Die am 12. November 2009 von der damaligen Stadtkämmerin Bärbel Schüttre aus Krankheitsgründen nicht gehaltene Rede (als pdf-Datei auch heute noch herunterladen) veröffentlichte der Waterbölles am 1. Dezember 2009 in Auszügen und schrieb vorweg: gut vorstellbar, dass manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung bis hinauf in die Führungsetagen sie gerne auch weiterhin unveröffentlicht gesehen hätten. Weil sie sich, ... auch in den vergangenen 17 Jahren, in denen die Stadt Remscheid keinen ausgeglichenen Haushalt mehr vorlegen konnte, noch recht bequem einrichten konnten. Schütte damals: Wir haben eine ganz stattliche Anzahl von Führungskräften, selbst bei kleinsten Einheiten meist komfortabel mit Sekretariat
ausgestattet. Und Aufhorchen ließen auch Sätze wie Jeder Beigeordnete durfte sich einen eigenen Referenten aussuchen
Unabhängig von Aus- und Vorbildung wurde die Besoldung auf A 14 festgesetzt und der Hinweis auf städtische Tochtergesellschaften: andere Organisationsformen neigen leider oft dazu, die außertarifliche Bezahlung im Führungsbereich nach oben zu schrauben und dafür bei den Geringverdienern zu sparen. Waterbölles-Leser Jürgen Breidenbach kommentierte das damals so: Ein Augenöffner, diese Rede von Stadtkämmerin Bärbel Schütte. Ein Bravo auch an Waterbölles, für die Veröffentlichung als erstes Medium und für die vielen Kommentare. Wer die 21 Seiten in Ruhe gelesen hat, der erkennt sofort, wie wichtig es ist, dass der Haushalt nicht nur als kryptische Beschlussvorlage mit endlosen Zahlenkolonnen vorgelegt wird, sondern auch in verständlicher Sprache erläutert wird. Nur so wird die Hinterzimmerpolitik zurück in die öffentliche Diskussion geholt. Und noch ein Zitat aus einem Kommentar des Waterbölles: Das Schweigen der handelnden Politiker ... wirkt eher betreten. So, als habe man sie im Rathaus beim kuscheligen Tete-a-Tete mit Amtsleitern und Dezernenten erwischt.
Vor zehn Jahren hatten die Remscheider Schirmspitzen Premiere im Wiedenhof. Schirmspitzen hatte sich die neue Kabarett-Gruppe getauft, weil jeder Remscheider mit einem Regenschirm zur Welt komme und weil sie die Spitze des Schirms als ihre spezifische kabarettistische Waffe empfinde.
Das Sana-Klinikum Remscheid wurde im Dezember 2009 Akademisches Lehrkrankenhaus der Uni Köln. Als solches werde man sich insbesondere an der Ausbildung von Studierenden im letzten Jahr vor dem medizinischen Staatsexamen beteiligen, hieß es damals. Die angehenden Mediziner können ihr praktisches Jahr in fünf Fachabteilungen des Sana-Klinikums absolvieren. Der Titel Akademisches Krankenhaus erfordert zwei Pflichtfächer Chirurgie und Innere Medizin und ein breites Spektrum an Erkrankungen mit den entsprechenden diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.
Die Einweihung der EMA-Mensa wurde vor zehn Jahren zu einem Blumenfest. Denn Schulleiter Hans Heinz Schumacher hatte viele eingeladen hatte, ohne die diese Mensa nicht hätte realisiert bzw. betrieben werden können, und für diese als Dankeschön adventliche Blumensträuße kommen lassen. Die Arbeit der 43 Mütter, die in der Mensa weitgehend ehrenamtlich das Mittagessen des Caterers ausgeben, sei gar nicht hoch genug einzuschätzen, betonte er. Nach der Essenausgabe kann die Mensa von den Helferinnen und Helfern des Vereins Die Verlässliche für die Übermittagbetreuung genutzt werden.
In der Jugendarrestanstalt in Remscheid saß im Dezember 2009 ein 22 Jahre alter Mann aus dem Sauerland als Double eine Strafe ab für eine Tat, die er gar nicht begangen hat. Diese skurrile Geschichte hatte am 4. Dezember 2009 WDR Wuppertal in den regionalen Hörfunknachrichten gesendet. Der Mann hatte beim Antritt der zweiwöchigen Strafe keinen Personalausweis vorgezeigt. So kam nicht heraus, dass er einen anderen gleichaltrigen Mann vertrat. Erst als das Double für den gleichen Verurteilten später vor dem Amtsgericht in Brilon auftrat, wo dieser über eine Schlägerei mit Türstehern einer Großraumdisko hätte aussagen sollen, fiel einem Zeuge der Schwindel auf.
Für die Bewohner der Einfamilienhäuser am Flugweg in Lennep waren die Mietshäuser Borner Straße 6 bis 24 (in der Verwaltung der Gewag) viele Jahre so etwas wie ein Lärmschutzwall. Der langgezogene Wohnblock hielt einen großen Teil des Verkehrslärms ab. Doch am 9. Dezember 2009 kündigte Gewag-Vorstand Hans-Jürgen Behrendt in der Sitzung der Bezirksvertretung Lennep den Abriss des Wohnblocks Borner Straße 6 bis 24: Abriss für 2010 an. Von den 38 Wohnungen stünden bereits 17 leer. Neuen Lärmschutz für die dahinter liegenden Häuser hatte er nicht in Aussicht und sprach beispielhaft von einer Tankstelle mit Waschplatz.
Der "Sparprozess wird uns allen Schweres abverlangen!", sagte Oberbürgermeisterin Beate Wilding in der Ratssitzung vom 10. Dezember 2009. Wir laufen gleich einem Hamster im Laufrad. Wir strampeln, werden schwächer, doch können dem Schicksal nicht entrinnen! 18 Städte mit desaströser Finanzlage befänden sich inzwischen in einer Vergeblichkeitsfalle reden zu wollen. Das erfordere einen Schulterschluss. Den gibt es auch heute. Ein Einsehen des Bundes leider nicht.
Als der Rat der Stadt am 10. Dezember 2009 die untere Alleestraße probeweise für den Fahrzeugverkehr freigab (für den Zeitraum vom 1. 2. bis 31. 7. 2010), stimmten lediglich die drei Ratsmitglieder der Linken Fritz Beinersdorf, Wolfgang luhm und Brigitte NeffWetzel mit Nein. Dass 28 Anwohner am zuvor dem Seniorenbeirat ein Protestschreiben übergeben hatten und sich der Beirat mit neun zu drei Stimmen ebenfalls gegen den Autoverkehr ausgesprochen hatte, beeindruckte hatte die Ratsmehrheit nicht beeindruckt. Dabei war auch in einem Schreiben der Wiedenhof gGmbH, durch die Sprecherin der Allee-Residenz sowie von der Seniorenanlage Unter den Weiden auf etwaige Behinderungen und mögliche Gefährdungen von Seniorinnen und Senioren hingewiesen worden.
Vor zehn Jahren gab der Förderkreis Deutsches Werkzeugmuseum 3.000 Euro aus, damit aus einer "Räuberhöhle" ein Studienzimmer wurde das Arntz-Kabinett im Obergeschoss von Haus Cleff im Historischen Zentrum in Hasten. Um den Raum Doktoranten und Diplomanden für Studienzwecke zur Verfügung stellen zu können (davon war später nicht mehr die Rede), war er frisch gestrichenen und mit dunkel lasierten Holzregalen bestückt worden. In welcher Form die
Eine Büste von Oberbürgermeister Willi Hartkopf wurde im Dezember 2009 in dem 2005 eröffneten Altenheim Willi-Hartkopf-Haus in Bliedinghausen aufgestellt. Willi Hartkopf (geboren am 3.11.1920 in Duisburg) hatte am 28. Oktober 1968 Heinz Heinrichs als Oberbürgermeister der Stadt Remscheid ab. Dreimal wurde er wiedergewählt. Und als er 16. Oktober 1989 aus dem Rat ausschied, war er mit 21 Amtsjahren der am längsten amtierende Oberbürgermeister Nordrhein-Westfalens. Schwer demenzkrank lebte Willi Hartkopf, Ehrenbürger der Stadt, die letzten Jahre seines Lebens im
Die Remscheider Grünen wählten am 17. Dezember 2009 die Fraktionsgeschäftsführerin Jutta Velte einstimmig zur Landtagskandidatin für die Landtagswahlen im Mai 2010. Vorausgegangen war eine Landesdelegiertenkonferenz, auf der sich Velte bei der Kandidatur um den Listenplatz 27 gegen weitere Bewerberinnen durchgesetzt hatte. Wir Grünen stehen für eine Bildungspolitik, die nicht Ideologien, sondern Kinder mit ihren individuellen Begabungen und Stärken in den Mittelpunkt unserer Überlegungen stellen, sagte Velte den Remscheider Parteimitgliedern und sprach von einer Lernkultur, in der ... individuelle Begabungen gefördert, Leistungen anerkannt und Gemeinschaft gelebt wird. Die Schulpolitik gehörte später nicht gerade zu den Glanzlichtern der rot-grünen Landesregierung.
Vor zehn Jahren waren an der Lüttringhauser Straße in Lennep die Ausmaße des neuen Gartencenters schon gut zu erkennen. Die Garten-Center Kremer GmbH aus Lennestadt beendete mit ihrem Um- und Neubau den Dornröschenschlaf des früheren RWE-Betriebshofs. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Klee-Markt an der Rader Straße bereits dicht gemacht.
Zwei mit Sturmhauen maskierte Männer überfielen am 23. Dezember 2009 gegen 0.55 Uhr ein Internetcafé an der Blumenstraße, während ein Dritter draußen "Schmiere" stand, und verlangten von dem Cafébetreiber mit vorgehaltener Pistole und einem Messer die Herausgabe der Tageseinnahmen. Nach meiner Erinnerung wurde die Tat nie aufgeklärt.
Zum Jahreswechsel 2009/2010 gab es dann wenigstens für den Honsberg noch eine gute Nachricht: Die beiden seit langem leer stehenden Häuser an der Honsberger Straße (ehem. Möbelhaus vom Stein) würden im neuen Jahr endlich abgerissen werden, um einer Grünanlage Platz zu machen mit freiem Blick Richtung Blumental, kündigte am 31. Dezember 2009 der Düsseldorfer Regierungspräsident an, nachdem er lange gezögert hatte wegen der desaströsen Finanzlage der Stadt.
Was wird aus dem Sportplatz an der Neuenkamper Straße? TV Jahn würde seinen Sportplatz gerne loswerden, titelte der Waterbölles am 1. Dezember 2009. Da ahnte noch niemand, wie viele Schlagzeilen wegen dieses Sportplatzes in den Folgejahren auch der Ballspiel-Verein 1910 e.V. Remscheid (BV 10) und der RSV machen würden.