Jüngere, eine Bittschrift, dass man das Ausschmieden aller nach Ostland gehenden Sensen und Schneidmesser, also auch der leichteren Sorten, unter dem Wasserhammer gestatten möge. Zur Begründung führten sie aus, dass im Märkischen zwei Leute unter dem Hammer täglich 30 bis 40 Stück und, wenn sie wollten, noch mehr schmieden könnten, während hier drei Leute unter der Hand nur zehn bis elf Stück fertig brächten. Ferner wiesen sie noch auf die Vorteile hin, die die Märkischen Schmiede in der besseren Verbindung mit den Ostländern, in dem wohlfeileren Kohlen- und Materialbezug und den geringeren Zöllen genössen. Der Beschluss fiel aber nicht im Sinne der Antragsteller aus. Nur die nach Ostland gehenden Sensen und Schneidmesser von 3,25 Pfund und darüber sollten den Sensenhämmern zustehen; alle leichteren ostländischen Waren und sämtliche nach Holland, Brabant, Frankreich usw. gehenden Güter aber durften nur von den Handschmieden angefertigt werden.
Im Jahre 1713 hatten die Inhaber der Sensenhämmer insofern einen weiteren Erfolg zu verzeichnen, als den Handschmieden nur noch das kleine Gut", nämlich die kleinen laländischen Sensen sowie die nach den Westländern gehenden kleinen Sensen und Sichten ausschließlich zugebilligt wurden, alle anderen Güter, also auch die für den Westen bestimmten größeren Sorten aber auch in den Sensenhämmern bearbeitet werden durften.
Endlich, im Jahre 1715, hatten sich die Handwerksvertreter zu der Erkenntnis durchgerungen, dass ein weiterer Widerstand gegen die Neuerungen vergeblich und für die Entwicklung des Sensenhandwerks äußerst schädlich war. Ja, sie fühlten sich sogar bewogen, die Handwerksgenossen zur Errichtung von Sensenhämmern zu ermuntern und ihnen die Heranziehung tüchtiger Kräfte aus dem Märkischen zu empfehlen. Es sollte sogar der Versuch gemacht werden, ausgewanderte Sensenschmiede, also die eidbrüchigen ehemaligen Handwerksgenossen aus dem Märkischen zurückzuberufen, damit sie die Bergischen Schmiede in ihre Kunst einweihen sollten. Diese Beschlüsse sind den alten Sensenschmieden sicher nicht leicht geworden. Manche unter ihnen standen grollend beiseite. Doch nach dem hoffnungsvollen Frühlingswehen folgte auch noch ein Rückschlag. Im Jahre 1736 hatten die Vertreter der alten Richtung wieder die Oberhand gewonnen und setzten den Beschluss durch, dass das kleine Gut in den Handschmieden verfertigt werden sollte. Allerdings hatte man die Grenze von 3,25 auf 2,25 Pfund herabgesetzt. Zur Begründung wurde angeführt, dass die alten Schmiede nicht brotlos gemacht und zur Abkehr vom Handwerk gezwungen werden sollten.
"Als die Sensenschmiede ins Märkische abwanderten (Teil II)" vollständig lesenBlausensen verhalfen Sensen-Industrie zu letzter Blüte (I)
Teil I
Durch die Fabrikation von so genannten Blausensen sollte die Sensen-Industrie im Bergischen nochmals zu einer kurzen Blüte kommen. Aus der Verordnung des Kurfürsten Johann Wilhelm vom 20. März 1709 geht hervor, dass damals schon sogenannte Klopfsensen, das sind Stahlsensen, aus andern Gegenden bei uns eingeführt wurden. Da dieselben sich großer Beliebtheit erfreuten, gaben sich einige der Bergischen Sensenschmiede die größte Mühe, hinter das Geheimnis ihrer Herstellung zu kommen. Es sind also schon vor 1750, namentlich in Cronenberg, Versuche mit dieser neuen Fabrikation gemacht worden, die allerdings durch die Eifersucht der Schleifer und wahrscheinlich auch durch den Mangel an Mitteln stark behindert wurden. Im Jahre 1763 ließ die Düsseldorfer Regierung eine Erhebung darüber anstellen, ob und in welchem Umfange schwarze Sensen in den Ämtern Elberfeld, Bornefeld und Beyenburg hergestellt worden seien. Aus den verschiedenen Berichten geht hervor, dass einzelne Schmieden erhebliche Mengen von Stahlsensen geliefert hatten. In den Jahren 1750 bis 1752 waren 2.242 Stück für die Gebrüder Busch hergestellt worden. Peter Brink hatte im Jahre 1752 500 Stück, Johann Putsch 663 Stück anfertigen lassen, und die Gebrüder Brink versandten in den Jahren 1752 und 1753 1.500 Stück. Auch Johann Tilmans, Johann Ernenputsch, Engel Caspers, Kasper Hahn, Johann Rodt und Clemens Friedrichs, sämtlich in Cronenberg, werden als Hersteller von schwarzen Sensen genannt. Johann Rodt auf dem Sudberg und Clemens Friedrichs in der Kohlfurt sind an anderer Stelle ebanfalls als Erzeuger von schwarzen Sensen urkundlich erwiesen.
Hatte man sich in Düsseldorf vor lauter Erwägungen und Bedenken nicht zu einem Entschluss aufraffen können, so kam nun ein frischer Zug in den Gang der Verhandlungen. Trotz aller Proteste der um ihr Monopol besorgten Schleifer sollte jetzt der Versuch gemacht werden, an die Stelle der veralteten Weißsensenherstellung die Erzeugung der Stahlsensen zu setzen, um der Gewerbetätigkeit wieder aufzuhelfen. Natürlich interessierte man sich in Düsseldorf am meisten für die Frage, ob die bisher heimlicherweise und im Gegensatz zu den Handwerksbestimmungen gefertigten blauen oder schwarzen Sensen sich auf den verschiedenen Märkten als wettbewerbsfähig erwiesen hatten. Man veranlasste deshalb die betreffenden Kaufleute zu einer Äußerung, ob die schwarzen Sensen so gut als die Steiermärker und Schmalkalder gewesen". ( ) Aus den verschiedenen Antworten geht hervor, dass die Cronenberger Sensenschmiede sich eifrig bemüht hatten, die Geheimnisse der steierischen Sensen zu ergründen, dass sie aber bis zum Jahre 1763 noch nicht zur Perfektion", d. h. zur Erzielung einer einwandfreien Ware gelangt waren. ( Zweifellos war aber eine ganze Reihe schätzenswerter Vorarbeiten vorhanden, als sich im Jahre 1769 zahlreiche Remscheider, Cronenberger und Lüttringhauser Kaufleute vereinigten, um die Stahlsensenerzeugung leistungs- und wettbewerbsfähig zu machen. Unter dem Vorsitz des Geheimrats von Buininck fanden sich folgende Kaufleute und Besitzer von Stahlhämmern zur Beratung ein: Johann Peter Hilger, Johann Peter Hasenclever, Peter Busch, Johann Müller für sich und namens Johann Busch, Wittib und Söhne, Gebrüder Honsberg, Peter Johann Arnold Clarenbach, Gebrüder Hilger, Johann Peter Hasenclever in Remscheid, Arnold Hasenclever, Peter Hasenclever, Ehringhausen, Johann Peter Bünger, Cronenberg, Gebrüder Müller jun., Luther Mannes, Johann Graber, Goldenberg, Johann Hasenclever und Söhne, Wilhelm Hasenclever und Söhne, Gebrüder von den Steinen, Johann und Caspar Halbach und Söhne, Johann Hasenclever, Peter Christoph Knipping, Johann Müller, Johann Dietrich Corras, Friedrich Caspar Herbertz, Wilhelm Grund, Gottfried Frantzen Wittib und Söhne, Peter Reinshagen und Gebrüder Berger.
Sie erklärten sich sämtlich bereit, an der einzuführenden schwarzen Sensenfabrique" teilzunehmen. Es wurde als notwendig erachtet, ein Kapital von 1500 Reichstalern zusammen zu bringen. Dann sollten einige Kaufleute versuchen, in der Steiermark Meister zu werben, die die schwarzen Sensen zu machen verständen. Diese Leute sollten dann die einheimischen Meister und Fabrikanten" mit den Geheimnissen der steirischen Sensenherstellung bekannt machen. (Schließlich gelang es, den Märkischen Sensenschmied Karl Röntgen nach Remscheid zu ziehen und mit seiner Hilfe das Müngstener Sensenwerk in Gang zu bringen. Letzterer soll einem österreichischen Soldaten, der nach dem Siebenjährigen Kriege in der Mark zurückgeblieben war, das Geheimnis der Stahlsensenbereitung abgelauscht haben. Auch ein sächsischer Bergmann namens Schildbach, wahrscheinlich derselbe, der im Jahre 1765 sich in dem Reinshagener Bergwerk des Jacob Grothaus und der Gebrüder Busch als Steiger betätigte, wird als Mithelfer genannt.)
Man beschloss, eine Vereinigung zu gründen, um die Herstellung und den Vertrieb der Stahlsensen zu regeln. Vier Gesellschafter, davon zwei aus Remscheid und je einer von Cronenberg und Lüttringhausen, wurden zu Aufsehern bestimmt. Es ist bezeichnend, dass dieselben Männer, die die Zunftbestrebungen bekämpft hatten, doch nicht ohne gewisse Bindungen auszukommen vermeinten. So wurde die Aufnahme in die Vereinigung von einem Beitrag von 50 Reichstalern abhängig gemacht, und den Sensenhändlern wurde eine jährliche Abgabe von 25 Reichstalern auferlegt. Wer aber noch einen oder mehrere Teilhaber zum Sensenhandel annahm, musste für jeden derselben 50 Reichstaler Einschreibegeld entrichten.
Etwas eigenartig mutet es uns an, dass man jedem Teilhaber freistellte, sich eins der berühmten steirischen Sensenzeichen anzueignen, das er allerdings mit einem Beizeichen nach eigener Wahl versehen musste. Dieses nicht einwandfreie Vorgehen erregte natürlich bei den Steiermärkern heftigen Widerspruch und hatte sogar einen diplomatischen Notenwechsel zwischen den beteiligten Regierungen im Gefolge. Derartige Übergriffe waren damals, weil es an einem geordneten Zeichenschutz fehlte, übrigens gang und gäbe. So hatten auch die Bergischen Weißsensenschmiede schon über 100 Jahre zähneknirschend zusehen müssen, wie die Märker ihre alten Zeichen nachschlugen.
Was den zünftigen Sensenschmieden teils aus Mangel an Mitteln, teils wegen der Behinderung durch die Zunft nicht gelingen wollte, das führten die kapitalkräftigen Kaufleute auf Grund ihres Zusammenschlusses zu einem guten Ende. Zwar sind nicht alle Glieder der Vereinigung zur Eröffnung von Sensenfabriken geschritten. Im Wesentlichen waren es nur vier Kaufleute, denen es gelang, leistungsfähige Betriebe einzurichten. Diese nahmen aber auch in kurzer Zeit einen derartigen Aufstieg, dass es schien, als sollten die Glanzleistungen der Bergischen Sensenherstellung wiederkehren. (nach: Aus der Geschichte der Remscheider und Bergischen Werkzeug- und Eisenindustrie von Wilhelm Engels und Paul Legers, erschienen 1928 zum 25jährigen Bestehen des Arbeitgeber-Verbandes der Eisen- und Metallindustrie von Remscheid und Umgebung e. V., 1979 im Verlag Ute Kierdorf als Faksimiledruck neu aufgelegt.)
Wochenrückblick vom 14. bis 20. Januar 2019
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- Blausensen verhalfen Sensen-Industrie zu letzter Blüte (I)
- Eine "alte Burg" gleich neben den Bahngleisen
- Triebfahrzeugführer und Kundenbetreuer gesucht
- Termine des Westdeutschen Tourneetheaters
- Pressemitteilungen der Stadt in aller Kürze
- Von der Besenheide bis zur Flatter-Ulme
- Beeindruckt von Willkommenskultur im Rathaus
- Veranstaltungen und Termine im Ev. Kirchenkreis
- Drohende Dieselfahrverbote beunruhigen Unternehmer
- Remscheider Institutionen berichten oder laden ein
- Kosten des DOC-Straßenbaus stehen noch nicht fest
- Veranstaltungen des Teo Otto Theaters im Januar
- Referent sparte vor Katholikenrat kein Reizthema aus
- Jugendamtselternbeirat bekam Sitz im Ausschuss
- Bitte einmal Teilzeit und zurück in Vollzeit
- Glöck on Gesongthiet för twentich nüngtien
- Wärmedämmung sorgt für mehr Behaglichkeit
- Mehr Mieterschutz für bezahlbaren Wohnraum
- Abstimmungen im JHA künftig mit Stimmzetteln
- Einmal im Monat auch eine Ernährungssprechstunde
- Bürgerinitiative fordert neues Verkehrsgutachten zum DOC
- Aus Kirche wird Kita und Senioren-Tagespflege
- Impulse zur besseren Integration von Zugewanderten
- Als die Sensenschmiede ins Märkische abwanderten (Teil II)
- Mast-Weisz und Wolf bei der Schuldnerberatung
- Kaminbrand in einem alten Fachwerkhaus
- Denglisch humorvoll auf die Schippe genommen
- Als die Sensenschmiede ins Märkische abwanderten (Teil I)
- Volle Weiterbildungsbefugnis in Anästhesiologie
- Tag der offenen Tür für Eltern und Schüler
- Aktionsbündnis versteht sich nicht als Bittsteller
- Zum Pedelec kam jetzt der Elekto-Dienstwagen
- Zu den guten Vorsätzen der SPD gehört Gerechtigkeit
- Die Nordsee wird nicht austrocknen
- Improvisations-Comedy trifft auf Kabarett
- SPD vergab 4. Preis Stolz auf Remscheid
Blausensen verhalfen Sensen-Industrie zu letzter Blüte (II)
Teil II
Die steirischen Sensen verdankten ihren Ruf in erster Linie dem ausgezeichneten Stahl, der dort zur Verwendung gelangte. Die Materialfrage spielte auch für die Bergischen Betriebe die Hauptrolle, und es ist deshalb kein Zufall, dass Gottlieb Halbach in Müngsten. der als Erzeuger eines vorzüglichen Stahles bekannt war, auch in der neuen Fabrikation zuerst zu einem befriedigenden Ergebnis gelangte. Während er sich noch mit einzelnen gepachteten und für die Sensenfabrikation eingerichteten Hämmern behalf, baute sein Sohn Johann Arnold im Jahre 1772 das erste zusammenhängende Sensenwerk. Viele Tausende von Stahlsensen sind hier im Laufe der folgenden Jahrzehnte, nicht weit von den Stätten entfernt, wo die Cronenberger ihre ersten Versuche machten, geschmiedet und in den noch vorhandenen Packräumen zum Versand fertig gemacht worden. Holzschnitzereien an der Haustür des ehemaligen Halbachschen Hauses mit ihren gekreuzten Sensen erinnern noch heute an die einst so blühende und lohnende Industrie.
Im Jahre 1804 waren nach den Angaben Eversmanns vier Blausensenfabriken im Bergischen vorhanden: 1. das Werk des Johann Arnold Halbach zu Müngsten, 2. die Gründerhämmer der Gebrüder Busch zu Remscheid, 3. die Buschhämmer" an der Wupper oberhalb Beyenburg, Peter Busch sei. Witwe und Söhnen gehörig, und 4. die Sensenhämmer von Johann Bernhard Hasenclever und Söhnen zu Ehringhausen. Die letzteren hatten eine Reihe von früheren Stahl- und Eisenreckhämmern am Eschbach und dem untern Lobach in den Dienst der Sensenerzeugung gestellt.
Schon am 25. Juli 1778, also sechs Jahre nach Einrichtung des Müngstener Sensenwerkes, schrieb Johann Wilhelm Habernickel als Vertreter der Remscheider Kaufleute und Fabrikanten: Die schwarzen Sensenfabriken, deren Einführung uns mit Verwerfung der zur Unterdrückung derselben so hartnäckig als widerrechtlich verfochtenen Monopoliengesuchen der auf weiße Sensen privilegierten Sensenschmiede und Schleifer im Jahre 177O nach vieljähriger Bemühung und erstatteter Relation des Handwerkskommissars erlaubt worden ist, haben wir schon binnen dieser kurzen Zeit von sieben Jahren bei der genossenen Freiheit in solche Aufnahme und solchen Flor gebracht, dass deren allein im Kirchspiel Remscheid an zweimal hunderttausend jährlich verfertigt werden und die gegründetste Hoffnung vorhanden ist, dass daselbst binnen zehn bis zwölf Jahren sechs- bis achtmal hunderttausend Stück werden gemacht werden."
Nach der Schätzung Eversmanns war die Zahl der im Bergischen erzeugten Stahlsensen im Jahre 1804 ungefähr dreimal so groß als in der Grafschaft Mark. So bietet das Werden und überraschend schnelle Aufblühen der Bergischen Blausensenfabrikation eins der bemerkenswertesten Beispiele für die Ablösung alter absterbender Gewerbe durch neue lebenskräftige Industrien. Die Erklärung ist wohl in erster Linie darin zu suchen, dass auf Grund mehrhundertjähriger Erfahrungen in der Stahlerzeugung und -bearbeitung die besten Vorbedingungen für das Gelingen des Versuchs vorhanden waren. Zweifellos sind auch in dem Müngstener Werk außer den erkundeten Kunstgriffen des steirischen Sensenhandwerks die von den Cronenberger Meistern gesammelten Erfahrungen verwertet worden.
Die Vorzüge der Stahlsensen gegen die aus Eisen mit Stahleinlage bestehenden Weißsensen waren verschiedener Art. Vor allem konnten die aus reinem Stahl gefertigten Sensen infolge der Elastizität ihres Blattes dünner und leichter ausgeschmiedet werden. Sie fuhren deshalb beim Schnitt besser durch die Halme hindurch als die plumperen Eisensensen. Dazu waren die Stahlsensen im Gebrauch von bedeutend längerer Dauer, weil das Blatt fast bis zum Rücken abgenutzt werden kann, während die eisenverstählten Sensen nur soweit schnittfähig sind, als das nur ein Zentimeter breite Stahlplättchen reicht. Ist dieses abgeschlissen, so ist das Werkzeug wertlos und kann zum alten Eisen geworfen werden, weil es nicht mehr schneidet.
Wie wir bereits sahen, wandten sich die Stahlsensenfabrikanten, die der Reihe nach zu den alteinheimischen Hammerwerksbesitzern gehörten, sofort dem mechanischen Betriebe zu. Hatte doch die Geschichte des Sensenhandwerks den Beweis geliefert, dass nur auf diesem Wege noch der Wettbewerb mit anderen Gegenden aufzunehmen war. Die Sensenwerke der Busch, Halbach und Hasenclever verfügten über drei verschiedene Arten von Hämmern, die als Reck-, Breit- und Klipperhämmer unterschieden wurden. Unterm Reckhammer wurde der Stahlstab derart bearbeitet, dass Schneide und Rücken der werdenden Sense erkennbar und die der Befestigung dienenden Teile schon im Rohen vorhanden waren. Die Hamme", das Verbindungsstück zwischen Sensenblatt und Stil und der Bart", d. i. die Verbreiterung am Ende des Blattes, traten nach dem Recken schon deutlich hervor. Nachdem das Werkstück wieder erhitzt worden war, wanderte es unter den Breithammer, der das Ausschlagen des Blattes besorgte. Da der Sattel des Breithammers den Amboss nicht gleichmäßig berührt, sondern einen keilförmigen Abstand lässt, so erhielt das Sensenblatt hier die erforderliche Verdünnung nach der Schneide hin. Sowohl das Recken als das Breiten erforderte eine große Geschicklichkeit. Mit scharfem Blick und sicherer Hand musste der Schmied das Werkstück bald der Länge nach, bald quer in den verschiedenen Richtungen unter den Hammer bringen, wobei ein verfehlter Schlag alles verderben konnte.
"Blausensen verhalfen Sensen-Industrie zu letzter Blüte (II)" vollständig lesenJanuar 2009: Der Waterbölles blättert zurück
Am 25. Oktober 2007 hatte der Rat der Stadt beschlossen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Bücherei Lüttringhausen zu schließen. Doch im Januar 2009 kam die W.i.R.-Fraktion mit dem Vorschlag heraus, die geplante Einsparung in Höhe von 115.000 Euro/Jahr (103.000 Euro Personalkosten + 12.000 Euro Miete) durch andere Einsparungsmaßnahmen zu erwirtschaften so die Außenstelle zu erhalten, etwa durch bürgerliches Engagement der Lütteraten. So konnte die Stadtbücherei schließlich gerettet werden.
Eine neue Autobahn-Raststätte in der Nähe von Burscheid machte vor zehn Jahren Schlagzeilen. Damit die Autobahnraststätte Remscheid bestehen bleibe, müssten sich Verwaltung und Politik gemeinsam ins Zeug legen, hatte Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein bereits im Oktober 2007 betont. Merke: Der Landesbetrieb Straßenbau NRW suchte immer noch nach einem Gelände für einen neuen Rastplatz, speziell für Lkw. Denn aus der Tank- und Raststätte zwischen Leverkusen und Burscheid (Geilenbach/Oberlanscheid) wurde nichts.
Einen interessanten Beitrag zur Geschichte des Bahnhofs in Lennep schrieb im Januar 2009 der Lenneper Heimatforscher Wilhelm R. Schmidt für den Waterbölles. Am 1. September 1868 war die Teilstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn von Barmen-Rittershausen über Ronsdorf, Lüttringhausen und Lennep nach Remscheid in Betrieb genommen worden.
Im Januar 2009 wurde bekannt, dass die drei katholischen Pfarreien St. Andreas in Bergisch Born, St. Bonaventura in Lennep und Hl. Kreuz in Lüttringhausen zum 1.1.2010 zu fusionieren beabsichtigen und fortan den Doppelnamen St. Bonaventura - Hl. Kreuz tragen werden. Und so geschah es denn auch. Von den 116.263 Einwohnern Remscheids war vor zehn Jahren jeder vierte (27.582) katholisch.
Zu einem Brand in der Hauptgeschäftsstelle der Stadtsparkasse wurde die Berufsfeuerwehr am 5. Januar 2009 gerufen. Bei Arbeiten mit einem Trennschneidgerät an Keller in Brand gesetzt einem Abfallschacht im 5. Obergeschoss hatte sich im Keller Papierabfall entzündet. Der Rauch dieses Feuers durchzog nahezu alle Etagen. Der Abfallschacht wurde von oben mit Schaum befüllt und das Papier im Keller so gelöscht.
Sein 30-jähriges Bestehen war dem Remscheider Behindertenbeirat im Januar 2009 eine Feier mit Gästen aus Politik, Verwaltung und Sozial- und Behindertenorganisationen. Bestandteil des Festaktes mit Flötengruppe der Lebenshilfe und Rollstuhltanzkreis war ein Markt der Möglichkeiten, an dem mehr als 20 Sozial- und Selbsthilfegruppen teilnahmen.
Dass sich der städtische Migrationsausschuss als Problemlöser verstehe, betonte im Januar 2009 der Vorsitzende Luigi Costanzo. Der Ausschusses für Migrationsfragen, so damals der offizielle Name, wolle den Dialog mit den Zuwandererfamilien und den Vereinen in den Stadtteilen intensivieren, kündigte er an. Insbesondere wolle er auf die Migrantenvereine zugehen. Auch den Umbau der Stadtteile mit hohem Migrantenanteil wolle der Ausschuss begleiten und fördern. Der Migrationsausschuss verstehe sich sowohl als politischer Ausschuss als auch als Kümmerer, als Problementdecker und -löser, betonten damals die Ausschussmitglieder Waltraud Bodenstedt (WiR) und Regine Frielingsdorf (FDP).
Als absurd bezeichnet im Januar 2009 die Fraktionssprecherin der Remscheider Grünen, Beatrice Schlieper, die Vorstellung von Ministerpräsident Rüttgers (CDU), Konjunkturhilfen nur für noch nicht geplante Projekte bereitzustellen. Gerade Remscheid kann dieses Geld gut gebrauchen: für energetische Gebäudesanierung, für das Gewerbegebiet Remscheid-Lennep, für die Schulen, zur Verbesserung der Infrastruktur also für die Verwirklichung geplanter Projekte, die auf der Prioritätenliste stehen und die bislang unter der prekären Finanzlage litten. Keinen Sinn macht es dagegen, neue Projekte eigens für das Konjunkturpaket zu ersinnen, empört sich die grüne Kommunalpolitikerin. Wer solches fordert, sorgt letztlich dafür, dass die Kommunen ins Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler kommen. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Sanierung der Schulen wird nicht gefördert, dafür absurde Ideen wie etwa eine Skihalle auf dem Hohenhagen.
Ein Abbruchbagger wühlt sich im Januar 2009 in das alte Konsum-Gemäuer am Rosenhügel. Das Gebäude der Remscheider Genossenschaft Einigkeit diente früher als Verkaufsraum, Lager und Versammlungssaal; es stand seit 15 Jahren leer. Eine weitere Aufwertung durch einen Drogeriemarkt erfuhr vor zehn Jahren die Königstraße in Hasten: Zwischen dem ehemaligen Discounter Komet und der Zufahrt zum Parkplatz eines Getränkemarkts und der beiden Discounter von Lidl und Edeka wurde damals mit dem Bau eines DM-Drogeriemarkt. Apotheker Günter Stromann sah darin allerdings keine Standortsicherung des örtlichen Einzelhandels. Der Grundstücksvermieter hatte sich gegen ihn und für DM entschieden. Stadtplaner Hans Gerd Sonnenschein machte damals klar: Wenn dann Verdrängungswettbewerb stattfindet, ist das freie Marktwirtschaft!
Einer Fälscherbande kam die Polizei im Januar 2009 bei einer Durchsuchungsaktion mit 60 Polizeibeamten in 18 Objekten in Remscheid (15), Hagen, Willich und Duisburg (jeweils 1) auf die Schliche. Dabei wurde u.a. in Remscheid eine Fälscherwerkstatt gefunden, in der vorwiegend italienische Ausweispapiere hergestellt worden waren. Die 16 Mitglieder der Bande sollen die gefälschten Ausweise für Kaufverträge über Elektroartikel und Haushaltsgeräte genutzt haben bzw. zur Einrichtung von Bankkonten mit EC-Karten.
Dass die Verbindungsstraße zwischen der Papenberger Straße und der Bismarckstraße nach der slowakischen Partnerstadt Preov benannt wird, entschied im Januar 2009 der Hauptausschuss.
Der Remscheider Hauptbahnhof, wie er früher aussah

Nebenstehend ein Bild aus alten Tagen: Der Remscheider Hauptbahnhof im Winter. Zusammen mit zahlreichen anderen Fotos diverser anderer Züge findet es sich wieder auf einer Seite von www.bahnen-wuppertal.de, die speziell der Eisenbahnstrecke von Wuppertal über Remscheid nach Solingen gewidmet ist.
Insgesamt ist die Foto- und Infosite eine Fundgrube für alle Freunde der Eisenbahnen und des schienengebundenen Nahverkehrs im Bergischen. Sie wird von einem Arbeitskreis von Bahnkennern permanent ausgebaut, mit einer großen Fülle von Fotos und exakten Informationen zur Geschichte der ehemaligen Bundesbahndirektion Wuppertal. Zu sehen auf den historischen Fotos ist auch die Umgebung der Züge, Lokomotiven und Waggons, Bahnhöfe, Tunnel und Brücken.
Erste digitalisierte Burg in Deutschland?
Pressemitteilung des Schlossbauvereins Burg an der Wupper e.V.
Im mittelalterlichen Ambiente des Rittersaales unter der Wandmalerei der Schlacht von Worringen (1288) hört man jetzt häufiger Begriffe wie WLAN-Access Points und Augmented Reality. Und plötzlich sieht der Besucher direkt vor sich, dreidimensional und in Lebensgröße, einen der wichtigsten Protagonisten der Schlacht, Graf Adolph V. mit seinem Pferd. Der Burgherr kommentiert das Schlachtgeschehen live. Unser Schloss wird digitalisiert, erklärt dazu der Vorstand des Schlossbauvereins mit einem Schmunzeln, Wir sind wahrscheinlich die erste Burg dieser Art in Deutschland.
In Burg hält Augmented Reality (AR), auch erweiterte Realität genannt, bezeichnet die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Diese visuelle Ergänzung bzw. Überlagerung der Wirklichkeit mit computergenerierten Zusatzinformationen, Texten, Bildern oder anderen virtuellen Objekten kennen viele bereits aus Fußball-Übertragungen, wenn zum Beispiel die Abseitslinie eingeblendet wird. In Schloss Burg lädt sich der Besucher per free WiFi die Schloss-Burg-AR-App auf sein SmartPhone und erlebt im Rittersaal die berühmte mittelalterliche Schlacht ganz nah und unmittelbar. So wird historisches Wissen mit modernster Technik an den Besucher gebracht. Die EXCIT3D GmbH und der SBV haben diese erste AR-Anwendung gemeinsam realisiert. Weitere Anwendungen sind geplant. (Klaus Hinger, Schatzmeister)
Vermummte zertrümmerten nachts den Schleifstein
Die alteinheimische Sichelschmiederei war trotz ihrer nahen Verwandtschaft nicht in die Sensenzunft einbezogen worden. Die im Privilegium von 1600 erwähnten Sichten sind nicht, wie man vielfach irrtümlich angenommen hat, als Sicheln anzusprechen, sondern es handelt sich dabei, wie bereits ausgeführt wurde, um eine leichtere Sensenart. Auch die Sicheln wurden, ähnlich wie die Sensen, nach den Bestimmungsländern bezeichnet. Aus den diesbezüglichen Angaben der Sichelschmiede können wir auf die Richtung des Absatzes schließen. Aufgeführt werden u. a. Braunschweiger, Kölnische, Lütticher, Luxemburger und Lothringer Sicheln. Beliefert wurden auch Mitteldeutschland und der Südwesten Deutschlands. Ferner wurden Sicheln nach Brabant, Frankreich, England, Polen und Rußland gesandt.
In den gesamten Niederschriften des Cronenberger Handwerksgerichts von 1601 bis nach 1800 ist keine Aufnahme eines Sichelschmiedes erwähnt. Zwar wird ein Handwerksgenosse mit Namen Herbert Sichelschmidt genannt, aber es handelt sich um einen Schleifer auf dem Sudberg, der im Jahre 1601 vereidigt wurde, und Caspar Sichelschmidt, dem im Jahre 1658 wegen ungenügender Leistungen die Aufnahme verweigert wurde, scheint ein Nachkomme des Vorigen zu sein. Bereits im Jahre 1554 wird ein Remscheider Sichelschmied Peter zu Blinckhusen" (Bliedinghausen) erwähnt.1) Weitere Vertreter im Remscheider Gebiet, deren Namen urkundlich verbürgt sind, Peter, Clemens und Johann Sichelschmidt zu Müngsten, Luther und Engel Sichelschmidt von Reinshagen2), waren sämtlich im Besitz von Wasserhämmern, in denen sie ihre Erzeugnisse bearbeiteten, während den Sensenschmieden damals noch der Hammerbetrieb von Seiten ihrer Bruderschaft streng verboten war. Wie aus einer Verhandlung der Remscheider Kaufleute und Schmiede im Jahre 1728 hervorgeht, verfügten die Sichelschmiede in Remscheid und Lüttringhausen auch über eigene Schleifkotten, was den Sensenschmieden ebenfalls nicht gestattet war.
Leider sind die Urkunden über die ältere Sichelsechmiedekunst sehr spärlich. Der Umstand, dass das im Jahre 1566 dem Landgericht Remscheid verliehene Siegel in seinem unteren Felde eine Sichel führt (das Landgerichtssiegel mit dem halben Löwen und der Sichel ist später dem Remscheider Stadtwappen zugrunde gelegt worden), lässt darauf schließen, dass dieses Gewerbe damals im Remscheider Gebiet seinen Hauptsitz hatte. Es muss dann in den beiden folgenden Jahrhunderten eine Verschiebung eingetreten sein, in der Weise, dass sich das Sichelhandwerk fast ganz aus Remscheid zurückzog und in der Hauptsache dem Lüttringhauser und Ronsdorfer Gebiet zuwandte. Die Tatsache, dass um 1780 die Herstellung der Sicheln im Wesentlichen von Mitgliedern der Geschlechter Hasenclever, Halbach, Fuhrmann und Hordenbach betrieben wurde, spricht dafür, dass im Goldenberger Grund" wohl die Wiege der Sichelschmiederei zu suchen ist. Da in den Niederschriften der Sensenzunft kein einziges Mitglied des weitverbreiteten Hasencleverschen Geschlechts, sowie der Familie Halbach und Hordenbach genannt wird, so dürfen wir mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass diese schon um 1600 sich stark genug fühlten, frei von den beengenden Regeln der Zunft ihren eigenen Weg zu gehen und das Schmiedehandwerk auszuüben.
Jahrhundertelang haben sie dann in ihren Hämmern am Morsbach, Mückenbach und Hermannsmühlenbach ihre Sicheln geschlagen und in eigenen oder fremden Schleifkotten schleifen lassen. Während in Solingen, Cronenberg, Remscheid und Lüttringhausen zahlreiche Schmiede in den Bruderschaften organisiert" waren, haben sie im freien Handwerk ihr Auskommen gesucht und gefunden. Umso eigenartiger mutet es an, dass den Sichelschmieden gegen Ende des 18. Jahrhunderts unter dem Druck der Kriegswirren und der französischen Fremdherrschaft der Gedanke kam, im Zusammenschluss ihr Heil zu suchen. Das Sichelhandwerk hatte damals vorwiegend in der Gegend des oberen Morsbachtales am sogenannten Leyerbach und den benachbarten Berghängen seinen Sitz. Die dort gelegenen Höfe Boxberg, Klausen, Stursberg, Halbach, Schmitzhalbach und Wüste waren die Hauptstätten. Eine Sichelschmiede befand sich im Grund" und eine weitere auf dem Hohenhagen, der damals wie die meisten der genannten Ansiedlungen noch zum Kirchspiel Lüttringhausen gehörte. Nur wenige Schmieden lagen seitab in der Gegend der oberen Gelpe in den Ortschaften Dahl, Hüpkendahl und Gelpe. ( ) Am einflussreichsten unter den Sichelschmieden waren die Hordenbach, die auf Boxberg und auf der Wüste bei Ronsdorf wohnten. Sie warfen sich zu Führern der Bewegung auf und verstanden es, durch ihr energisches, aber anscheinend nicht ganz einwandfreies Vorgehen fast die gesamten Sichelschmiede, 33 an der Zahl, unter einen Hut zu bringen. Die wenigen Außenseiter, die der Vereinigung nicht beitraten, mussten es bitter entgelten.
"Vermummte zertrümmerten nachts den Schleifstein " vollständig lesenWochenrückblick vom 21. bis 27. Januar 2019
- Pressemitteilungen der Stadt in aller Kürze
- Jetzt kommt es auf die Förderanträge der Vereine an
- Vermummte zertrümmerten nachts den Schleifstein
- Erste digitalisierte Burg in Deutschland?
- Lebensgefahr durch Hohlräume im Eis
- Die PSR ist weiterhin auf Erfolgskurs
- Sportler kritisieren Hopfenfest, OB antwortet
- Jeden Monat Rat und Beistand für Trauernde
- Auf der Suche nach Hexenbutter & Co.
- Janet Schmidt mit ganz spezieller Lobbyarbeit
- Stadt hält höhere Taxigebühren für nachvollziehbar
- Klage gegen Anliegergebühr wurde zurückgezogen
- Im Etat 502.170 Euro für Verluste bei Trecknase-Ausbau
- Aula der AES auch für Theater nutzen
- Sprachlos ob des Andrangs wissbegieriger Handy-Nutzer
- SPD auf Distanz zum unteren Pavillon
- Haus Cleff, Denkmal von nationaler Bedeutung
- Netzwerk Hasten: Was in Kürze auf dem Programm steht
- Für Spatenstich zu spät und Richtfest zu früh
- Gewerbsmäßiger Bandendiebstahl auch in RS
- Ein winterlicher Ausflugstipp: Die Lobachseen
- Neues Eventformat Bräu Comedy mit Benni Stark
- Regenerative Energieerzeugung für 18.300 Haushalte
- Meine Meinung: Remscheid, Stadt der Ankündigungen
- Anmelden für picobello am 30. März
- Der Remscheider Hauptbahnhof, wie er früher aussah
- Erneut Bestnote für das Bergische Startercenter
- Solida spendete 10.000 Euro an Verein Möhrchen
- Januar 2009: Der Waterbölles blättert zurück
- Blausensen verhalfen Sensen-Industrie zu letzter Blüte (II)
- Neues Konzept zur Optimierung des Bürgerservice
- Im Jahre 1922 fuhr der letzte Personenzug zum Hasten
- Senioren die Smartphone-Nutzung leicht machen
- Behäbige Wetterlagen auf längere Zeit
Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer
1. Februar, 19 Uhr
Mit dem Nachtwächter durch Lennep
Erleben Sie unter dem Motto "Altes bewahren und Neues entdecken" den Nachtwächter "Gustav om Hackenberg" auf seinem Weg durch den mittelalterlichen Kern der fast 800-jährigen Handels- und Tuchmacherstadt im Zentrum des Bergischen Landes. Während des 1,5 bis 2-stündigen Rundgangs wird spannend die Geschichte von der Stadtgründung bis zur Eingemeindung nach Remscheid geschildert. Beim Wandern durch die alten Straßen und Gassen werden Sagen und Geschichten aus der alten Kreisstadt wahr. Leitung: Lothar Vieler. Treffpunkt: Röntgenmuseum Lennep. Anmeldungen unter Tel. RS 666861 oder E-Mail IGStadtfuehrer.RS@T-online.de.
"Auf Erkundung mit einem Remscheider Stadtführer" vollständig lesen
Von der Kleinschmiede zur bergischen Werkzeugindustrie (I)
Teil I
Das Sensenhandwerk war schon weit vor 1700 im Niedergang begriffen. Das Jahr 1658 mit dem unheilvollen Beschluss des Cronenberger Handwerksgerichts, die Sensenhämmer zu zerstören, bedeutete die Schicksalswende. Alle anderen Unstimmigkeiten im Handwerksbetrieb fielen wenig ins Gewicht gegenüber jenem törichten Bestreben, durch Zwangsbestimmungen das Rad der Zeit hemmen und die Bahn des Fortschritts sperren zu wollen. Und doch hat die Sensenbruderschaft trotz aller Irrtümer Großes geleistet. Sie gewöhnte ihre Mitglieder, den Blick über den kleinen Kreis der eigenen Interessen hinaus aufs Ganze zu richten. Sie erzog einen Nachwuchs von tüchtigen Meistern und sicherte ihren Mitgliedern die Früchte ihres Fleißes durch Regelung des Zeichenwesens. Auch zur Förderung des Innen- und Außenhandels hat sie wesentlich beigetragen. Als sich das Sensenhandwerk um die Mitte des 18. Jahrhunderts anschickte, anderen Gewerbezweigen das Feld zu räumen, hinterließ es diesen seine Errungenschaften als wertvolles Erbe. Ja, man darf behaupten, dass die Sensenzunft, indem sie neben ihren Haupterzeugnissen gelegentlich, wie es die Zeit und die Wechselfälle des Absatzes erforderten, noch die sogenannten Stabwaren verfertigte, den Fortbestand Bergischer Gewerbetätigkeit gesichert hat.
Die vielseitige Kleinschmiedekunst, die nach 1700 mehr und mehr das Sensenhandwerk ablöste, entstand nicht sprunghaft, sondern hatte ihre Wurzeln in zahlreichen Werkstätten, die auf den einsamen, waldumgebenen Bauernhöfen neben den Sensenschmieden seit langem bestanden. Wir wissen, dass schon in der Frühzeit des 17. Jahrhunderts, zur Blütezeit des Sensenhandwerks, in den Kirchspielen Remscheid, Cronenberg und Lüttringhausen Hepen, Beile, Äxte, Hämmer, Schuppen, Hacken, wahrscheinlich auch Feilen, Sägen und andere Zimmermannsgerätschaften, sowie Hobeleisen und Schlittschuhe gefertigt wurden. Als dann um die Wende des 17. Jahrhunderts der Niedergang des alten Gewerbes immer deutlicher in Erscheinung trat und die Bestellungen auf Sensen, Sichten und Häckselmesser immer mehr nachließen, sah man sich genötigt, die Herstellung von Werkzeugen der verschiedensten Handwerker in immer stärkerem Maße aufzunehmen.
Die Remscheider Kaufleute behaupteten später zur Begründung ihrer Forderung des freien Schleifens, dass sie die meisten dieser Artikel von ihren Reisen mitgebracht und in die Fabrikation eingeführt hätten, was allerdings von den Schleifern und Kleinschmieden bestritten wurde. Wahrscheinlich haben beide zum Teil Recht. Die Muster der einfachen, im Bergischen gebräuchlichen Werkzeuge, wie Schuppen, Beile und Hacken usw. brauchten sicher nicht aus fremden Ländern herbeigeholt zu werden. Dagegen dürften die in anderen Gegenden Deutschlands und im Auslande begehrten Sachen vielfach von den Kaufleuten mitgebracht und Hand in Hand mit den Schmieden eingebürgert worden sein. Vermutlich haben aber auch die reisenden Sensenschmiede, die sogenannten Kirmesgänger, mit manchen dieser neuen Werkzeuge, die auf fernen Märkten angeboten und gern gekauft wurden, den Kreis der im Bergischen produzierten Waren erweitert. Alle diese ursprünglich freien Waren suchten die zünftigen Schleifer nach und nach in ihre Hand zu bekommen, um den durch den Rückgang des Sensenhandwerks entstandenen Ausfall wettzumachen. Ihre Arbeit gestaltete sich damit immer schwieriger. Hunderte der verschiedensten Werkzeuge wurden nach und nach eingeführt, und die an das verhältnismäßig einfache Schleifen der Sensen und Strohmesser gewöhnten Leute kamen aus dem Lernen gar nicht heraus. Im Vergleich zu der Solinger Klingen- und Messerindustrie verlangte die Remscheider, Gronenberger und Lüttringhauser Werkzeugfabrikation von ihren Schleifern eine besondere Geschicklichkeit und Vielseitigkeit.
"Von der Kleinschmiede zur bergischen Werkzeugindustrie (I)" vollständig lesenVon der Kleinschmiede zur bergischen Werkzeugindustrie (II)
Teil II
Am 8. April 1756 hatten die Kleinschmiede ihren Vertretern in den Auseinandersetzungen mit den Kaufleuten eine Vollmacht ausgestellt. Aus dieser bedeutungsvollen Urkunde erfahren wir etwas Genaueres über die Zahl, den Wohnort und die Beschäftigung der Kleinschmiedemeister. Zwar entbehrt das Verzeichnis der Vollständigkeit, da namentlich die Cronenberger und Lüttringhauser Vertreter zu kurz gekommen sind, weil die Führer der Kleinschmiede: Johann Peter Frohn und Johann Wilhelm Paß als Rem-scheider in erster Linie von den in der Nähe wohnenden und ihnen persönlich bekannten Handwerksgenossen die Unterschriften eingeholt hatten. Aber wir vermögen daraus über den Umfang des Kleinschmiedehandwerks und die Mannigfaltigkeit seiner Erzeugnisse um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein ziemlich klares Bild zu gewinnen. ( ) Die Gesamtzahl der Unterschriften beträgt 215, davon sind 178 aus Remscheid, 20 aus Cronenberg und 17 aus Lüttringhausen. In einer Eingabe der Kleinschmiede aus dem Jahre 1760 wird die Zahl der Kleinschmiede in den Ämtern Elberfeld, Bornefeld und Beyenburg auf wenigstens 300 geschätzt und die Behauptung aufgestellt, dass mit den Knechten und Lehrjungen mindestens 1.500 Personen in der dortigen Kleinschmiedekunst beschäftigt wären, was allerdings die Kaufleute, ihre Gegner, stark anzweifelten. Leider gibt die Aufstellung vom Jahre 1756 nur für die Remscheider Meister die genauen Wohnstätten an, während bei den übrigen nur das Amt bezeichnet wird, wo sie ihren Sitz hatten.
Am stärksten sind im Remscheider Gebiet, wo die große Zahl der aufgeführten Schmiede einen ziemlich zuverlässigen Maßstab für die Verteilung der verschiedenen Fabrikationszweige ermöglicht, die Beitelschmiede, Sägenschmiede, Bohrschmiede, Feilenhauer, Bogknieschmiede, Schloßmacher und Schlosser vertreten. Dann folgen der Zahl nach die Pfannenschmiede, Feilenschmiede, Komfoorschmiede, Schraubenschmiede, Schraubnagelschmiede, Windenschmiede, Kaffeemühlenschmiede, Nagelschmiede und Schaulen- oder Riegelschmiede. Ob diese 16 Gruppen das sogenannte Sechzehn-Kleinschmiedehandwerk darstellten, d. h. die ältesten Kleinschmiedeberufe im Bergischen, wissen wir nicht genau, da bestimmte Angaben darüber weder in dem umfangreichen Urkundenbestand des Düsseldorfer Staatsarchivs noch in den Akten des Remscheider Stadtarchivs aufzufinden waren. Die am stärksten vertretenen Gruppen dürften zweifellos dazuzurechnen sein.Im Übrigen kann das Schriftstück nicht als ein vollzähliges Verzeichnis der Remscheider Kleinschmiede jener Zeit angesprochen werden. Beispielsweise treten die Hersteller der Hobeleisen, die eine wichtige und wahrscheinlich recht zahlreiche Gruppe bildeten, hier ganz zurück. Auch die Feuerstahlschmiede, die schon im Jahre 1720 genannt werden, sind nicht vertreten. Anscheinend zählten die Schuppen-, Hacken- und Pickenschmiede nicht zum Kleinschmiedehandwerk, da sie mit keinem einzigen Vertreter in der erwähnten Liste erscheinen.
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